Es wird wieder Theater gespielt
In Mickhausen soll sich nach 14 Jahren im Herbst der Vorhang wieder heben. Georg Reiter ist weiterhin Chef der Hobbymimen
Mickhausen Wird in Mickhausen schon bald wieder Theater gespielt? Die Chancen, dass sich eventuell gar noch in diesem Jahr der Bühnenvorhang wieder hebt, stehen nicht schlecht. Seit 14 Jahren ruht in der Staudengemeinde der Spielbetrieb. Der Grund für die lange Zwangspause war das Fehlen geeigneter Räumlichkeiten (wir berichteten). Doch seit im September vorigen Jahres der neue Schlosshofsaal fertiggestellt ist, bieten sich auch den Theaterspielern ganz neue Perspektiven.
Mit insgesamt 15000 Euro und vielen freiwilligen Arbeitsstunden hat sich die Theatergruppe an dem großen Gemeinschaftsprojekt beteiligt. Bei einem Treffen von ehemaligen aktiven Hobbymimen und neuen Interessenten gab es jetzt ein klares Signal: „Wir packen es wieder an!“ Unter der Regie von Georg Reiter diskutierten die Teilnehmer eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes. Der 44-Jährige steht auch in den kommenden drei Jahren wieder als Vorsitzender an der Spitze des im Jahr 2001 gegründeten Theatervereins.
Im Verlauf der Diskussion zeichnete sich rasch ab, dass in den bestens geeigneten Räumlichkeiten im Schlosshof ein Theaterneustart gewagt und auf die Beine gestellt werden soll. Wenn sich auch (noch) nicht alle der „alten Hasen“ eine Rückkehr auf die Theaterbühne vorstellen können, so haben doch alle Teilnehmer ihre Bereitschaft signalisiert, bei der Neuauflage zumindest hinter den Kulissen kräftig mit Hand anzulegen. „Eine spielfähige Truppe bekommen wir auf alle Fälle zusammen“, zeigt sich Georg Reiter optimistisch. Zumal sich bei der Versammlung gleich fünf talentierte Nachwuchsmimen mit einigen heiteren Sketchen für eine große „Bühnenkarriere“ empfohlen haben. Wer letztlich dem ersten Ensemble nach der 14-jährigen Pause angehört, das hängt in erster Linie von der Auswahl des Stückes ab. Spielleiter Max Kleber will jetzt zunächst geeignete Bühnenstücke sichten. „Erst wenn wir ein passendes Stück gefunden haben, können wir die Besetzung festlegen.“ Dass es wieder ein heiterer Dreiakter aus dem Genre „schwäbisches Bauerntheater“ sein wird, das wurde ohne Gegenstimme beschlossen.
Die Suche nach dem idealen Termin ist schwierig
Schwieriger gestaltete sich da schon die Suche nach idealen Spielterminen. Einerseits galt es, eine Lücke im Kalender zwischen den Theateraufführungen benachbarter Laienspielgruppen in den Stauden zu finden. Georg Reiter: „Da wollen wir als Wiedereinsteiger unseren Kollegen auch nicht in die Quere kommen!“ Weil viele der ehemaligen Mitwirkenden inzwischen eine eigene Familie gegründet haben, wurde auch der bewährte und zuschauerfreundliche Weihnachtstermin, an dem zwischen 1979 und 1999 in der Staudengemeinde traditionell Theater gespielt wurde, aufgegeben. Wenn auch schweren Herzens. Als mögliche Spieltermine wurden daraufhin das verlängerte Wochenende um Allerheiligen (31. Oktober bis 3. November) und das darauf folgende Wochenende (8. bis 10. November) ins Auge gefasst. Bei Reihenbestuhlung haben im Schlosshofsaal bis zu 180 Zuschauer Platz. Früher, als noch unter den beengten Verhältnissen im ehemaligen Schulsaal gespielt wurde, war bei 110 Besuchern Schluss.
Dass die Theaterspieler der Staudengemeinde an ihre Bühnenerfolge der 1980er- und 1990er-Jahre anknüpfen können, davon zeigte sich Bürgermeister Hans Biechele überzeugt: „Mickhausen war damals eine absolute Theaterhochburg mit einem Stammpublikum im weiten Umkreis. Viele Fans erinnern sich noch gut an die heimelige Atmosphäre im engen Schulsaal und freuen sich auf ein Wiedersehen mit unseren Hobbymimen im neuen Schlosshofsaal!“
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