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  3. Kirchenaustritte 2022: Frust der Bistürmer führt nicht weiter

Der Frust der Bistümer über die Kirchenaustritte führt nicht weiter

Kommentar Von Daniel Wirsching
28.06.2023

Kleriker und Ehrenamtliche sollten angesichts der hohen Austrittszahlen alles versuchen, um vor Ort da zu sein – auch für Nicht-Mitglieder. Nur so kann wieder Vertrauen entstehen.

In deutschen katholischen Bistümern ist das Entsetzen vielerorts einer Sprachlosigkeit gewichen, Frust und Resignation machen sich breit. Was sollen Kleriker oder Ehrenamtliche auch zu den immer neuen Austrittsrekorden sagen? Was zu Reaktionen, die sie in Internet-Kommentarspalten lesen können: Dass es noch zu wenige Austritte gebe, dass das "diesem Verein" zu Recht geschehe?

Die Zeit des Beteuerns jedenfalls ist längst vorbei, die Zeit der großen Worte auch. Es ist nicht lange her, da sprach ein Bischof von der Notwendigkeit von "mutigen Veränderungen in den eigenen Reihen". Die Realität war und ist eine andere. Veränderungen, die einige vielleicht vom Kirchenaustritt abhalten könnten, lassen seit Jahrzehnten auf sich warten oder werden als nicht mutig genug wahrgenommen – so sie überhaupt wahrgenommen werden. Selbst bei engagierten Gläubigen ist das berühmte Fass derart angefüllt, dass es ein Streit wie der über den Synodalen Ausschuss schnell zum Überlaufen bringen kann. Drei konservativ-katholische bayerische Bischöfe und der Kölner Kardinal Woelki hatten, gegen ihre 23 Mitbrüder, jenes Gremium ausgebremst, in dem Reformbeschlüsse weiterverfolgt werden sollten. Und erst am Dienstag durchsuchten Ermittler Objekte im Erzbistum Köln – Woelki wird des Meineids verdächtigt.

Die Kirche gibt ein verheerendes Bild ab: reformunfähig, erstarrt, zerstritten, unglaubwürdig

Es gab bereits zahlreiche Tiefpunkte, doch es geht immer noch tiefer. Das Bild, das "die" Kirche abgibt, ist verheerend: reformunfähig, erstarrt, zerstritten, unglaubwürdig, irgendwie dubios – ein "Verein" eben; einer, der sich auf Gott beruft. Zu der zu erheblichen Teilen selbst verschuldeten Krise kommt der fortschreitende Prozess der Säkularisierung, der Rückgang der Religiosität. Die katholische Kirche in Deutschland, und mit ihr die evangelisch-lutherische, befindet sich auf dem nicht mehr aufhaltbaren Weg von der "Volkskirche", die gesellschaftsprägend war, zu einer Gemeinschaft von Gläubigen, deren Zukunft ungewiss ist.

Damit muss sie umgehen, und man kann nur hoffen, dass sie keine Kirche des "heiligen Rests" wird, kein Klub von Traditionalisten, die froh sind über das "Gesundschrumpfen" und die genau zu wissen meinen, was der rechte Glaube sei. Denn Kirche ist nicht ausschließend, im Gegenteil.

Das Engagement der katholischen Kirche und die Angebote von Pfarrgemeinden werden gebraucht und geschätzt

Unter dem Eindruck der Austrittszahlen sind Sprachlosigkeit, Frust und Resignation nachvollziehbare Reaktionen. Allerdings hat die katholische Kirche nach wie vor eine immense Bedeutung für Gesellschaft und Einzelne. Ihr karitatives Engagement oder die Angebote von Pfarrgemeinden werden gebraucht und geschätzt, auch von Ausgetretenen oder Nicht-Gläubigen. Kirche ist mehr als eine skandalträchtige Institution im Niedergang und oftmals dort, wo viele sie nicht erwartet hätten. Sogar Gottesdienste können gut besucht sein, finden Priester und Diakone eine (auf-)richtige Ansprache und gelingt es ihnen, die Frohe Botschaft mit Leben zu füllen.

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Was das für Kleriker und Ehrenamtliche heißt, die diese Kirche (noch) mitgestalten wollen? Sie sollten konsequent alles versuchen, um vor Ort "da" zu sein – für alle, Nicht-Mitglieder eingeschlossen. Nur so kann wieder Vertrauen entstehen, nur so findet Kirche wieder Gehör. Und dies müsste ebenso konsequent durch die "Amtskirche" unterstützt werden. Die Herausgeber einer Studie zum Thema Kirchenaustritt formulierten es wie folgt: Eine Organisation verändere ihr Sein nur im Tun. Auf ein päpstliches Zauberwort sollte man dabei besser nicht warten.

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Die Diskussion ist geschlossen.

28.06.2023

Leider haben die Rechts- und Marketingabteilung, aber letztendlich das Management der Katholischen Kirche und das nicht nur im Missbrauchsskandal in der Vergangenheit kläglich versagt, zum Schaden aller überzeugten und ehrlichen Christen, die für die Kirche tätig sind und Gutes tun. Ohne diese Menschen wäre in den letzten 100 Jahren manches Kind nicht geboren worden, keine Operation möglich gewesen, weder Kranke gesund gepflegt, noch alte oder gebrechliche Menschen würdevoll betreut oder beerdigt worden. Bei aller Diskussion und berechtigten Vorwürfen sollte jedoch jedem Menschlein bewusst sein, bevor es die letzte Ausfahrt auf der Lebensautobahn nimmt: „Alle Menschen sowie auch das Bodenpersonal aller Religionen sind (leider) fehlerhaft“.

28.06.2023

Sehr geehrter Herr Kraus,
in den letzten 30-40 Jahren wurden von
Priestern der Katholischen Kirche Millionen ( allein
in Frankreich nachgewiesen 400000 ) Minderjährige weltweit
missbraucht.
Sie sehen das Problem beim Management und
der Rechts-und Marketing Abteilung der Katholischen
Kirche.
Ihre Darlegungen sind so unglaublich, dass mir weitere
Worte fehlen.

28.06.2023

>>in den letzten 30-40 Jahren wurden von
Priestern der Katholischen Kirche Millionen ( allein
in Frankreich nachgewiesen 400000 ) Minderjährige weltweit
missbraucht.<<

Ihre Zahlen sind in mehrfacher Hinsicht nicht ganz korrekt, Wolfgang S.

"Anfang Oktober 2021 hatte eine Untersuchungskommission geschätzt, dass seit 1950 in Frankreich etwa 330.000 Minderjährige von Priestern, Ordensleuten oder Mitarbeitern katholischer Einrichtungen sexuell missbraucht worden waren. " Quelle: https://de.euronews.com/2023/01/31/nach-dem-missbrauchsbericht-in-frankreich-viele-opfer-schweigen

Ohne hier etwas relativieren zu wollen sollte man schon den Zeitraum richtig benennen, es sind nicht nur 30-40 Jahre, es sind 73 Jahre. Und die Zahlen sind auch keine nachgewiesenen Fälle, sie beruhen auf Schätzungen und Hochrechnungen. Denn die meisten Opfer schweigen oder sind bereits gestorben. So schlimm solche Taten auch sind, man sollte trotzdem nicht die Institution als solche verurteilen, denn eine große Zahl von Priestern hat sich stets korrekt verhalten.

29.06.2023

Herr Walter K.,
Sie sind der Weltmeister im Relativieren.
Was ändern Ihre Einlassungen am Tatbestand?

29.06.2023

Walter K., das Problem sind natürlich nicht die Priester, die sich korrekt verhalten haben und auch gar nicht einmal so sehr die, die sich nicht korrekt verhalten haben. Das Problem sind die Kirchenführer, die Täter gedeckt, Taten vertuscht und Aufklärung verhindert haben!

29.06.2023

>>Was ändern Ihre Einlassungen am Tatbestand?<<

Am Tatbestand ändert sich nichts, es gab nachweislich Missbrauch. Aber genauso wenig, wie alle Deutschen seinerzeit Nazis waren, obwohl sie im Ausland durchaus so gesehen wurden, genauso wenig sind alle Pfarrer Vergewaltiger. Dass sich die oberen Kirchenführer nicht gerade sehr kooperativ bei der Aufklärung zeigen ist ein anderes Kapitel.

Was die Zahlen betrifft: >>Eine von den katholischen Bischöfen in Auftrag gegebene Untersuchung hatte aufgrund von Aktenstudien eine Zahl von 3.677 Betroffenen ermittelt. Demnach gab es zwischen 1946 und 2014 in Deutschland mindestens 1.670 Beschuldigte sexueller Übergriffe, darunter mehrheitlich Priester. Damit sind rund 4,4 Prozent aller deutschen Kleriker aus dem Untersuchungszeitraum des Missbrauchs beschuldigt.<< (https://www.katholisch.de/artikel/20995-missbrauch-studie-vermutet-dunkelfeld-mit-bis-zu-144000-opfern) Sie schreiben in Ihrem Beitrag aber von angeblich nachgewiesenen Fällen, Wolfgang S. Sie hier 400000 nachgewiesene Fälle in Frankreich behauptet, eine offizielle Studie kommt nach einem Bericht in der Süddeutschen Zeitung aber nur auf geschätzt 216 000 Kinder und Jugendliche, die von Priestern und Ordensleuten missbraucht wurden. Wenn man auch die Taten von Laien in Einrichtungen der Kirche mit einrechnet, steigt diese Zahl auf 330 000 Opfer, aber hier hat die Kirche eher nur indirekt eine Verantwortung. Jeder Missbrauch ist natürlich einer zu viel, trotzdem sollte man hier nicht Zahlen als nachgewiesen behaupten, die nur auf Schätzungen beruhen. Denn die tatsächlich nachgewiesenen Fälle sind weit geringer, aber man geht aus Erfahrung bei diesen Delikten von einer hohen Dunkelziffer aus.

Und nein, ich bin nicht katholisch, aber ich mag es auch nicht, wenn man hier quasi Sippenhaftung propagiert. Denn es waren immer die Taten einzelner Personen, die hierfür auch verantwortlich sind. Viele können nicht mehr belangt werden, weil sie inzwischen gestorben sind. Auch wenn sich Bischöfe oder Kardinäle wenig kooperativ zeigen, die Justiz führt trotzdem ihre Ermittlungen weiter, manche Dinge brauchen eben auch ihre Zeit.

29.06.2023

So so Herr Walter K.,
nur 216000 Fälle statt 400000.
Sie verharmlosen nur die Taten,
ich frage mich, warum?
Wer spricht denn davon, dass alle
Priester Vergewaltiger sind ?
Niemand.
Was wäre, wenn in einem anderen weltweit
agierenden Unternehmen 4,4% der
leitenden Angestellten des Missbrauchs
von Kindern beschuldigt würden?


29.06.2023

>>Sie verharmlosen nur die Taten<<

Ach ja? Nur weil ich mir erlaube, Ihr Zahlenmaterial, das nachweislich falsch ist, in Frage zu stellen?

29.06.2023

Herr Walter K.,
es ist den Betroffenen und mir
völlig gleich, ob es 400000 oder
230000 Fälle sind.
Es wurden Kinder und Jugendliche
missbraucht und Ihnen fällt dazu nichts
besser ein als such als Korinthenk....
zu betätigen.
Wie erbärmlich !!!!

29.06.2023

>>es ist den Betroffenen und mir
völlig gleich, ob es 400000 oder
230000 Fälle sind.<<

Ist mir schon inzwischen klar, dass Sie es nicht so mit Fakten haben, das zeigen Sie ja auch beim Thema Deutsche Bahn. Daher ist es sinnlos, weiter mit Ihnen zu diskutieren.

29.06.2023

Herr Walter K.,
Sie haben recht.
Es macht keinen Sinn, über so
ein ernstes Thema mit jemanden
zu diskutieren, der sich nur hinter
Zahlen versteckt , die ungeheuerlichen
Taten zu relativieren versucht und damit
null Empathie für die Opfer zeigt.

28.06.2023

Nun, die Entwicklung ist natürlich keine Überraschung. Anfang des Jahres wurde mal wieder die Umfrage von Forsa zum Maß des Vertrauens in diverse Institutionen veröffentlicht. Dabei erreichte die katholische Kirche 8 % Zustimmung (Islam 6 % und die evangelische Kirche immerhin 31 %). Die Top-Plätze gingen an die Ärzte (81 %), die Polizei (79 %) und die Unis (74 %). https://www.rnd.de/politik/krisen-vertrauen-in-kirchen-und-papst-franziskus-schwindet-JD2BALD7KFACJGA243NTENCODM.html

Interessant dann auch noch, dass der Anstieg der Austrittszahlen in den Bistümern in Bayern dort am Stärksten ist, in denen die destruktivsten Bischöfe im Rahmen des synodalen Wegs beheimatet sind. https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/so-viele-menschen-wie-nie-treten-aus-katholischer-kirche-aus,TiSbbyP
So ging der 1. Platz vollkommen verdient an Bischof Voderholzer (wenn man sich seine krude Begründung anhört, warum man Frauen die Weiheämter verweigern muss und dgl. mehr, da kann man eigentlich nur noch davonlaufen) und das Bistum Regensburg mit über 70%. Eichstätt steht mit 69,5 % knapp dahinter. Passau mit Bischof Oster liegt dann erwartungsgemäß auch im Spitzentrio. Bischof Meier von Augsburg hat es dann mit seiner merkwürdigen Rolle und Abstimmungsverhalten beim synodalen Weg dann noch auf den 4. Platz geschafft (55,5%). Erstaunlicherweise liegt ausgerechnet München/Freising weit abgeschlagen mit nur 38,8 %, obwohl Anfang 2022 hier die Mißbrauchsstudie für das Bistum veröffentlicht wurde. (https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/so-viele-menschen-wie-nie-treten-aus-katholischer-kirche-aus,TiSbbyP)
Vielleicht ist der Hirte Marx einen Tick glaubwürdiger als der Hirte Voderholzer....