Putins Amtseinführung: Mit dem Segen der Kirche
Bei seiner Amtseinführung schwört Wladimir Putin Russland auf seinen Kriegskurs ein. Patriarch Kirill wünscht ihm „eine Herrschaft bis zum Ende des Jahrhunderts“.
Es ist das Wetter, das die Hauptrolle an diesem Tag des Prunks spielt. Es liefert das, was die goldenen Lüster und die marmornen Säle in der russischen Herrschaftsfestung zu übertünchen versuchen. Es schneit in Moskau. Ausgerechnet als Wladimir Putin sich in seinem blank polierten schwarzen Aurus in den Großen Kremlpalast kutschieren lässt. Die inszenierte Feierlichkeit des alten und neuen Präsidenten versinkt geradezu in der depressiven Stimmung, die über der Stadt liegt. Russland erlebt den kältesten 7. Mai seit einem Vierteljahrhundert. Die Minusgrade spiegeln den politischen Frost wider, den das Land in den kommenden sechs Jahren erwartet.
Die Kamera zeigt einen Präsidenten, der allein da steht, entfremdet vom Land und seinen Menschen, gefangen in seinem Wahn von Russlands Größe. Und wenn es sein muss, zeigt er die eben mit Atomwaffen, so wie er auch am Vortag der Amtseinführung wieder gedroht hatte. Der Westen habe die Wahl: „Will er die Aggression fortsetzen oder doch nach einem Weg der Zusammenarbeit suchen?“
Putin schwört, die Freiheit jedes Bürgers zu achten
Im Thronsaal des Kreml legt er vor mehr als 2600 Zuschauern – Politikern, Geschäftsleuten, Künstlern, Soldaten seiner „militärischen Spezialoperation“ in der Ukraine und den Kindern der gefallenen „Helden“ – seine rechte Hand auf die russische Verfassung und schwört, „die Menschenrechte und die Freiheiten jedes Bürgers zu achten und zu schützen, die Verfassung der Russischen Föderation zu verteidigen und die Souveränität und die Unabhängigkeit des Staates zu wahren“. Derweil werden Tausende Russinnen und Russen wegen ihrer Kritik an der Regierung und der Armee verklagt, sitzen Dutzende Politgefangene in Strafkolonien ein, werden etliche wegen „Extremismus“ verfolgt.
In seiner achtminütigen Rede spricht er gewohnt von „traditionellen Werten“, „Volkserhaltung“ und der „Einzigartigkeit Russlands“. „Auf den ersten Platz müssen wir immer unsere Heimat stellen“, sagt er. Putin stellt an die Menschen neue Ansprüche, fordert nicht mehr nur die schweigende Zustimmung, sondern macht sie zu Komplizen seines Regimes: Sie sollen für die von den Machthabern ausgemachten Helden jubeln, sollen an den russischen Sieg glauben, bei den Propagandashows marschieren. „Alle zusammen werden wir siegen“, ist seine Losung.
Dafür lässt er sich vom höchsten Vertreter der Russisch-Orthodoxen Kirche segnen. „Hoheit“, nennt ihn Patriarch Kirill in der Mariä-Verkündigungskathedrale im Kreml. Wie die früheren Zaren. Das Protokoll räumt dem Ritual in der Kirche dieses Mal erstaunlich viel Platz ein. Putin wird nicht mit heiligem Öl bestrichen, aber mit Worten gesalbt: Kirill wünscht ihm eine „Herrschaft bis zum Ende des Jahrhunderts“.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.
>>freie Presse ... Diese Berichterstattung, die eher einem 3 Groschen Roman gleicht, wurde in mindesten 6 Tageszeitungen - einschließlich der TAZ und ihren X Ableger ( vormals Twitter) publiziert. <<
Sehen Sie, das ist das Problem, wenn man immer nur 3-Groschen-Romane liest: Man verliert den Blick auf Realitäten. Zur Realität gehören nämlich auch sogenannte Presseagenturen, welche ihre Texte den Medien zukommen lassen. Und deshalb finden Sie dann auch in den unterschiedlichsten Presseerzeugnissen den scheinbar gleichen Bericht. Aber ich gebe Ihnen recht, über die Kasperlshow gestern in Moskau bräuchte es wirklich keine Berichte. Ein Kriegsverbrecher wie Putin gehört für den Rest seines Lebens in ein Straflager in Sibirien, aber nicht in den Kreml!
freie Presse ... Diese Berichterstattung, die eher einem 3 Groschen Roman gleicht, wurde in mindesten 6 Tageszeitungen - einschließlich der TAZ und ihren X Ableger ( vormals Twitter) publiziert. D.h. Ein LeserInnen Potential von Links bis Rechts erhält die gleiche Info bzw. Homestory, die das Feindbild "Putin" in der Bevölkerung festigen soll und davon ablenken, dass die C-Parteien die Wehrpflicht einführen wollen und Deutschland kriegstauglich gemacht werden muss. 100 Milliarden EURO für die Ertüchtigung der BW. Bundeswehreinsatz an der OSTFRONT der Nato in Litauen, Lettland und Estland. (8.4.2024)
Wenn es Gott gäbe, würde er sich schämen. Und trotzdem folgen Millionen Schafe diesen Hirten regelmässig in ihren Stall und lassen sich von ihnen sagen, was gut und richtig für sie ist. Das kann man nur psychologisch erklären als Abspaltung der Realität.
Dieses Land, diese russische Gesellschaft ist das groteskeste Gebilde, daß es je gegeben hat.
Wer jetzt im Westen noch zögert, eigene Truppen in die Ukraine an die ukrainischen Teuppen zu stellen, hat den Knall noch nicht gehört.
Sobald die Russen den Ukraine-Vernichtungskrieg verlieren, wird Putin von seinem eigenen Gefolge vernichtet werden.
Das muß das unbedingte Ziel sein - die russischen Marodeure aus der gesamten Ukraine ( auch von der Krim) zu werfen und damit auch den Sturz des Diktators einzuleiten.
Sie sind ja von allen guten Geistern verlassen. Der letzte Weltkrieg ist wohl schon zu lange her.
Das würde ihnen so gefallen.
Die eigenen "Wehrpflichtigen" hauen aus dieser korrupten Ukraine zu Hunderttausenden ab oder kaufen sich mit Schmiergeld frei und unsere NATO-Soldaten halten ersatzweise den Kopf hin . . .
Ist ja toll, der Westen wird mehr und mehr gottlos, es werden Kirchaustritte gefeiert, Politiker lehnen ab im Namen Gott zu schwören und der böse Putin im Osten lässt sich zu seiner Amtseinführung segnen.
Gnade uns Gott.