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Nordafrika
16.04.2023

Machtkampf im Sudan: Dutzende Tote nach heftigen Gefechten

Bei den Gefechten im Sudan sind bereits mehrere Menschen gestorben.
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Bei den Gefechten im Sudan sind bereits mehrere Menschen gestorben.
Foto: Marwan Ali/AP

Armee und Paramilitärs kämpfen erbittert um die Macht im Sudan. Die Gefechte in dem nordostafrikanischen Krisenstaat reißen immer mehr Menschen in den Tod - und sorgen international für Entsetzen.

Erbitterte Kämpfe zwischen Streitkräften und einer einflussreichen paramilitärischen Gruppe im Sudan haben das nordostafrikanische Land in eine schwere Staatskrise gestürzt.

Sudanesischen Ärzten zufolge gab es bis Sonntag schon Dutzende Tote und Hunderte Verletzte zu beklagen - Tendenz weiter steigend. Mehr als 24 Stunden nach Beginn der Gefechte konnten bis Sonntagmittag scheinbar weder das Militär noch die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) die Oberhand gewinnen. Beide Seiten berichteten über einzelne Erfolge und eingenommene Militärstützpunkte. Die Angaben ließen sich aber meist nicht unabhängig überprüfen.

AU und regionale Staatschefs halten Krisensitzung ab

Wichtige regionale Organisationen beriefen am Sonntag Krisensitzungen ein. Der Friedens- und Sicherheitsrat der Afrikanischen Union (AU) beriet sich am Sonntagnachmittag zur "beunruhigenden" Situation im Sudan. Der Vorsitzende der AU-Kommission, Moussa Faki Mahamat, hatte zuvor bereits dringend einen Waffenstillstand, Dialog und den Schutz der Zivilbevölkerung gefordert.

Auch die Zwischenstaatliche Behörde für Entwicklung (IGAD) in Ostafrika beraumte am Sonntag ein außerordentliches Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs an. Man wolle erörtern, wie die Situation im Sudan "am besten deeskaliert und die Ruhe zum Wohle des Landes wiederhergestellt werden kann", sagte IGAD Exekutivsekretär Workneh Gebeyehu auf Twitter.

Der UN-Sicherheitsrat forderte alle Konfliktparteien in seltener Einigkeit auf, das Blutvergießen zu beenden und Gespräche zur Beendigung der Krise aufzunehmen. Außerdem müssten humanitäre Helfer sicheren Zugang bekommen und UN-Mitarbeiter geschützt werden, forderte das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen. Auch UN-Generalsekretär António Guterres, US-Außenminister Antony Blinken, der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und Außenministerin Annalena Baerbock forderten ein sofortiges Ende der Gewalt im Sudan.

Gefechte offenbar in mehreren Landesteilen

Besonders umkämpft war in der Hauptstadt Khartum am Sonntag das Gebäude des Hauptkommandos des Militärs, Teile davon gerieten in Brand. Die RSF teilten mit, bestimmte Bereiche des Hauptquartiers unter Kontrolle zu haben. Das sudanesische Militär wies dies als Falschmeldung zurück. Stattdessen teilte die Armee mit, der Brand sei gelöscht. Es habe keine Verletzten gegeben. Augenzeugen berichten jedoch, dass die Kämpfe dort unvermindert weiter gingen. Dabei sollen schwere Artillerie und Kampfjets eingesetzt worden sein. Auch in anderen Teilen des Landes wie in den Provinzen Darfur und Nord-Kordofan soll es zu Kämpfen gekommen sein. Schwere Gefechte wurden auch aus der Stadt Merowe im Norden des Landes gemeldet.

Hintergrund des Gewaltausbruchs ist ein erbitterter Machtkampf zwischen dem sudanesischen Machthaber General Abdel Fattah al-Burhan und seinem Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, der Anführer der RSF. Der Konflikt in dem Land mit 46 Millionen Einwohnern eskalierte am Samstag, binnen weniger Stunden kam es zu heftigen Gefechten. Aus Khartum wurde unter anderem Artilleriebeschuss gemeldet, außerdem gab es Berichte über Luftangriffe der sudanesischen Luftwaffe auf RSF-Stützpunkte. Wer in Khartum aktuell die Oberhand hat, ist unklar.

Mindestens 56 zivile Todesopfer

Eine sudanesische Ärzte-Organisation teilte am Sonntagmorgen über Twitter mit, es gebe mindestens 56 zivile Todesopfer zu beklagen und Dutzende getötete Soldaten. Außerdem seien in Krankenhäusern und anderen Versorgungsstellen knapp 600 Verletzte gezählt worden, von denen Dutzende in Lebensgefahr schwebten.

Seit dem Sturz des Langzeitmachthabers Omar al-Baschir 2019 und einem weiteren Putsch gegen eine daraufhin eingesetzte - faktisch aber vom Militär kontrollierte - Zivilregierung 2021 hat die Armee die Kontrolle im Sudan. RSF und das sudanesische Militär hatten bei beiden Machtübernahmen Hand in Hand gearbeitet. Im Zuge des im April geplanten Übergangs zu einer zivilen Regierung sollten die Paramilitärs in die Streitkräfte eingegliedert werden. Das führte zu einem Machtkampf zwischen den einstigen Verbündeten. Daglo warf al-Burhan vor, sein Amt als De-Facto-Staatschef nicht aufgeben zu wollen und sich entgegen aller Absprachen an die Macht zu klammern.

Die RSF behaupteten am späten Samstagabend bei Twitter, 90 Prozent der vom Militär kontrollierten Gebiete im Sudan erobert zu haben und in die Kommandozentrale der Armee eingedrungen zu sein. Die Armee wies auch dies als Falschbehauptung zurück.

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Die Eskalation der Gewalt löste weltweit Besorgnis aus. UN-Generalsekretär António Guterres forderte die Konfliktparteien auf, "die Feindseligkeiten unverzüglich einzustellen, die Ruhe wiederherzustellen und einen Dialog zur Lösung der aktuellen Krise einzuleiten". Guterres telefonierte am Samstag mit RSF-General Daglo. Auch Außenministerin Baerbock forderte ein Ende der Gewalt im Sudan. "Beide Seiten müssen die Kampfhandlungen einstellen und weiteres Blutvergießen verhindern", erklärte die Grünen-Politikerin am Sonntag über Twitter. Sie sei "entsetzt über die vielen Opfer" und unterstütze Bemühungen um einen Waffenstillstand.

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Die Rhetorik der Kontrahenten machte hingegen wenig Hoffnung auf ein schnelles Ende der Gewalt: Al-Burhan hatte den RSF am Samstag in einem Interview mit dem Fernsehsender Al-Dschasira Angriffe auf strategische Ziele und auf sein Haus vorgeworfen. RSF-Anführer Daglo forderte, al-Burhan und seine Verbündeten vor Gericht zu stellen. Sein Rivale sei schuld an dem Konflikt und werde entweder gefangen genommen "oder wie ein Hund sterben", sagte Daglo zu Al-Dschasira. Das Militär verbreitete eine Stellungnahme über Facebook, in der es hieß, Verhandlungen mit den RSF werde es nicht geben, die Gruppe müsse sich auflösen.

Die RSF hatten vor wenigen Tagen ihre Einheiten mobilisiert, nachdem das Militär die Ernennung eines Premierministers und damit die Machtübergabe erneut verzögert hatte. Beobachter werteten die Mobilisierung als Drohgebärde Daglos gegen den Oberbefehlshaber al-Burhan. Zuletzt hatte Daglo einen schnellen Übergang zu einer Zivilregierung gefordert und sich damit gegen al-Burhan gestellt.

Die RSF hatten sich 2013 aus Milizen im westlichen Bundesstaat Darfur zusammengeschlossen. Bei dem jahrzehntelangen Konflikt dort galten sie als brutal agierende Unterstützer der arabisch dominierten Regierung, die gewaltsam gegen die afrikanische Minderheit vorgingen. Die Gruppe und ihr Anführer Daglo wurden für Massenvergewaltigungen und andere schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht. Nach dem Sturz von Machthaber al-Baschir 2019 galt Daglo als mächtigster Mann im Sudan. Die Regierungsgeschäfte übernahm aber al-Burhan, der Generalinspekteur der Streitkräfte. Daglo wurde später al-Burhans Stellvertreter im regierenden Übergangsrat.

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