
Das Eberl in Hattenhofen: Gerichte mit Geschichte


In der Küche im Eberl in Hattenhofen haben nur Frauen das Sagen. Das ist seit Generationen so.
Die Küche des Gasthofs Eberl in Hattenhofen ist fest in Frauenhand. Ausschließlich Köchinnen sorgen dort für das leibliche Wohl der Gäste. „Wir sind eine richtige Weiberwirtschaft“, sagt Viktoria Eberl-Stefan, die zusammen mit ihrer Schwester Christine Hattensperger in vierter Generation den Metzgereigasthof Eberl in Hattenhofen betreibt. Gastronomie liegt den beiden Schwestern im Blut: Ihr Vater, ihre Mutter, die Groß- und Urgroßmütter waren in diesem Metier beschäftigt.
Gasthof Eberl: Gerichte mit Tradition
Die Gerichte sind ganz in der Tradition der Wirtsfamilie, die den Gasthof 1910 erwarb. „Damals war die Tafernwirtschaft weitaus weniger aufs Essen spezialisiert als heute“, schildert Viktoria Eberl-Stefan. Tafernwirtschaft hat nichts mit Taverne zu tun, vielmehr bedeutete dieser Begriff, dass die Wirtschaft nicht nur Getränke ausschenkte, sondern auch Essen anbot. Zu den Gerichten mit Geschichte gehören der gefüllte Kalbsbraten oder die Dampfnudeln mit selbst gemachter Vanillesoße. „Das Rezept für den Kalbsbraten stammt von meiner Urgroßmutter, die es wiederum meiner Mama beigebracht hat“, sagt Viktoria Eberl-Stefan. Dampfnudeln gibt es jeden Donnerstag und dann ist es besser, sich einen Tisch zu reservieren, denn die süße Köstlichkeit weit über die Landkreisgrenzen bekannt.
Fleisch von Bauern aus der Region

Der Eberl gehört zu den letzten Metzgerwirten im Landkreis Fürstenfeldbruck. „Wir beziehen unser Fleisch von Bauern aus der Region und verwenden in der Küche das, was wir von der Metzgerei bekommen“, sagt die gelernte Köchin. Da kann es schon mal vorkommen, dass die Kalbsleber aus ist. „Die gibt es immer mittwochs, wenn man Glück hat, haben wir auch noch etwas davon am Donnerstag“, sagt Viktoria Eberl-Stefan. Doch nicht nur die althergebrachten bayerischen Rezepte findet der Gast auf der Speisekarte. „Wir reagieren natürlich auch darauf, dass man heute nicht mehr so fett- und fleischlastig essen will“, sagt die Wirtin. So gibt es das Rumpsteak in zwei Varianten, entweder mit Pommes frites oder mit frischen Salaten.

Im Eberl findet sich der Gast in einer so selten gewordenen Atmosphäre einer Dorfwirtschaft wieder. Da röhrt kein Hirsch in weißblauer Jodeleinrichtung von der Wand. Stattdessen gibt es einen Herrgottswinkel, die Wand ziert eine historische Uhr, die schon seit Urzeiten im Lokal hängt, und die Oberflächen der langen Holztische erzählen dem Gast ihre Geschichten.
Wer lieber im Freien sitzen will, kann sich das kühle Bier vom Fass und die Gerichte auch an die gemütlichen Tische im liebevoll dekorierten Außenbereich bringen lassen. Wem es im Gasthof Eberl so gut gefällt, dass er länger bleiben will, kann im Hotel übernachten und genießt am nächsten Tag noch einmal die unverfälschten bayerischen Gerichte.
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