Der Weihnachtsbaum der Ölsucher
Bohrturm Auch zwischen den Jahren frisst sich bei Schwabmünchen ein Bohrmeißel in die Tiefe. Erst ein Viertel der Strecke ist geschafft
Schwabmünchen Wie ein riesiger Christbaum leuchten starke Strahler westlich von Schwabmünchen über die Felder. Sie markieren einen Bohrturm, mit dem das internationale Unternehmen Wintershall mit Sitz in Kassel eine weitere Förderstelle an seinem Ölfeld Aitingen erschließen will. Es ist die dritte Bohrung auf Schwabmünchner Flur. Etwa bis 9. Januar soll die Suche abgeschlossen sein.
In rund eineinhalb Kilometern Tiefe soll der Bohrkopf dann eine ölhaltige Schicht von Sandgestein erreicht haben. Das Erdöl daraus hochzupumpen lohnt sich angesichts der hohen Marktpreise trotz der relativ kleinen Fördermengen und der hohen Investitionskosten. Mit einem Millionenbetrag kalkuliert Wintershall jede Bohrung bei Aitingen und Schwabmünchen. Vorangegangene seismische Untersuchungen begrenzen das unternehmerische Risiko. Doch eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Brüche und Zerklüftungen im Gestein können verhindern, dass der Bohrer auf Öl stößt oder genügend Erdöl am Bohrloch zusammenfließt. So waren auch in der Vergangenheit nicht alle Förderversuche rund ums Lechfeld gleich ergiebig.
Es wird also spannend am voller Lichter strahlenden Bohrturm bei Schwabmünchen. Er hat auch für die Arbeiter dort durchaus etwas von einem Weihnachtsbaum. Denn diese Spezialisten werden die kommenden Feiertage hier verbringen, fern der eigenen Heimat. (pit)
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