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  3. Katarina Barley: "Konservative Brandmauer gegenüber Faschisten gibt es nicht mehr"

Interview
07.08.2023

"Die konservative Brandmauer gegenüber Faschisten gibt es nicht mehr"

Katarina Barley ist Vizepräsidentin des EU-Parlaments und weiß, dass in Brüssel viel besser laufen könnte.
Foto: Sebastian Gollnow, dpa

Exklusiv Katarina Barley ist Europäerin durch und durch. Die Vizepräsidentin des EU-Parlaments ist besorgt über wachsende Euroskepsis, den Rechtsruck und gibt sich selbstkritisch.

Frau Barley, vor kurzem wurde in Brüssel der umstrittene Asylkompromiss geschlossen, bei dem viele Sozialdemokraten schlucken müssen. Was halten Sie davon, Kinder an der Grenze abzuweisen?

Barley: Zunächst zur Einordnung: Es gibt derzeit einen Vorschlag der Kommission und zwei Standpunkte dazu: den des Europäischen Rates, über den alle sprechen. Und dann gibt es den Beschluss des Parlaments. Der sieht anders aus. Auch hier haben wir Sozialdemokrat*innen nicht alle unsere Punkte durchsetzen können, so ist das in der Demokratie. Aber im Parlamentsbeschluss werden Familien mit Kindern bis zwölf Jahren aus dem Grenzverfahren ausgenommen. Jetzt müssen Rat und Parlament miteinander in Verhandlungen gehen und einen gemeinsamen Beschluss fassen.

Apropos unterschiedliche Standpunkte. Es ist das EU-Klischee: In Brüssel wird so lange verhandelt und nach Kompromissen gesucht, bis Ideen komplett verwässert sind.

Barley: Natürlich ist die Europäische Union eine einzige Kompromissfindung. Das ist auch ihr Sinn und das ist ungeheuer wertvoll. Verhandeln und Kompromisse finden bedeutet, Meinungsverschiedenheiten friedlich zu lösen. Und es muss nicht heißen, dass etwas dadurch schlechter wird. Gerade wir Deutsche neigen dazu, immer zu glauben: So wie es bei uns ist, muss es sein. Dabei ist es gut auch mal zu schauen, wie es in anderen Ländern läuft. Das würde ich rückblickend auch als Ministerin anders machen, also öfter über den deutschen Tellerrand hinausblicken. Es ist mehr Arbeit, klar. Aber oft wird das Ergebnis dadurch besser.

Besonders nach dem russischen Überfall gab es in der EU erstaunlich viel Einigkeit. Gleichzeitig wächst in vielen Staaten der rechte Rand.

Barley: Die jeweiligen Nationalwahlen müssen gut analysiert werden. In Schweden waren die Sozialdemokraten deutlich stärkste Kraft. Die deutlich schwächeren Konservativen lassen sich aber von Faschisten dulden und kamen so an die Regierung. Allgemein gilt mittlerweile oft: Die Brandmauer der Konservativen gegenüber den Rechtspopulisten und den Faschisten gibt es nicht mehr. Die ist nicht nur löchrig, sondern eingerissen. Das ist in Schweden, Finnland, Italien so. Wer so handelt, darf nicht jammern. Dadurch wird der Rechtsruck selbst heraufbeschworen. Das ist gerade unser größtes Problem in Europa.

In diesem Kontext fällt zuletzt häufig der Name Manfred Weber, Vorsitzender der konservativen EVP. Er flirtet mit Rechten wie der Italienerin Meloni. Besorgt Sie das?

Barley: Natürlich. Politik hängt in großem Maß von handelnden Personen ab, und gerade in den Volksparteien ist es entscheidend, wer führt. Besonders in Deutschland erleben wir bei CDU und CSU einen strammen Rechtskurs. Das ist eine politisch strategische Entscheidung, und deswegen ist das hier natürlich Thema. Manfred Weber hat ganz bewusst die Flanke nach rechts geöffnet und macht daraus auch kein Geheimnis. Er will nach der Europawahl mit Rechtspopulisten und denen noch weiter rechts zusammenarbeiten. Insofern ist diese Zusammenarbeit eine einschneidende Positionierung seinerseits.

Im rechten Lager ist die EU Feindbild und undemokratisches Elitenprojekt. Wasser auf die Mühlen dieser Menschen ist die letzte Europawahl, in der Weber Kandidat für das Amt des Kommissionschefs war. Nach der Wahl ignorierten ihn die Länderchefs und machten kurzerhand Ursula von der Leyen zur mächtigsten Frau Europas.

Barley: Das ist ein Punkt, der in politischen Kreisen sehr unterschätzt wird. Wenn Besuchergruppen zu mir kommen, ist dieser Vorgang fast immer Thema. Was das angerichtet hat, ist vielen hier nicht klar. Da muss die EU selbstkritisch sein, so etwas darf sich nicht wiederholen. Der Rat hat eine Kommissionspräsidentin aus dem Hut gezogen, die nie zur Wahl stand. Dabei gab es sogar einen Beschluss des Parlaments, dass der Rat nur jemanden aus dem Kreis der Spitzenkandidaten benennen soll. Obwohl ich Ursula von der Leyen persönlich sehr schätze, habe ich deshalb gegen sie als Kommissionschefin gestimmt.

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Ist die EU zu undemokratisch, stattdessen zu bürokratisch?

Barley: Die EU ist im Aufbau Deutschland nicht unähnlich. Wir haben ein direkt gewähltes Parlament, mit der Kommission so etwas Ähnliches wie die Bundesregierung und mit dem Rat etwas Ähnliches wie den Bundesrat. Natürlich ist die Legitimation von Rat und Kommission indirekt, so ist es in Deutschland aber auch. Auch hier wählen wir nicht direkt den Bundeskanzler oder den Bundesrat. Brüssel scheint den Menschen viel weiter weg. Das ist Politik aber meistens. Wahrscheinlich könnte auch in Deutschland nicht jeder die Zusammensetzung und Aufgaben des Bundesrats benennen.

Was also tun gegen die gefühlte Entfremdung und zunehmende Euroskepsis?

Barley: Für andere ist es leider leicht, den Mythos der Entfremdung zu verstärken. Deswegen ist es essenziell, dass wir in der Kommunikation besser werden. Keiner ist perfekt, auch wir nicht. Wir versuchen selbst, so präsent wie möglich zu sein. Und wir laden viele Menschen ein, hierherzukommen, besonders junge. Um ihnen zu zeigen, dass hier gearbeitet wird wie in anderen Parlamenten auch – nur mit mehr Sprachen.

Apropos junge Menschen. Zur Europawahl 2024 dürfen erstmals 16-Jährige wählen. Können diese so langfristig vom Projekt Europa überzeugt werden? 

Barley: Das Wahlalter ab 16 ist ein guter und wichtiger Schritt, um den weniger werdenden jungen Menschen ein angemessenes Gewicht zu geben. Als EU gehen wir auch viel in Schulen, sind präsent und laden viele Klassen nach Brüssel und Straßburg ein. Ferner gibt es Aktionen wie den Jugendkarlspreis in Aachen. Da können sich junge Menschen aus ganz Europa bewerben und wunderbare Demokratieprojekte vorstellen. Außerdem gibt es das Erasmus-Programm, mit dem junge Menschen ins Ausland gehen können. Wie sehr das den jungen Studierenden und Azubis den Horizont erweitert, ist wirklich faszinierend. 

Machen Sie sich vor den Wahlen im nächsten Jahr trotzdem Sorgen?

Barley: Für meine eigene Partei bin ich optimistisch. Aber es spricht viel dafür, dass auch der rechte Rand hinzugewinnen wird. Wir haben es in Italien, Schweden und Finnland gesehen, wo rechtspopulistische bis rechtsextreme Regierungen herausgekommen sind. Damit verbunden ist auch immer ein Sitz und eine Stimme im Europäischen Rat der Mitgliedsstaaten. Da die Mitgliedsstaaten die Kommissionsmitglieder benennen, hängt auch die Zusammensetzung der Kommission von den nationalen Regierungen ab. Das heißt, wir haben zwei Institutionen, die gerade nach rechtsaußen kippen. Das Parlament ist deshalb das einzige Organ, das diesen Rechtsruck ausgleichen kann. Wir brauchen mehr denn je eine progressive demokratische Mehrheit, die den Rechtspopulisten und Nationalisten die Stirn bietet. Denn die Konservativen tun das nicht, im Gegenteil, sie paktieren mit ihnen. Die Bedeutung dieser Wahl muss jedem bewusst sein.

Zur Person: Katarina Barley ist Deutsch-Britin, 1968 in Köln geboren und SPD-Politikerin. Bevor sie 2019 Vizepräsidentin des EU-Parlaments wurde, war Barley deutsche Familienministerin, Arbeitsministerin und Justizministerin. 

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

07.08.2023

Was schwerer wiegt ist, dass es die rot-grüne Brandmauer gegen die Antifa und die Linken noch nie gegeben hat. Die Konservativen waren nur naiv genug, sich vorschreiben zu lassen, wer mit wem zusammenarbeiten dürfen. Allmählich wachen die Konservativen auf, gibt es doch in Europa mittlerweile viele Beispiele einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen konservativ und rechts. Rot-grün und links hatten ihre Chance und sind mit ihrer naiven Märchenwelt mal wieder gescheitert.

07.08.2023

Da braucht sich Frau Barley garnicht zu wundern in Anbetracht des link-grün-liberalen Gehabes der EU Kommission mit einer Vorsitzenden, die mit Hinterzimmerpolitik in Amt und Würden gehoben wurde und die Mitgliedsbeiträge wie ein souveräner Herrscher verteilt. So wie sich in DEU Widerstand gegen die Ampel regt und die CDU keine echte Alternative zur Berliner grünen Blase ist. Erst war v.d. Leyen mit Corona Impfmittelbeschaffung beschäftigt- jetzt aktuell kümmert sie sich vordringlich um die Generierung weiterer Sanktionspakete gegen RU. Nur dass alle bisherigen Sanktionen den Kriegsverlauf in der UA in irgendeiner Weise positiv beeinflusst haben- nur der "unmündige" Verbraucher darf die Nachteile in der EU geniessen. Begonnen hat es 2015 mit dem unseligen Beschluss von Kanzlerin Merkel die Tore für Flüchtlinge und Migranten weit zu öffnen.

08.08.2023

"Begonnen hat es 2015 mit dem unseligen Beschluss von Kanzlerin Merkel die Tore für Flüchtlinge und Migranten weit zu öffnen."

2015 scheint das Jahr zu sein, das die Bürger am äußeren rechten Rand wohl nie verdauen können.
Trotzdem waren es absolut richtige und wichtige Entscheidungen von Frau Merkel, auch wenn viele anderen Entscheidungen von ihr daneben lagen. Schließlich standen an der Grenzen viele Menschen, die human und menschenwürdig behandelt werden mussten. Alles andere hätte dem reichen Deutschland nur geschadet. Humanität war allerdings am rechten Rand schon immer ein Klotz am Bein.

08.08.2023

Sehr geehrter Herr Richard M.

Lina E.
Stalin
Mao
Mielke
Ceaușescu
Trotzki
Mainhof
Drezinsky
Bader
usw usw

Sind die vom linken Rand, denen Humanität dann was war? Beflügelung?

07.08.2023

„Für andere ist es leider leicht, den Mythos der Entfremdung zu verstärken.“
Ja wieso denn?


„Deswegen ist es essenziell, dass wir in der Kommunikation besser werden.“
Ok - der Bürger ist nur zu doof, das was da aus Brüssel kommt, auch zu verstehen. Darum muss man inhaltlich nix ändern, nur besser erklären.

Und bitte was ist eine „Europäerin durch und durch“?

07.08.2023

"Und bitte was ist eine „Europäerin durch und durch“?"

Vermutlich ein Mensch mit zwei X-Chromosomen, der kritiklos die europäischen Institutionen für ausreichend demokratisch legitimiert hält. Ist das genetisch festgelegt?

07.08.2023

Den linksruck der cdu/csu seit 2010 unter Angela vergisst Frau Barley geflissentlich …. Ebenso vergisst sie, dass die linke Regierung in Spanien eine sehr ähnliche Politik macht wie die Rechten in Italien …. Dass die Ausgrenzung der afd in Deutschland bis jetzt nichts gebracht hat außer weiter ansteigende umfragezahlen für die afd sollte sie selbst auch schon bemerkt haben ….

07.08.2023

Es hat nie einen Linksruck unter Merkel gegeben. Dies scheint eine große Einbildung zu sein weil ein paar Wenige wohl den Rechtsruck nach rechtsaußen vermissen.
Im Übrigen wäre es fatal nur auf die ansteigenden Umfragezahlen zu schauen. Weder unsere Regierung noch die EU dürfen der nach rechtsaußen drängenden AfD nachgeben nur um Wählerstimmen einzufangen.

07.08.2023

Der Linksruck der CDU/CSU (vor allem letzterer!) ist ein Marketing-Gag der Rechtspopulisten, sonst nichts. ICh frage mich, was am Grundsatzprogramm der CDU links sein soll – erst recht bei der CSU. Wer Söder dem linken Spektrum zuordnet, hat eine ziemlich verschobene Wahrnehmung. Lesen Sie das Programm der beiden Parteien doch einfach durch und teilen Sie uns mit, was Sie daran LINKS finden. Wäre sehr spannend zu wissen.

07.08.2023

"Weder unsere Regierung noch die EU dürfen der nach rechtsaußen drängenden AfD nachgeben nur um Wählerstimmen einzufangen."

Warum soll das gelten? Weil SIE sich das wünschen? Die Show "Wünsch dir was" mit Rudi Carrell gibt es schon lange nicht mehr.

07.08.2023

"Weder unsere Regierung noch die EU dürfen der nach rechtsaußen drängenden AfD nachgeben nur um Wählerstimmen einzufangen."

Richtig - Es reicht schon völlig, wenn der ziemlich naive CSU-Weber mit den Faschisten kuschelt . . .

07.08.2023

Sehr geehrter Herr Richard M.

Spiegel 2017
„Aus der Perspektive der Mitglieder befinde sich die CDU "als Partei deutlich links von der eigenen Position"“
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/studie-der-adenauer-stiftung-cdu-mitgliedern-ist-ihre-partei-zu-links-a-1184073.html

Focus 2016
„CDU-Linksruck ist Stärke und Schwäche der Kanzlerin zugleich“
https://amp.focus.de/politik/deutschland/merkels-neue-fans-cdu-linksruck-ist-staerke-und-schwaeche-der-kanzlerin-zugleich_id_6282623.html

Zeit 2018
„Die AfD halbieren, das ist sein erklärtes Ziel. Dass diese politische Formation überhaupt entstanden ist, bewerten viele konservative Unionspolitiker als historischen Fehler, den man Angela Merkel zu verdanken habe: Weil sie klassisch konservative Positionen geräumt habe, sei rechts der Union ein Platz im Parteienspektrum entstanden.“

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-12/cdu-wandel-angela-merkel-linksliberalitaet-konservatismus-zukunft

WAZ 2021
„Unter Angela Merkel ist die CDU sowohl wirtschafts- als auch gesellschaftspolitisch nach ‚links‘ gerückt, also hin zu mehr staatlicher Regulierung und weg von konservativen Werthaltungen“, sagt der Berliner Politikprofessor Oskar Niedermayer von der Freien Universität Berlin“

https://www.waz.de/politik/cdu-was-ist-an-der-union-noch-rechts-id231511687.html#:~:text=„Unter%20Angela%20Merkel%20ist%20die,SPD%20unter%20ihren%20beiden%20neuen

Ein bisschen viel Bestätigung für etwas, von dem Sie erklären, das es nie stattgefunden hat.


08.08.2023

@ Thomas T.

"Ein bisschen viel Bestätigung für etwas, von dem Sie erklären, das es nie stattgefunden hat."

Wo finden Sie eine Bestätigung, dass die Union tatsächlich nach links wandert? Allerdings werden sich immer welche finden, die sich einen Rechtsruck bis zum äußeren Rand in der Union wünschen.
Tatsächlich ist doch eher das Gegenteil zu sehen oder sagen Ihnen die Sprüche von Merz, Linnemann, Doprindt, Seehofer, Söder, Weber, Ramsauer und Herrmann wirklich nichts?
Ein Linksruck ist wohl in sehr weiter Ferne, vielleicht kommt es ja noch. Ich würde mich freuen.

08.08.2023

Sehr geehrter Herr Richard M.

Franz Josef Strauß erklärt mal, dass Rechts von der CSU nur noch die Wand ist.
Heute passen dort 20% der Wähler hin. Und Sie wollen noch irgendetwas zu sehen bekommen?

Der Linksruck der CDU unter Merkel hat die SPD auf 20% rasiert. Nur dass RRG heute mit dem Brandmauer-Gerede davon profitiert und selbst bei fehlenden linken Mehrheiten einfach weiter regieren kann, weil irgendein Umfaller von FDP oder CDU den Bettvorleger gibt.

Es gibt in Deutschland genug linke Parteien. Der Merkel-Flügel der CDU will aber unbedingt noch eine dazuerfinden.

Und im Übrigen - es ist der Hauptzweck der Demokratie „Wählerstimmen einzufangen“
Sie wollen keine „ Wählerstimmen einfangen“. Das nennt man dann Diktatur.

09.08.2023

@ Thomas T.

Es fragt sich lediglich, was Sie unter Linksruck verstehen. Fakt ist, dass die Union mittlerweile so weit nach rechts wandert wie selten zuvor.

"Sie wollen keine „ Wählerstimmen einfangen“. Das nennt man dann Diktatur."

Sie unterstellen dämliches Zeug? Wie man das nennt wissen Sie selbst.

07.08.2023

Als deutsche Ministerin fand ich Frau Barley immer ein wenig blass, aber in der EU scheint sie tatsächlich ihre Bestimmung gefunden zu haben. Ich würde mir wünschen, wir hätten mehr so von Europa überzeugte Politiker. Europa ist enorm wichtig für unsere Wirtschaft und auch für unsere Gesellschaft – weg von der rechtsnationalistischen engen Welt zu einem ungestörten Blick über den Tellerrand hinaus. Dass die EU ein wenig weit weg ist von den Menschen, liegt auch daran, dass die Information fehlt. Oft wird die EU zum Sündenbock für etwas, was nicht in ihrer Hand liegt. In den Medien sind die Vorgänge und Personalien in der EU zu wenig präsent – deswegen ist dieses Interview ein guter Beitrag zu etwas mehr Verständnis und er sollte eine Anregung sein, sich mehr über die EU zu informieren, dann hätten die Hetzer aus der rechten Ecke hier weniger Angriffspunkte.

07.08.2023

@ VonMaria Reichenauer
"... Oft wird die EU zum Sündenbock für etwas, was nicht in ihrer Hand liegt."
Leider sehr oft beruht dies darauf, dass sich die EU etwas anmaßt, was ihr nie und nimmer zusteht. Die EU ist keine Vereinigung europäischer Staaten, nein, die EU ist ein Staatenbund mit nach wie vor souveränen Staaten. Es ist nicht möglich, dass die EU für die Staaten der Beitrittsländer verbindliche Verträge bzw. generell Absprachen ohne Zustimmung der einzelnen Staaten abschließt. Dies scheint innerhalb der EU auch sehr oft vergessen zu werden.

07.08.2023

@Franz X.: die Mitgliedstaaten der EU kann man höchstens noch als teil-souverän bezeichnen. Sie haben Teile eines Voll-Souveräns abgegeben, einige z.B. die Währungshoheit. Sie haben i.m.A. ganz richtig festgestellt, daß sich die EU immer mehr Rechts anmaßt. Da wurde nichts vergessen - das ist Absicht, die Mitgliedstaaten schleichend immer stärker zu entmündigen.
Eine EWG brachte halt für alle Mitgliedstaaten noch Vorteile.

07.08.2023

@ Franz X.

"Leider sehr oft beruht dies darauf, dass sich die EU etwas anmaßt, was ihr nie und nimmer zusteht."

Und was maßt sich die EU an, was ihr nie und nimmer zusteht? Bringen Sie doch Beispiele.

Es gilt eine klare Abgrenzung nach Rechts und das haben wohl Einige immer noch nicht verstanden.

07.08.2023

"Da wurde nichts vergessen - das ist Absicht, die Mitgliedstaaten schleichend immer stärker zu entmündigen."

Das ist der Weg in die Diktatur. Demokratie ist die Herrschaft des Volkes. Wer eine Politikerkaste für geeigneter hält, wie Frau Reichenauer, sollte sich China ansehen. Die Wahl von Frau von der Leyen war für viele eine Offenbarungseid der EU.

Was die Wirtschaft angeht, sind die deutschen Exporte in die EU ein Schneeballsystem. Die Südländer verschulden sich billig über Euro Staatsanleihen. Risiken und Bonität der Euro Länder wurden durch einen künstlich, niedrigen Zins abgeschafft. Die Haftung für diese Schulden trägt nun Deutschland großteilig, gesamtschuldnerisch mit. Mit dem eingenommenen Geld kaufen dann die Südländer Waren, Güter und Dienstleistung in Deutschland ein. Die Target2 Salden drücken diesen Bilanzunterschied aus. Aktuell schulden uns die Euro Länder über 1 Billion Euro! Wer das als Erfolg verkaufen will, muss schon ziemlich blind sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/TARGET2

07.08.2023

@Franz X.
Nennen Sie doch bitte Beispiele, wo die EU Beschlüsse bzw. Verträge aushandelt und die Vertreter der Mitgliedstaaten nicht oder kaum eingebunden waren.

07.08.2023

Ich nenne gerne mal 2 von vielen Feldern (jeder wird fündig wenn er sucht): Außenpolitik und Gesundheitspolitik. Hier maßt sich die EU zu viel an. In folgendem Dokument steckt sich die EU selbst den Eingriffsrahmen. Manche Punkte sind eindeutig, ok, andere wiederum umstritten: https://commission.europa.eu/about-european-commission/what-european-commission-does/law/areas-eu-action_de

07.08.2023

@Nicola L
Mit Ihrem Diktaturgeplapper machen Sie sich nur noch lächerlich. Wir sind hier nicht in China und ich beziehe mich auf das Grundgesetz, das nicht auf eine direkte Demokratie in Form von bundesweiten Volksabstimmungen ausgelegt ist. Sie sollten nicht nur den ersten Satz des Grundgesetzes Art. 20 (2) lesen, sondern den ganzen Absatz. Und das wird auch die AfD nicht ändern können, außer sie hebelt das Grundgesetz aus. DAS wäre dann eine Diktatur – allerdings eine, die Höcke schon gefallen könnte.

07.08.2023

Frau Nikola L.,
" Weg in die Diktatur " ??
Vergleich mit China ?
Ist Ihnen nicht bewusst, was Sie
da schreiben ?

08.08.2023

"Ist Ihnen nicht bewusst, was Sie da schreiben ?"

Jep, das ist es. Die EU und allen voran die Euroländer geben staatliche Hoheit an "Kommissionen" ab. Der Begriff sollte aus der Sowjetzeit noch gut bekannt sein? Für Frau Reichenauer, die mit dem Begriff "Volk" so hadert:

"Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 20
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist."

08.08.2023

@Nicola L.
Wenn Sie schon das Grundgesetz zitieren, dann sollten Sie auch Artikel 23 GG mal durchlesen.
Da steht eindeutig drin, dass Kompetenzen abgegeben werden dürfen.

08.08.2023

@Nicola L.
Ich hadre vor allem mit Leuten, die meinen, sie könnten sich aus dem Grundgesetz rauspicken, was ihnen passt und wie es der Partei passt, die gerade ihr Favorit ist. Sie brauchen mir die Paragrafen nicht vorbeten, die kenne ich sehr gut und ich weiß, dass die AFD sie nicht so einfach kippen kann. Da bin ich den Vätern dieses Grundgesetzes sehr dankbar. Die Partei, die Ihnen verspricht, sie werde bundesweite Volksabstimmungen, wie Sie es sich vorstellen, zur Bedingung von Koalitionsverhandlungen machen, begibt sich damit auf sehr glattes Eis. Denn sie wird ihr Versprechen nicht halten können. Finde ich ganz amüsant und bin gespannt, wie es weitergeht.