LMU will Martin Hubers Doktorarbeit rasch prüfen
Die Ludwig-Maximlians-Universität (LMU) will die Doktorarbeit des CSU-Generalsekretärs Martin Huber rasch prüfen. Seinen Doktortitel darf er aber in jedem Fall behalten.
Nachdem gegen den neuen CSU-Generalsekretär Martin Huber Vorwürfe wegen Plagiats in seiner Doktorarbeit erhoben wurden, hat sich nun die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) zur Überprüfung der Arbeit geäußert. Man wolle die Doktorarbeit so rasch wie möglich prüfen, hieß es am Montag aus München.
CSU-Generalsekretär Huber hatte selbst um Überprüfung gebeten
Wann ein Ergebnis der Prüfung vorliegt, sei aber noch nicht abzusehen. "Die Dauer dieser Prüfung ist momentan noch nicht absehbar, ein möglichst zügiger Abschluss wird angestrebt", teilte die LMU am Montag auf Anfrage der Deutschen Presseagentur (dpa) mit.
Huber hatte die Universität selbst um die Überprüfung seiner Doktorarbeit gebeten, "aus Gründen der Transparenz", wie er betonte. "Meine Doktorarbeit wurde von mir nach bestem Wissen und Gewissen erstellt", hatte Huber am Wochenende mitgeteilt. Erst am Freitag war er als neuer CSU-Generalsekretär vorgestellt worden. Er übernimmt die Nachfolge des zurückgetretenen Stephan Mayer.
Doktorarbeit von Huber: CSU-Generalsekretär darf Doktortitel sicher behalten
Dass ihm der Doktortitel entzogen wird, muss Huber aber nicht fürchten. Selbst, wenn sich die Vorwürfe bestätigen würden. Die LMU erklärt das so: "Nach der im Jahr 2007 gültigen Promotionsordnung für die Grade des Dr. phil. und Dr. rer. pol. ist eine nachträgliche Feststellung des Nichtbestehens der Doktorprüfung im Falle einer Täuschung, in deren Folge der Doktorgrad entzogen wird, nur fünf Jahre nach Erteilung des Bescheids möglich". Die Frist, bis zu der der akademische Grad des Doktors noch entzogen hätte werden können, ist also schon längst verstrichen. Die Prüfung wird trotzdem durchgeführt, und zwar vom zuständigen Promotionsausschuss der LMU. Der prüft die wissenschaftliche Qualität der Doktorarbeit. Ob Huber getäuscht hat oder nicht, wird also auf jeden Fall herauskommen.
Plagiatsforscher: Falsche oder fehlende Quellenangaben in Hubers Arbeit
Zuerst berichtete die Bild am Sonntag über die Plagiatsvorwürfe gegen Huber. Erhoben hatte sie der Plagiatsforscher Jochen Zenthöfer. In der Zeitung sprach er von Zitaten ohne oder mit falscher Quellenangabe in der Doktorarbeit von Huber. Gegenüber der dpa sagte Zenthöfer, dass die Maßstäbe des guten wissenschaftlichen Arbeitens nicht eingehalten worden seien. Diese Fehler seien so gravierend, dass sie über einzelne Fehler bei der Zitierweise hinausgingen. Dadurch sei ein Stadium erreicht, in dem die LMU die Arbeit überprüfen müsse.
Martin Huber hatte die Doktorarbeit im Jahr 2007 angefertigt. Sie trägt den Titel: "Der Einfluss der CSU auf die Westpolitik der Bundesrepublik Deutschland von 1954-1969 im Hinblick auf die Beziehungen zu Frankreich und den USA".