Mit nur einer Hand locht er ein
Chris Thoma vom PBC Königsbrunn spielt seit einem Motorradunfall mit Handycap. Über den Unterschied zwischen Behindertensportler und Normalspieler
Wenn Chris Thoma am Billardtisch steht, sind meist alle Blicke auf ihn gerichtet. Denn der 50-Jährige spielt mit nur einer Hand. Ein lockerer Stoß aus dem Handgelenk und schon landet die erste Kugel im Loch. Ein geschulter Blick genügt dem erfahrenen Spieler, um zu wissen, was nun zu tun ist. Mal mit viel Gefühl, mal mit einem kräftigen Stoß lässt er Kugel um Kugel in den Taschen des Tisches verschwinden, bis schließlich nur noch die schwarze Acht zu sehen ist. Es sieht so einfach aus – dabei hat er nur einen funktionierenden Arm. Normale Spieler benutzen die andere Hand als Führungshilfe, Thoma spielt mit einer speziellen selbst entworfenen Hilfsbrücke.
Beim einem Motorradunfall wurden einst die Nervenstränge zu seinem linken Arm durchtrennt. Damals war Thoma 19 Jahre alt – seither kann er seinen Arm nicht mehr bewegen. Über ein Jahr lang hoffte und bangte er, vergebens. Thoma lernte, mit dem Schicksalsschlag zu leben. Seit vielen Jahren engagiert er sich für den Behindertensport. 40 bis 50 Spieler treten bei speziellen Turnieren regelmäßig gegeneinander an. Handycap Billard heißt der Zusammenschluss, der den Sport auch für Behinderte attraktiv machen will. Nach dem Motto „Break the Limits“ sollen behinderte Billardspieler auf die Turniere aufmerksam gemacht werden: „Viele wissen gar nicht, dass es diese speziellen Wettbewerbe gibt. Jeder soll die Möglichkeit haben, dabei zu sein.“ Deshalb hat Thoma im vergangenen Jahr ein solches Turnier erstmals in der Region veranstaltet. „Ich wollte das Format auch hier etablieren.“ Am 27. und 28. August findet das Turnier zum zweiten Mal in Kissing statt. Das Angebot richtet sich an Körperbehinderte mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 Prozent und mit einer sichtbaren Behinderung.
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