Über die Wildsau und Louis
Was haben die Wildsau von Hiltenfingen, die Pizza auf Ibiza, Aschenputtel aus dem Märchen, das Gerüst der Schwabmünchner Polizei und zum Beispiel Louis Armstrong miteinander zu tun? Klar: Sie alle spielen im Menkinger Fasching ein Rolle.
Zum 36. Mal tritt die bunte Truppe der Menkinger Narren heuer auf die Bühne, zum ersten Mal am heutigen Abend. Vorher wurde natürlich heftig seit Monaten geprobt, um dem Publikum möglichst zu gefallen. Das gilt speziell für die Tanzgruppen, die dieses Jahr in besonders großer Zahl vertreten sind. Denn neben der großen wird es in dieser Faschingssession auch eine kleine Garde geben, die sich gleich stark einführt. Nachwuchs kommt auch mit den Funky Fresh auf die Bühne, die frisch drauflostanzen und den Schwung auf der Bühne nicht abreißen lassen. Nicht nur eine neue Nummer, sondern auch einen neuen Namen ließ sich Temptation einfallen. Sie starten mit der Indian Airlines nach Fernost und bieten mit ihren tollen Kostümen einen echten Leckerbissen. Mit wie viel Power man sich auf der Baustelle und am Feierabend bewegen kann, das zeigt die Gruppe Tanzsucht. Damit sind zwar die hiesigen TSV-Darbietungen beendet. Als besonderer Leckerbissen treten aber an allen drei Abenden Touch of Dancing vom TSV Bobingen auf und lassen Elvis, the King of Rock 'n' Roll, gekonnt wieder aufleben. Doch damit noch lange nicht genug mit den Tanzeinlagen. Traditionell fliegen bei Kolping ja noch die Beine, allerdings von Männern. Die Jungs stellen sich außerdem als die drei Tenöre dem Gesetz der Schwerkraft entgegen.
Wer den Menkinger Schrumpf-Elferrat bei seinen ersten Steppversuchen mit Musikant Christian sehen will, sollte sich die Narrensitzung heute nicht entgehen lassen. Und wer auf weibliche Pfunde in Massen, also eine wuchtige Zuckerpuppe, steht und auf deren gelungenen Gesang steht, auch der ist richtig beim Narrenabend.
Was im Menkiland so alles passiert
Genug getanzt, mal abgesehen von dem lockeren Gehüpfe der Menkine und hoffentlich einigen Eigenbewegungen des Publikums, unter anderem beim rhythmischen Klatschen. Das kann gleich beim Auftakt des Sitzungspräsidenten Rolf Reiter losgehen, der sich über so manches auslässt, das im Menkiland passiert. Dem wissen Hermann Kraus und Hans Hannich mit ihren Gstanzln einiges hinzuzufügen. In welchem Altersheim die Witze erzählt werden, die Helmut Meier präsentiert, das ist nicht bekannt. Ungeklärt bleiben wird auch, an welcher Schule es so zugeht, wie es die Mittelstetter Teenies reißerisch erzählen. Gar ganz ins Reich der Märchen, allerdings in stark abgewandelter Form, wagt sich heuer die BRK-Jugend mit ihrer Aschenputtelversion.
Klar und realistisch ist dagegen die Musik von Justamuka, die Oldstars aus Las Vegas wie Louis Armstrong wieder auf die Bühne bringt.
Ob Tanz, ob Wort, ob irreal oder lokal, beim großen Finale sind alle Akteure wieder zusammen und schicken die Zuschauer wohl fröhlich gelaunt gegen Mitternacht nach Hause.
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