Tiefe Trauer und Bestürzung über den Tod von Gottfried Wenger
Gottfried Wenger war Urgestein von Mittelneufnach. Sein herausragendes Engagement für die Vereine und sein unermüdlicher Einsatz für die Gemeinde prägten sein Wirken.
Er war ein Organisator und Macher und hatte für jeden ein offenes Ohr. So beschreiben die Vorstände und Gemeinderäte aus Mittelneufnach Gottfried Wenger. Vor wenigen Tagen ist er überraschend gestorben.
Er war an vielen Projekten im Ort maßgeblich beteiligt. Jahrzehntelang war er der Nikolaus, organisierte Kulturradtouren, Philosophiegruppen oder Rauhnacht- und Weinwanderungen. Große Leidenschaft entwickelte er auch für das Theaterspiel.
Bei den Theaterfreunden Mittelneufnach war er bis zum vergangenen Jahr rund 40 Jahre Vorsitzender, führte Regie und spielte selbst ebenfalls gerne in den Stücken mit. Ganz großes Theater war Mitte der 1980er-Jahre in Mittelneufnach beim Dreh des legendären Kultfilms "Xaver" angesagt.
Gottfried Wenger war schwer involviert und kümmerte sich liebevoll um Unterkunft, Verpflegung sowie um alle Wünsche der Schauspieler. Beim Deutsch-Französischen Freundeskreis war Wenger ebenfalls ein Mann der ersten Stunde und erfreute sich an der Freundschaft zum französischen Ort Nuille.
Gottfried Wenger aus Mittelneufnach war ein Mann mit Visionen
In der Regionalentwicklung Stauden saß er im Kulturausschuss und war auch bei der Dorferneuerung ein Mann mit Visionen eines lebendigen Dorfes. Bei der Umsetzung des wunderschönen Besinnungswegs rund um Mittelneufnach entwarf er einige Stationen und baute diese auch selbst. Er pflegte bis zuletzt den gesamten östlichen Teil des Weges. In den Ortsvereinen schätzte man ihn auch für seine Dienste, egal ob als Vorstand, Rechnungsprüfer oder auch als Handwerker – er war eigentlich immer da, wenn man Hilfe benötigte. Der ehemalige Bankkaufmann war auch privat ein positiver, herzlicher und offener Mensch. Er war an der Meinung der anderen interessiert und durchaus diskussionsfreudig, dabei aber nie nachtragend. Wenger liebte die Natur ebenso wie die Geselligkeit, und sobald es ging, lief er barfuß durch seinen Garten.
Mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß erkundete er gerne die Umgebung. Er feierte mit Vergnügen beim Gartenfest der Schützen, war lange stolzer Juror zwischen den Gardemädchen beim Elferratstreffen des Faschingsvereins oder spielte beim Fußball-Hobbyturnier des TSV Mittelneufnach – natürlich barfuß – mit. Seine Haustür stand für jeden offen, und er lud jeden gerne ein, sein Leben freudig mit ihm zu genießen.
Gottfried Wenger wirkte in Mittelneufnach mit Augenmaß und Weitblick
Eine weitere große Leidenschaft war die Arbeit für die Gemeinde. Gottfried Wenger war fast 35 Jahre im Gemeinderat tätig und von 2002 bis 2014 Zweiter Bürgermeister von Mittelneufnach. Er wirkte bei vielen Projekten und Entscheidungen als kompetenter Ansprechpartner mit Augenmaß und Weitblick mit. Auch im Rat der Verwaltungsgemeinschaft Stauden saß er jahrelang. Federführend war Wenger im Jahr 2011 bei der Erstellung der letztlich 500 Seiten starken Dorfchronik von Mittelneufnach.
Neben seinem vielfältigen Engagement in den Vereinen und in der Gemeinde setzte sich Wenger zuletzt auch für die Belange von Asylsuchenden ein, indem er ihnen aktiv half und Unterstützung anbot. Sein Mitgefühl und seine Hilfsbereitschaft haben vielen Menschen in schwierigen Situationen Trost gespendet. Mit dem plötzlichen Tod von Gottfried Wenger verliert die Gemeinde nun nicht nur einen engagierten Bürger, sondern auch einen liebenswerten Menschen, der sich uneigennützig für das Wohl anderer einsetzte. Sein Vermächtnis wird in den Herzen derer weiterleben, die er berührt hat.
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