Warum Wohnen in der alten Post nicht erlaubt ist
Plus Der Eigentümer des alten Postgebäudes in Schwabmünchen will hier Wohnraum schaffen. Warum die Stadt das schon zum zweiten Mal ablehnt.
Nicht zum ersten Mal hat der Eigentümer des alten Postgebäudes in Schwabmünchen einen Antrag auf Nutzungsänderung gestellt. Doch wie schon beim ersten Versuch 2018 ist dieser jetzt erneut abgelehnt worden. Und wie schon 2018 will der Eigentümer das ehemalige Postgebäude in Wohnungen umwandeln. Doch nach Ansicht von Stadtverwaltung und Bauausschuss ist das Anwesen nicht für die Wohnnutzung geeignet. Dazu führt die Stadt mehrere Gründe an.
Unter anderem die Bauordnung, der zufolge sich die Bebauung nach "Art und Maß" in die Umgebung einfügen soll. Dazu erklärt Bürgermeister Lorenz Müller: "Rund um das Anwesen sind fast ausschließlich Gewerbebetriebe. Ein Objekt mit 13 Wohnungen passt da nicht rein." Außerdem sehen die Verantwortlichen das ebenfalls in der Bauordnung verankerte "gesunde Wohnverhältnis" in Gefahr. "Bahnhof, Bahnlinie und dazu die geplante Nord-Ost-Tangente vor der Türe. Da kann man nicht von gesundem Wohnen sprechen", stellt Stadtbaumeister Stefan Michelfeit fest.
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Also, diese Ablehnung wirft schon einige Fragen auf: Will die Stadt nicht oder kann sie aus gesetzlichen Gründen nicht? Hat sie im Zuge vielleicht von INSEK andere Pläne mit dem Grundstück? Will man den Eigentümer mürbe machen, weil man einen anderen Investor bevorzugt? Ganz einsichtig sind die Ablehnungsgründe nicht. Dass es keine Post mehr dort geben wird, dürfte jedem klar sein. Und "schlechter" Wohnraum? Haben dort nicht früher auch Leute gewohnt? Fehlende Balkone? In SMÜ gibt es viele Häuser ohne Balkone, schlechter lebt man dort nicht. In der Stadt wird alles, was irgendwie geht, zugebaut und zugepflastert – ausgerechnet bei diesem Haus braucht es großzügige Freiflächen? Wohnen an der Bahn und der Umgehungsstraße? In der alten Mälzerei gegenüber kein Thema. Und wer im Postgebäude einziehen würde, der weiß schließlich, dass die Bahn sich nicht in Luft auflösen wird. Industrielle Umgebung? Die nächste Wohnsiedlung ist nicht kilometerweit weg – siehe alte Mälzerei. Mit etwas gutem Willen, guter Planung und Einsatz von modernen Schallschutzmöglichkeiten würde sich dort sicher guter Wohnraum schaffen lassen. Schließlich ist es doch eine Schande, ein solches Gebäude einfach vergammeln zu lassen, bis es abgerissen werden muss, statt dafür ein sinnvolle Nutzung zuzulassen. Zumal es vom Eigentümer den Willen dazu gibt.