Das kann das neue Tanklöschfahrzeug der Schwabmünchner Feuerwehr
Das neue Tanklöschfahrzeug präsentiert sich als flexibles Arbeitstier. Am Samstag wird das neue Fahrzeug eingeweiht. Dazu fährt ein Korso durch dies Stadt
Flexibilität ist eines der Schlagwörter, die Schwabmünchens Feuerwehrkommandant nutzt, wenn er über das neue Tanklöschfahrzeug spricht. Das "TLF 4000" ersetzt gemeinsam mit dem schon zuvor angeschafften Gerätewagen das alte TLF16. Dies stammt aus dem Jahr 1996 und hat seine Schuldigkeit getan.
Mit dem neuen Fahrzeug sieht Missenhardt die Feuerwehr vor allem für die Zukunft gut aufgestellt. "Wir müssen immer im voraus planen. Da ist es wichtig, sich Gedanken zu machen, was benötigt wird", erklärt er. So ist das Tanklöschfahrzeug flexibel einsetzbar, kann vor allem die Wasserversorgung am Einsatzort gewährleisten, aber auch selbst als Löschfahrzeug eingesetzt werden. Möglich macht dies die umfangreiche technische Ausstattung. Kernstück ist der 5000 Liter umfassende Wassertank. Der genügt, je nach Art des Einsatzes als alleinige Löschwasserversorgung. Oder er versorgt einen Einsatzort mit Wasser. Durch ein mitgeführtes 8000-Liter-Becken und den leistungsstarken Pumpen kann so auch ein Pendelverkehr zwischen Wasserentnahme und Brandort umgesetzt werden. Grundsätzlich sind die Pumpen aufgrund ihrer Leistungsstärke ein wichtiger Baustein des Fahrzeugs. So kann es auch als "Verteilstation" für mehrere Fahrzeuge dienen.
Eine weitere Besonderheit ist der Ventilator am Fahrzeug. Dieser wird nicht mit einem Motor, sondern mit Wasserkraft betrieben. "Wenn ein Bereich be- oder entlüftet werden muss, in dem zum Beispiel Explosionsgefahr besteht, sind Geräte, die einen Funken abgeben können, nicht einsetzbar. Da kann dann dieser Ventilator eingesetzt werden", so der Kommandant.
Wasserwerfer schafft 80 Meter
Das nach außen hin wohl eindrucksvollste Teil dürfte der Wasserwerfer auf dem Dach des Fahrzeugs sein. Dieser hat eine Reichweite von bis zu 80 Metern. Zudem kann er nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Löschschaum betreiben werden. "Vor allem, wenn eine Annäherung an die Brandstelle zu gefährlich ist, ist das eine große Hilfe", so Missenhardt.
Da die Feuerwehr davon ausgeht, dass vor allem Flächenbrände künftig vermehrt zum Einsatzbild gehören könnten, ist das Fahrzeug auch darauf vorbereitet. So lässt sich eine Vorrichtung anbringen, mit der knapp über den Boden während der Fahrt gelöscht werden kann.
Mit an Bord sind auch vielfältige Löschmittel, um auf die verschiedenen Arten der Brände reagieren zu können. Neben einem 500 Liter großen Schaummitteltank und alkoholbeständigen Schaummitteln sind auch Pulverlöscher für Metallbrände und andere Sondermittel Teil der Ausrüstung.
Im Fahrzeug finden drei Einsatzkräfte Platz, die mitgeführte Ausrüstung ist aber für eine Löschgruppe (neun Personen) ausgelegt, da das TLF zusammen mit dem Gerätewagen ausrückt, welches die restlichen Kräfte an Bord hat.
Das neue Fahrzeug kostete mehr als 400.000 Euro, wobei ein Viertel der Anschaffungskosten vom Freistaat Bayern übernommen werden. Wie schon beim Kauf des Gerätewagens wurden Kosten gespart, da die Beauftragung eines speziellen Planungsbüros nicht notwendig war. "Diese Aufgaben hat erneut ein Team um unseren ehemaligen Kommandanten Hubert Prechtl übernommen", so Missenhardt.
Am Samstag ist Fahrzeugweihe
Die Öffentlichkeit kann am Samstag - am Florianstag - einen ersten Blick auf das neue Fahrzeug werfen. Denn die Feuerwehr feiert in der Stadtpfarrkirche einen Gottesdienst (18 Uhr). Gegen 19 Uhr startet dann ein Korso mit rund 25 Fahrzeugen, vom modernen Löschfahrzeug bis zur 90 Jahre alten Oldtimerdrehleiter, am Ludwig-Rößle-Platz und fährt dann Richtung Norden über die Fuggerstraße bis zum Feuerwehrhaus.
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