Über 10.000 Besucher bei "Stars 2006"
Augsburg (tiba). Kreischen, klatschen, schmachten: Tausende Teenager strömten am Samstag zum diesjährigen RT.1-Sommerfest "Stars 2006", um die Boygroup "US 5" und Marc Terenzi zu sehen. Mitgebracht hatten sie ihre Mamas und Papas. Und die kamen ebenfalls auf ihre Kosten: Die Mamas dank der 80er-Kultband "Alphaville", die Papas als Co-Piloten der ADAC-Fahrer.
Gabi Brentel von RT.1 bestätigte, was das bloße Auge nur noch als Menschenmasse wahrnahm: "Über 10.000 Menschen sind da." Familien, Paare und unzählige Teenager strömten am Samstag auf das Gelände des ADAC-Fahrsicherheitszentrums im Norden von Augsburg.
Warum besonders die Jüngeren unbedingt zu "Stars 2006 - Das RT.1-Sommerfest" wollten, wurde spätestens kurz vor 16 Uhr klar. Denn nachdem die "Hot Banditoz", die lockeren Pop geboten hatten, die Bühne verließen, gab es für alle Mädels zwischen neun und 17 kein Halten mehr. Mit ohrenbetäubendem Gekreische empfingen sie Marc Terenzi, Ex-Mitglied der Boy-Band "Natural" und Ehemann der deutschen Popqueen Sarah Connor.
"An dem ist einfach alles toll. Ich bin wegen Marc gekommen", erzählte die elfjährige Denise, die mit ihrer Mama Tanja auf dem Fest war, mit leuchtenden Augen. Der Popstar enttäuschte seine Fans nicht, spielte unter anderem "Love to be loved by you", einen Titel, den er seiner Frau zur Hochzeit geschrieben hatte. Deutlich rockiger als zu den guten alten Boygroup-Zeiten sind Terenzis Songs mittlerweile. Ein paar Mamas und Papas wippten jedenfalls wohlwollend im Takt mit.
"Banaroo", eine gecastete Pop-Formation, war ebenfalls eher etwas für die Jüngeren. Die Band musste ihre Show nach einigen Liedern abbrechen, da der Strom kurzzeitig ausfiel. Für die Papas war das übrigens kein Problem: Während sich der Nachwuchs vor der Bühne tummelte, fuhren die Erwachsenen derweil über den ADAC-Parcours. Der Autoklub stellte Fahrer, die mit den Besuchern über die Schleuderplatte rasten. Für alle heimlichen Popstars gab es am Stand der Augsburger Allgemeinen ein Schmankerl: Für einen kleinen Geldbetrag, der dem Leserhilfswerk "Kartei der Not" zu Gute kommt, konnten die Fans ihr Foto auf einer speziell kreierten Titelseite ausdrucken lassen.
Bei "Dr. Alban" - dem Zahnarzt, der in den Neunzigern oft ganz oben in den Charts residierte, war der Strom wieder da - und das Publikum über 20 Jahre auch. Dass die alten Hits immer noch funktionierten, das erkannte nicht nur der gebürtige Nigerianer, der "Sing Hallelujah", oder "It's my life" spielte. Auch "Right Said Fred" setzten teilweise auf Altbewährtes, sangen "You're my mate", "Lovesong" oder "Stand up". Für wahre Begeisterungsstürme bei der Elterngeneration sorgten die Musiker von "Alphaville" - über die Jahre etwas ergraut und von der Traumfigur ein kleines Stück entfernt. Doch die Hits von damals, die performte die Band um Sänger Marian Gold mit einer großen Spielfreude, darunter auch "Big in Japan" oder "Forever young".
Schließlich wurden die kreischenden Teenies erhört - die Jungs von "US 5" sprangen über die Bühne. Chris, Izzy, Jay, Mikel und Richie performten unter anderem "Maria" und "Mama", immer begleitet von den Fans, die die Jungs teilweise mit ihren Schreien fast übertönten. Erst nach einer Zugabe entließen sie die Band wieder. Manches Mädchen erlebte das Ende des Auftritts allerdings im Krankenlager - der Kreislauf machte bei einigen schlapp. Vielleicht ein Trost für sie: Die Jungs versprachen, wieder nach Deutschland zu kommen.
Nach rund zehn Stunden Dauerparty endete das Sommerfest mit dem Auftritt von Ex-Spice-Girl Melanie C. Sporty Spice. Die derzeit erfolgreichste unter den ehemaligen Bandkolleginnen sang unter anderem ihre Hits "I turn to you", "Never be the same again" oder "First day of my life" und tobte dabei mit großer Energie über die Bühne. Ob es am Ingwer lag? Denn den, so hatten die Macher von RT.1 dem Publikum verraten, hatte die Sängerin extra in ihre Garderobe bestellt.
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