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Deutschland droht ein heißer Streik-Herbst

Kommentar Von Stefan Stahl
06.11.2022

Mit dem üppigen Lohn-Abschluss in der Chemiebranche wurde die Latte hoch gelegt. Die Beschäftigten in der Metall-Industrie und im Öffentlichen Dienst nehmen daran Maß.

Die deutsche Chemie-Industrie ist ein tarifpolitisch faszinierender Wirtschaftszweig. Nach dreitägigen Verhandlungen haben Arbeitgeber und Gewerkschaften für die 580.000 Beschäftigten der Branche wiederum wohltuend ohne großes Getöse einen Lohn-Abschluss erzielt, der Signal-Charakter für andere Branchen besitzt: Denn die Tarifpartner zahlen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 3000 Euro Inflations-Bonus, den der Staat steuer- und abgabenfrei macht. Da der großzügige Chemie-Abschluss 20 Monate läuft, entspricht das einem monatlichen Plus von netto 150 Euro pro Kopf.

Jetzt muss die Gewerkschaft IG Metall nachlegen

Die kompliziertere Übung für die Chemie-Tarifparteien war es aber, über den Betrag hinaus ein prozentuales und damit dauerhaftes Lohnplus festzulegen. Hier haben die Kontrahenten die Latte für Gehaltsverhandlungen in anderen Branchen hoch gelegt: Schließlich einigten sie sich auf eine üppige Entgeltsteigerung von 6,5 Prozent. So werden etwa die Chemie-Beschäftigten in Bayern einschließlich des Inflationsgeldes von 3000 Euro im Schnitt um beruhigende 12,9 Prozent entlastet. Angesichts einer Teuerung von 10,4 Prozent können sich die Glücklichen bei den Verhandlungs-Delegationen bedanken. Doch die komfortable Regelung setzt Tarifpartner anderer Wirtschaftszweige massiv unter Druck, allen voran die IG Metall und den Arbeitgeberverband Gesamtmetall. Denn die rund 3,9 Millionen Beschäftigten der deutschen Schlüssel-Branche erwarten eine ähnliche Entlastung in harten Zeiten.

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Für die Gewerkschaft heißt das: Wie in der Chemie- und zuvor in der Stahlindustrie muss ein Abschluss von 6,5 Prozent her. Alles andere wäre eine krachende Niederlage für IG-Metall-Chef Jörg Hofmann. Doch die Arbeitgeber sind bislang nur bereit, 3000 Euro Inflations-Bonus zu zahlen – und das auf 30 Monate, was also nur einem Plus von 100 Euro im Monat entspräche. Mit dem angesichts zweistelliger Inflationsraten kargen Angebot und dem vagen Versprechen auf eine prozentuale Lohnerhöhung 2024 provozieren die Arbeitgeber die IG Metall und befeuern deren Warnstreiks.

Ein richtiger Arbeitskampf ist nicht ausgeschlossen

Wenn die Metall-Arbeitgeber in dieser Woche bei den vierten Verhandlungsrunden auf die 3000 Euro nicht eine ansehnliche Prozent-Zahl draufsatteln, droht ein heißer Prostet-Herbst. Dann könnte Hofmann – wie angedroht – zu wirkungsvollen Mitteln wie 24-Stunden-Streiks und/oder einem richtigen Arbeitskampf nach einer Urabstimmung greifen. Das Verständnis für eine solche Zuspitzung der Lage dürfte sich in Deutschland angesichts der sich verdüsternden Konjunktur-Lage in Grenzen halten. Gewerkschaft und Arbeitgeber müssen sich also so lange zusammenraufen, bis die Chemie stimmt. Eine Sechs vor dem Komma ist nach dem Chemie-Abschluss schwer abzuwenden.

In Hoch-Inflationszeiten muss die Tarifpolitik Augenmaß bewahren

Dabei könnte die Gewerkschaft Verdi für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst des Bundes und der Länder mehr rausholen. Ihr Wunsch nach einem 10,5-prozentigen Gehaltsplus ist überzogen, belässt es die IG Metall doch bei der Forderung nach 8,0 Prozent.

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Chef Frank Werneke nimmt fast schon Maß an einem seiner Vorgänger aus dem 70er Jahren. Damals erstreikte Gewerkschafter Heinz Kluncker angesichts enormer Teuerungsraten 11,0 Prozent – und das trotz inständiger Warnungen des Bundeskanzlers Willy Brandt. Damals wie heute gilt: Auch in Hoch-Inflationszeiten muss die Tarifpolitik Augenmaß bewahren. Über 6,5 Prozent beginnt rasch die Maßlosigkeit.

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