Firmen werben um Lehrlinge
Wirtschaft gibt Tipps für junge Berufe-Checker und zeigt Ausbildungschancen in der Region. Auch Eltern spielen eine Rolle
Fachkräfte werden in einigen Jahren knapp. Als vielversprechendes Sprungbrett für eine künftige Karriere dient Jugendlichen daher in der Jaufmann-Mittelschule der Berufs-Informationstag. Dazu kamen diesmal wieder rund 20 Unternehmen aus der Region ins Haus, um Schülern und ihren Eltern geeignete Ausbildungsplätze vorzustellen und um junge Talente anzuwerben. Industrie, Bundeswehr und Handwerkskammer, Krankenpflegeschule und Stadtverwaltung – es war wohl für alle etwas dabei, die nächstes Jahr die Schule abschließen und jetzt beginnen, eine Lehrstelle zu suchen.
Max Köhler zum Beispiel aus der Klasse 9c hat bei Bobinger Betrieben bereits zwei Praktika absolviert und dabei erste Erfahrungen als Metallbauer und Zerspanungstechniker sammeln können. „Das waren interessante Eindrücke“, erzählte er, „deshalb will ich mich heute nach einer Stelle im Handwerk umschauen.“ So stehen ihm viele Möglichkeiten offen: Zum Beispiel könnte er als Metallbauer in den Alpen moderne Bergstationen aufbauen oder als Elektroniker hinter großen Showbühnen für ein perfektes Konzerterlebnis sorgen.
Beim Infotag bot die Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern ein Praktikums-Begleitheft an und schilderte die vielfältigen Möglichkeiten in Berufen rund um die Bereiche Bau, Gesundheit, Energie und Umwelt, Mode, Essen und Trinken.
„Bei der Berufsorientierung im Unterricht bereiten wir unsere Schüler auf die Arbeitswelt vor“, so Rektor Hans-Ulrich Bathe; unter anderem gibt es ein zweitägiges Bewerbungstraining, finanziert von der Arbeitsagentur, sowie ein Dreivierteljahr lang eine vertiefte Berufsorientierung für lernschwache Jugendliche. „Dabei lernen sie unter anderem, bei einer Bewerbung die richtigen Fragen zu stellen.“
Auch Jugendsozialarbeiter Erich Zitzmann engagiert sich und geht mit den Schülern in Betriebe. „Leider fehlt oft die Unterstützung von daheim“, bedauert der Schulleiter; er wünscht sich seitens der Eltern ein nachhaltigeres Einwirken auf die Motivation ihrer Sprösslinge.
Der direkte Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben ermöglicht beim Infotag interessante Einblicke. „Wir bieten schulbegleitende Schnupperlehren zum Beispiel als Fluggerätmechaniker an“, sagt zum Beispiel Martin Grägel von Premium Aerotec aus Augsburg.
Das MAN-Ausbildungszentrum präsentierte sich in der Dr.-Jaufmann-Schule ebenso als Lehrbetrieb wie die Bobinger Metzgerei Neumann oder der Kindergarten Heilige Familie.
Übrigens: Wer sich Gedanken über die Zeit nach der Schule und den ersten Schritt ins Berufsleben macht, sollte auf keinen Fall auch die Messe „Fit for Job“ versäumen, die am 29. März in Augsburg stattfindet. Bei dieser größten Berufsinformationsmesse in Schwaben werden mehr als 200 Ausbildungsberufe vorgestellt sowie einige Möglichkeiten, Studium und Ausbildung zu verbinden. In Halle 5 der Messe Augsburg werden von 9 bis 15 Uhr über 140 Betriebe aus Industrie, Handel, Handwerk und dem Dienstleistungsgewerbe interessante Ausbildungsberufe präsentieren.
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