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Italien
02.08.2023

Der italienische Staat zahlt kein Bürgergeld mehr

Im Süden Italiens, in Neapel, ist die Zahl der Empfänger von Bürgergeld besonders hoch. Die Armut in der Region ist weiter verbreitet als im Norden.
Foto: Ciro Fusco, dpa

Die italienische Regierung streicht hunderttausenden Menschen das Bürgergeld. Das trifft vor allem ärmere Regionen im Süden des Landes. Die Menschen rebellieren.

Die Regierung von Giuseppe Conte war gerade vier Monate im Amt, da machte Arbeitsminister und Vizepremier Luigi Di Maio mit einer sagenhaften Bemerkung von sich reden: „Wir haben die Armut abgeschafft“, behauptete der damals 32 Jahre alte aufsteigende Stern der italienischen Politik im September 2018. Die Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega hatte soeben ihr Dekret zum sogenannten Bürgergeld verabschiedet. Italien bekam erstmals eine echte Sozialhilfe. Die Fünf-Sterne-Bewegung präsentierte sie als Allheilmittel gegen soziale Ungerechtigkeit.

Die Tage der umstrittenen Maßnahme sind gezählt. Am Freitag bekamen 169.000 italienische Familien Bescheid, dass sie ab August kein Bürgergeld mehr erhalten – per SMS. Die Sozialversicherungsbehörde INPS verschickte die Ankündigungen automatisch an die Mobiltelefone der Betroffenen. Bereits im Mai hatte die Rechtsregierung von Giorgia Meloni die als Bürgergeld bezeichnete Arbeitslosenhilfe per Dekret gestrichen. Danach bekommen ab sofort nur noch Familien mit Minderjährigen, Behinderten oder Senioren staatliche Hilfe.

In Neapel leben die meisten Empfänger von Bürgergeld

Vor allem in Süditalien kam es zu Protesten. Am Montag versammelten sich vor der INPS-Filiale in Neapel zahlreiche Menschen, nach Medienberichten kam es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. In Neapel und der Region Kampanien leben die meisten Empfänger von Bürgergeld, allein nach Neapel wurden 21.500 Kurznachrichten verschickt. Bei Palermo drang ein Mann ins Rathaus ein, verschüttete Benzin und drohte ein Feuer zu entfachen. Der Verzweifelte konnte gestoppt werden. Wie sich herausstellte, ist er als Über-60-Jähriger gar nicht von radikalen Kürzungen betroffen. 

Kritisiert wird unter anderem die schlechte und von Kritikern als zynisch empfundene Kommunikation der Rechtsregierung. Elly Schlein, Vorsitzende des sozialdemokratischen Partito Democratico, sprach von einem „Krieg gegen die Armen“ und einer „sozialen Zeitbombe“. In der betreffenden SMS hieß es, die Betroffenen könnten sich an die kommunalen Sozialdienste wenden. Diese werden nun italienweit mit Anfragen überhäuft. 

Bürgergeld schaffte keine Anreize für Erwerbsarbeit

Die Regierung von Ministerpräsidentin Meloni hatte das Dekret bereits am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, verabschiedet. Danach wird das Bürgergeld endgültig zum 1. Januar 2024 abgeschafft. Familien mit Minderjährigen, Behinderten oder Über-60-Jährigen erhalten aber weiterhin Unterstützung, wenn auch in reduzierter Form. Zusätzlich kann ein „Fortbildungszuschuss“ in Höhe von 350 Euro gewährt werden. Dieser ist auf zwölf Monate begrenzt. Die Regierung hofft auf diese Weise, Mittel für angekündigte Steuerreduzierungen freizumachen. Das Bürgergeld hatte ein Volumen von insgesamt acht Milliarden Euro.

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Vom Bürgergeld profitierten in Italien zuletzt knapp 2,5 Millionen Personen. Durchschnittlich erhielten Berechtigte zuletzt rund 580 Euro. Ein Fünf-Personen-Haushalt kam auf 738 Euro. Das Bürgergeld erfreute sich vor allem in den wirtschaftlich schwächeren süditalienischen Regionen großer Beliebtheit. Die meisten Berechtigten lebten in Kampanien, aber auch in Kalabrien, Apulien und Sizilien. Seit der Einführung des Bürgergelds gab es aber auch harte Kritik an der Maßnahme. Obwohl der Bezug wie bei der Arbeitslosenhilfe an die Annahme von Jobangeboten und an Maßnahmen zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt gekoppelt ist, kritisieren die Rechtsparteien der aktuellen Regierung, das Bürgergeld habe keinen echten Anreiz zur Arbeit geschaffen. Tatsächlich konnte die strukturelle Arbeitslosigkeit in Italien durch die Maßnahme nicht verringert werden.

Steigt nun wieder der Zulauf zur Mafia?

Kritik gab es auch am Missbrauch des Bürgergelds. Immer wieder wurden Fälle bekannt, in denen Antragsteller Bürgergeld bezogen, ohne darauf einen rechtlichen Anspruch zu haben. In den Jahren 2021 und 2022 deckte die Guardia di Finanza Regelverstöße in einer Größenordnung von 288 Millionen Euro auf. Bekannt wurden auch Fälle, in denen Mafiosi oder in Schwarzarbeit Beschäftigte die Sozialhilfe bezogen. Andererseits entzog die staatliche Unterstützung der Mafia teilweise das Personal.

In Süditalien wächst nun die Sorge, die Mafia könnte Zulauf von denjenigen bekommen, denen das Bürgergeld gestrichen wurde. Der in der Antimafia-Bewegung Libera engagierte Priester Don Angelo Cassano sagte der Zeitung La Repubblica: „Wo der Staat sich zurückzieht, spielt sich die Mafia als Wohlfahrtsorganisation auf. Diejenigen, die ihr Bürgergeld verlieren, verlieren auch die Hoffnung und sind zu allem bereit, was das Organisierte Verbrechen will.“

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

04.08.2023

Der Süden Italiens ist für seine mafiösen Strukturen berüchtigt. Amtspersonen arrangieren sich mit der Mafia oder sie werden angegriffen. Was will man mit Menschen machen, die den Staat als Feind begreifen und den Familien Clan glorifizieren?

Die gleiche Entwicklung ist in Deutschland zu beobachten durch den Zuzug patriarchalisch sozialisierter Menschen. Die Folgen können wir direkt beobachten. Erosion des Rechtsstaats, Parallel Justiz und Rechtsnormen, offene Gewalt und Kriminalität. Das Leugnen des Problems und das Akzeptieren des "Verfalls der Ordnung" ist Teil des Problems.

"Law and Order" ist die einzige Sprache, die verstanden wird. Der schwachen Rechtsstaat führt gerade eben in den wirtschaftlichen Niedergang. Wer investiert sein Geld schon freiwillig in eine Bananenrepublik?

Meloni hat einen Sumpf vor sich. Den trocken zu legen ist eine Herkulesaufgabe. Das zu kritisieren steht den linken Gutmenschen nicht zu, sind sie doch Teil des Problems.

04.08.2023

"Der Süden Italiens ist für seine mafiösen Strukturen berüchtigt."
Allein dieser Satz zeigt schon, dass Sie alles andere als eine Italien- und Mafia-Sachverständige sind. Die "Mafia", um der Einfachheit halber bei dem einfachen Begriff zu bleiben –  ist zwar im Süden Italiens beheimatet, aber mittlerweile agiert sie weltweit. Und es sind nicht die "kleinen Leute" die von dieser Organisation am meisten profitieren. Die organisierte Kriminalität, zu der auch die Mafia zählt, operiert längst weltweit – im "big business", in der Politik, in der Wirtschaft, überall, wo es nach Geld riecht. Auch Deutschland ist eine beliebte Spielwiese, weil es hier – im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten – immer noch kein treffendes Geldwäschegesetz gibt. Und der Arm der Mafia reicht bis in die italiensiche Regierung hinein. „Die Mafia versucht immer mehr, direkt in die Politik einzudringen und stellt sogar ihre eigenen Kandidaten. Daher muss man die Augen offen halten und scharf reagieren“ , sagt der italienische Politiker und Anti-Mafia-Bekämpfer Luciano Violante. Den Sumpf, den Meloni auszuttrocknen hat, ist also nicht der Pool an Sozialhilfeempfängern, sondern der vor ihrer Haustüre. Dadurch dass vielen Bedürftigen das Bürgergeld entzogen wird, werden sie erst recht in die kriminellen Organisationen vor Ort getrieben. Das ist kontraproduktiv und hilft nicht, die Mafia zurückzudrängen. Aber es klingt halt gut und befriedigt vor die Wähler, die gerne auf den Süden zeigen, auch wenn sie selbst keine sauberen Finger haben.
Und übrigens: "Das zu kritisieren steht den linken Gutmenschen nicht zu, sind sie doch Teil des Problems."
Erstens kann jeder kritisieren, was er will, ein Urteil darüber steht IHNEN nicht zu und zweitens sind wir "linken Gutmenschen" nicht Teil des Problems, sondern die bessere Wahl, um nicht zu sagen die Lösung.

04.08.2023

Die "Lösungen" der Linken durften wir in Deutschland 40 Jahre lang bestaunen, und danach deren Folgen bezahlen. Jetzt mischen sie zusammen mit den grünen Gutmenschen wieder mit und sind wieder dabei den Karren Vollgas gegen die Wand zu fahren.
Und dass Bedürftigen, denen die Wohlfahrt beschnitten wird, als einzige Alternative Kriminalität einfällt, ist wohl der Denke Ihrer Spezies geschuldet

04.08.2023

>>> Erstens kann jeder kritisieren, was er will, ein Urteil darüber steht IHNEN nicht zu und zweitens sind wir "linken Gutmenschen" nicht Teil des Problems, sondern die bessere Wahl, um nicht zu sagen die Lösung.<<<

Auuuuutsch.
Was rauchen Sie?

04.08.2023

Na ja - die linken Gutmenschen (Widerspruch in sich?) sehen sich halt als "conditio sine qua non" für ein lebenswertes Leben. :)

04.08.2023

"um nicht zu sagen die Lösung"

Das Problem beim Sozialismus ist, dass einem am Ende das Geld anderer Leute ausgeht.

Ist nun schon zig mal gescheitert, aber Sie sehen darin immer noch die Lösung. Nein Ihre Ideologie ist Teil des Problems und keine Lösung.