
Parkhäusl: Das Lokal für waldverliebte Ausflügler


Das Lokal im Siebentischpark ist seit 100 Jahren eine beliebte Anlaufstelle für Erholungssuchende. Die Gäste kommen mit dem Radl oder zu Fuß.
Markus Geirhos kennt das Parkhäusl aus Kindertagen. Seit seinen Anfängen als Gastronom träumt er von der Gaststätte mit dem großen Biergarten mitten im Siebentischpark. Manchmal werden Träume wahr: Seit 2008 betreibt Geirhos mit Maria Cierro das Ausflugslokal, das 2014 sein 100-jähriges Bestehen feiert. Damals ließ es die Stadt errichten, um für die leibliche Wohl der Spaziergänger zu sorgen.
300 Sitzplätze und Selbstbedienung
Wahrscheinlich tranken die Ausflügler bereits vor 100 Jahren ihr kühles Bier unter hohen Linden. Einen Pager hatten sie damals garantiert nicht vor sich liegen. Für hungrige Gäste ist das kleine Gerät heute lebensnotwendig: Das Gerät blinkt und vibriert, wenn das Essen fertig ist und an der Ausgabestelle abgeholt werden kann.
Das Parkhäusl ist ein Selbstbedienungs-Biergarten sowohl bei Getränken als auch Speisen. Dank des flinken und freundlichen Personals halten sich die Wartezeiten in Grenzen, auch wenn großer Andrang herrscht. „Mit unseren 300 Sitzplätzen sind wir ein mittelgroßer Betrieb und mussten uns für Selfservice oder Bedienung entscheiden“, sagt der Wirt. Gesellschaften jedoch bekämen das Bestellte serviert.
Eingefleischte Parkhäusler sind mit diesem Prozedere vertraut. Und sie wissen auch, dass sie im Gegensatz zu den Radlern mit dem Auto nicht bis vor den Ausschank fahren können. Für motorisierte Gäste ist am Botanischen Garten Endstation, von dort sind zum ausgeschilderten Biergarten noch etwa zehn Minuten Fußmarsch zurückzulegen.
Eine gut sortierte Getränkekarte
Angesichts der gut sortierten Getränkekarte schadet es nicht, sich durstig zu laufen. Wer Hunger hat, kann sich typische Biergartengerichte wie Wurstsalat, Kässpatzen, Schweinsbratwürstl oder Currywurst aussuchen. Letztere gibt es auch in einer veganen Variante aus Seitan, einem Weizeneiweiß.
Oder wie wäre es mit einem Pastagericht oder einem exotischen Thai-Curry, das manche Gäste aus dem Restaurant Nuno im Textilmuseum kennen?
Hier greift die Tatsache, dass Geirhos und Cierro auf zwei Hochzeiten tanzen: „Wir sind zu zweit, die Lokale ergänzen sich gut und wir haben gute Teams“, erläutert der Wirt das Erfolgsrezept. Beim Parkhäusl braucht es obendrein flexible Mitarbeiter, die mit ihren Chefs das Wetter im Blick haben. „Wenn es Hunde und Katzen regnet, machen wir nicht auf, bei Biergartenwetter sind 16 Mitarbeiter pro Schicht da.“
Keine Wetterregel ohne Ausnahme: Im Winter werden an jedem Wochenende sowie an Feiertagen hungrige und durstige Gäste von 11 bis 18 Uhr willkommen geheißen – entweder in der urigen Stube oder im Freien. Bio-Glühwein und Knödel-Spezialitäten trösten sie rasch über das fehlende Vogelgezwitscher und die kahlen Linden hinweg.
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