Bis die Socken qualmen
Die Idee kam bei Josef Harrers aus Aichach zwar langsam, dafür aber stetig. Nach vier Jahren Vorbereitung setzte sie der 49-Jährige, der beruflich weltweit Montagen für Zeitungsdruckmaschinen vornimmt, in die Tat um: Ab Juni wanderte er von Aichach den Jakobsweg bis nach Santiago de Compostela in Spanien. Für die 2536 Kilometer brauchte er 105 Tage, legte pro Tag rund 25 Kilometer zurück. Er sagt: "Der Weg ruft einen irgendwann einfach."
Einige seiner Bekannten seien schon auf dem Jakobsweg gewesen, erzählt der 49-Jährige. So kam Harrers auf die Idee, es auch zu tun. "Das lässt einen irgendwann nicht mehr los", erklärt er. Von Santiago aus wanderte er weitere drei Tage und 94 Kilometer zum Kap Finisterre, dem sogenannten "Ende der Welt". Auf seiner Reise lernte Harrers die unterschiedlichsten Leute kennen: "Manche waren erst 19 Jahre, der Älteste, den ich getroffen habe, war schon 79 Jahre." Rund ein Drittel des Weges wanderte er in der Gruppe, den Rest legte er allein zurück. Ans Aufgeben dachte er während der ganzen Zeit nie.
Als er dann das erste Ziel, Santiago di Compostela, erreicht hatte, war er ernüchtert. "Da kamen Hunderte mit Reisebussen an. Es war schon Massentourismus, das hatte ich mir anders vorgestellt", erzählt er. Im Gegensatz zu früher sei die Pilgerwanderung heutzutage leicht. "Wenn man kein Geld mehr hat, geht man zum nächsten Bankautomaten". Doch die alten Traditionen gibt es auch heute noch. Harrers erzählt: "Wer am Kap ist, muss auch einen Sonnenuntergang am Strand beobachten und ein Kleidungsstück verbrennen. Bei mir waren das die Socken."
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