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Sardinien
27.10.2023

Abseits des Massentourismus: Sardiniens ruhiger Westen und Süden

Nicht alle Strände Sardiniens sind überlaufen. Im Nordwesten der Insel finden Touristinnen und Touristen die Küste – vor allem in der Rand- und Nebensaison – teils menschenleer vor.
Foto: Franziska Wolfinger

Während an Sardiniens Costa Smeralda der Jetset-Tourismus seinen Platz hat, gibt es im Süden und Westen der Ferieninsel abseits des Trubels viel zu entdecken.

Typisch sardische Küche? Da kommt sicher haufenweise Meeresgetier auf den Tisch. Immerhin wurde eine der bekanntesten Speisefischarten nach der Insel benannt – die Sardine. Wenn Vera Zedda, eine italienische Bilderbuch-Nonna, die mit dem Kochlöffel in der Hand durch die Küche wirbelt, ihre Gäste mit traditionellen sardischen Gerichten bekocht, erfüllt sich dieses Klischee jedoch nicht. Was sie stattdessen kredenzt, erwartet mancher vielleicht eher im bayerischen Wirtshaus um die Ecke. 

Vera Zedda liebt es, für Gäste zu kochen. Das Spanferkel, auf sardisch Su Porceddu, hat sie zum Servieren schon in kleine Teile zerlegt.
Foto: Franziska Wolfinger

Los geht das Dinner ganz typisch italienisch – zumindest wie Reisende aus Deutschland sich das vorstellen. Auf der langen Tafel begrüßen Schälchen mit Oliven, würziger Pecorino, luftgetrocknete Salami und Prosciutto die Gäste. Es gibt Weißbrot und gegrillte Aubergine. In rustikalen Glasflaschen mit Bügelverschluss wartet selbst gekelterter Rotwein darauf, eingeschenkt zu werden. Auch Veras selbst gemachte Ravioli mit frischer Ricottafüllung in Tomatensauce sind – wenngleich ungewöhnlich lecker – keine kulinarische Überraschung. Doch dann kommt das Spanferkel, ohne das eine Feier auf Sardinien eigentlich nicht denkbar ist. Su Porceddu nennen die Sardinnen und Sarden das über offenem Feuer gegarte Schwein dort. Das Fleisch ist zart und saftig, die Kruste, wenn es gut gemacht ist, schön knusprig. Kräuter sorgen für einen ungewohnten mediterranen Geschmackskick. Außerdem serviert Vera Zedda Lammfleisch in Tomatensauce mit Fregola. Letzteres sind runde Pastakügelchen, die etwas an zu groß geratenes Couscous erinnern und die auf Sardinien erfunden wurden. 

Home-Restaurants geben Einblick in die kulinarische Tradition Sardiniens

Dass Fisch in der traditionellen Küche dieser Mittelmeerinsel eine untergeordnete Rolle spielt, begründen manche mit der wechselhaften Geschichte Sardiniens. Seit der frühen Antike kamen immer wieder Besatzer an der Küste an, die Inselbewohner zogen sich ins Hinterland zurück. So ernährten sich die Sarden eher als Hirten und Bauern statt als Fischer. Das spiegelt sich noch heute in der Küche wider. Wie genau diese sardische Küche aussieht, sollen sich Besucherinnen und Besucher der Insel nun genauer anschauen können. Sardinnen und Sarden laden sie in ihr Zuhause ein und kochen ein traditionelles Menü. Home-Restaurant nennt sich dieses Konzept, mit dem mehrere Dörfer der Region Trexenta Gäste in die Gegend locken wollen. Dörfer, wie Gesico oder Serri, die zwar sehr malerisch liegen, aber so weit abseits der Küste, dass Touristen den Weg dorthin nur selten finden. Mit den Home-Restaurants, die ein authentisches sardisches Abendessen zum Preis von 35 Euro servieren, soll der Ausflug ins Hinterland nun reizvoller werden. Von Cagliari aus, dem Hauptort im Süden Sardiniens, sind die Home-Restaurants per Auto in einer guten dreiviertel Stunde zu erreichen. 

Der Monte Mauro ist ein heiliger Berg mit langer Geschichte

Entfernt man sich von der Küste, wird es auf Sardinien schnell hügelig, fast bergig. Der höchste Gipfel der Insel, der Punta La Marmora, erreicht immerhin eine Höhe von 1834 Meter. Ganz so alpin ist es rund um Gesico und Serri zwar nicht, doch es gibt den ein oder anderen Aussichtspunkt, der einen atemberaubenden weiten Blick über die Landschaft ermöglicht. Der zu Gesico gehörende Monte Mauro etwa ist über schmale Feldwege erreichbar. Von dessen Plateau blickt man auf dutzende Felder und Olivenhaine, die sich um sanfte Hügel legen. Besonders schön zum Sonnenuntergang, wenn die Landschaft in hellem Gold leuchtet. 

Auch abseits der Meeresküste hat Sardinien besondere Ausblicke zu bieten, hier vom Monte Mauro bei Gesico.
Foto: Franziska Wolfinger

Der Monte Mauro soll schon in jungsteinzeitlicher Zeit ein heiliger Ort gewesen sein. Carlo Carta, ein pensionierter Bankdirektor, der sich heute als Präsident eines Fördervereins für die Entwicklung seines Dorfes einsetzt, kennt sich mit der Geschichte Gesicos bestens aus und kann viele in Stein geritzte Spuren steinzeitlicher Vorfahren zeigen. Die in den Kalkstein gehauenen schalenförmigen Vertiefungen dienten archäologischen Erkenntnissen zufolge wohl für Opfergaben. Seine Funktion als religiös-spiritueller Ort hat der Monte Mauro im Laufe der Jahrhunderte behalten. Zu der im 17. Jahrhundert auf dem Berg erbauten Kirche pilgern die Einwohner Gesicos bis heute in einer alljährlich stattfindenden Prozession. 

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Der sardische Hauptort Cagliari selbst versprüht den Charme einer typisch italienischen Küstenstadt. Allerdings flaniert es sich dort durch die engen Gassen dank Hanglage nicht besonders angenehm. Der Blick aufs Meer entschädigt aber viel. Außerdem eine Option: Mit gemieteten E-Bikes erklimmt man mühelos die steilen Straßen der größten Stadt Sardiniens. Guides wie Francesca Frau wissen obendrein, wo sich die übrigen Highlights der Stadt befinden und bringen die Radler auch zu den berühmten Flamingos, die sich in den stillgelegten Salinen niedergelassen haben.

Sardinien lockt mit schönen Stränden rund um die Insel - auch im weniger besuchten Nordwesten.
17 Bilder
Sardinien in Bildern
Foto: Franziska Wolfinger

Wer am Hafen Cagliaris vorbeispaziert, dem sticht vermutlich auch die Goletta Momo ins Auge. Kapitän Luca Simeone hat das Boot in den vergangenen Jahren wieder fit gemacht. Sein Traum: Mit der Momo will er seine Gäste rund um Sardinien schippern. Doch die Instandsetzung des 30 Jahre alten Bootes ist ein Großprojekt. Noch fehlen die Schlafkabinen. Bis es so weit ist, sticht Kapitän Luca Simeone von Cagliari aus in See, steuert mit seinen Gästen Richtung Sonnenuntergang und bekocht sie mit italienischen und sardischen Klassikern.

Die Strände im Westen Sardiniens sind atemberaubend

Noch als Geheimtipp gelten kann auch die Halbinsel Sinis im Westen Sardiniens, bei Oristano und Cabras gelegen. Nur langsam breitet sich der Tourismus dort aus. Hotelbunker und Kreuzfahrtschiffe, die Passagiere zu Tausenden am Hafen abladen, gibt es dort nicht. Dieses Bild soll der Costa Smeralda, Sardiniens bekanntestem Küstenabschnitt, vorbehalten bleiben. Dabei sind die Strände im Westen ebenso atemberaubend. Der Sand dort besteht teilweise aus feinen weißen Quarzkügelchen, die das Wasser in einem kräftigen hellblau leuchten lassen. Da kommt Karibikfeeling auf. 

Strahlend blaues Wasser am Strand der Sinis-Halbsinsel bei Cabras. Sardinien versprüht Karibik-Feeling.
Foto: Franziska Wolfinger

Guide Marco Cara führt regelmäßig Touristinnen und Touristen am Meer entlang und über die Sinis Halbinsel. Zu verdanken hat Sardinien dieses besondere Naturschauspiel seiner Nachbarinsel Mal di Ventre, die – eine Seltenheit – aus Granit besteht. Erosion legt darin Quarz frei, das mit der Meeresströmung fein gemahlen und mit dem Mistralwind an die sardische Küste gespült wird. 600 Millionen Jahre hat dieser Prozess gedauert, erklärt Marco Cara. Entsprechend wachsam sind die Sarden auch, was ihren Sand anbelangt. Mal ein Fläschchen als Souvenir abfüllen? Lieber nicht. Dafür werden Bußgelder in Höhe von 1000 Euro fällig. Das scheint sehr streng, räumt der Guide ein. Doch bei der Menge an Touristen, die jährlich Sardinien besuchen, komme einiges zusammen, wenn jeder auch nur ein paar Krümel mitnimmt. Im Fluggepäck von Reisenden sammelt der Zoll jedes Jahr mehr als 100 Kilo Sand, Steine und Muscheln, die die Touristen als scheinbar harmlose Souvenirs eingesteckt haben. 

Die Giganten von Monte Prama gehören zu Sardiniens spannendsten archäologischen Artefakten.
Foto: Franziska Wolfinger

Auf der Sinis-Halbinsel liegt die Ausgrabungsstätte Monte Prama

Ebenfalls auf der Sinis-Halbinsel befindet sich die Ausgrabungsstätte Monte Prama. Dort wurden beeindruckende Statuen von Kriegern entdeckt, die um das Ende der Bronzezeit und dem Anfang der Eisenzeit geschaffen wurden. Das dazu errichtete Museum in Cabras wurde jüngst erneuert. Auch die sogenannten Domus de Janas begegnen Sardinien-Besuchern auf der Insel immer wieder, zum Beispiel bei Pimentel, ein Städtchen nahe Cagliari. Wörtlich übersetzt bedeutet Domus de Janas Häuser der Feen. Bis Archäologen den eigentlichen Zweck der in den Fels gehauenen Löcher und Höhlen erkannt haben, hielt man die Domus de Janas im sardischen Volksglauben nämlich für die Behausungen übernatürlicher Wesen. Tatsächlich wurden sie als Grabstätten genutzt. Bis heute ungeklärt ist jedoch, wozu die Nuraghen dienten, die über die gesamte Insel verstreut zu finden sind. Erhalten sind von den Bauwerken aus der späten Jungsteinzeit meist nur noch die runden Grundmauern. Ob und was dort gegessen wurde, ist also nicht bekannt. Aber bestimmt war es nicht annähernd so köstlich, wie bei den sardischen Küchenfeen der Neuzeit. 

Die Autorin recherchierte auf Einladung von Regione Sardegna und der Handelskammer Cagliari.

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