
Das Klosterstüble in Oberschönenfeld: Genuss im Kloster


Nach dem Abschied vom Prinz-Karl-Palais lebt Michael Haupt in Oberschönenfeld seinen Kindheitstraum: Im Klosterstüble begeistert er mit schwäbisch-bayerischer Küche.
Wenn ein Kindheitstraum wahr wird, hat sich oft ein Berufswunsch erfüllt – Pilot, Lokführer, Feuerwehrmann ... Auch der Beruf von Michael Haupt ist eng mit einem Kindheitstraum verbunden, aber anders: Er ist in Deubach aufgewachsen, mit der Oma nach Oberschönenfeld geradelt, um das gute Brot der Zisterzienserinnen zu holen. Heute geht Michael Haupt wieder in die Klosterbäckerei, um Brot zu holen, auch mit den Schwestern ein paar Worte zu wechseln – und um dann seinen Gästen das gute Brot zu servieren. Denn der 41-Jährige ist jetzt der Wirt vom Klosterstüble.
Beruf und Familie unter einem Hut
Und er fühlt sich rundum glücklich. Haupt hat zwei kleine Kinder und ist froh, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Mit dem Klosterstüble geht das bestens, denn der Schwerpunkt der Gastwirtschaft mit der zweigeteilten Stube und dem riesigen Biergarten liegt mehr auf dem Tagesgeschäft, weniger auf einer spätabendlich-aufwendigen (Feinschmecker-)Küche. „Ich habe alles erreicht, was ich erreichen wollte“, sagt der Wirt im Brustton der Überzeugung: Als 14-jähriger Lehrling hat er in den Sieben-Schwaben-Stuben am Augsburger Königsplatz angefangen und mit 22 Jahren sein erstes Restaurant „Anhauser Tal“ eröffnet, um sich später zwölf Jahre mit dem „Haupt“ im Prinz-Karl-Palais einen Namen zu machen, was Gastrokritiker von Gault Millau, Varta und Michelin mit Auszeichnungen unterstrichen. Aber abheben, das sei seine Sache nicht. Sagte Haupt schon damals.

Heimische Zutaten mit saisonaler Komponente
Seinen Anspruch formulierte er stets mit dem Ziel, heimische Zutaten zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden. Und schwäbisch-bayerisch hochwertig zu kochen. Nach einer Übergangszeit mit zwei Lokalen hat er sich für den Traum aus der Kindheit entschieden. Im Torhaus des Klosters wird natürlich schwäbisch-bayerisch gekocht. Aber: „Ich will nicht, dass die Gäste vergleichen.“ Der Ansatz ist ein anderer: Hier ist es ursprünglicher – „ohne Schnickschnack“. Im Sommer gibt’s eine kleinere Karte für drinnen und draußen mit Hax’n und Ochsengulasch, ab Herbst die größere mit Menüs für Feste und Feiern. Der Anspruch bleibt – „immer gleichbleibend gut“. Aus Erfahrung sei das nur umzusetzen mit besten Zutaten heimischer Produzenten. Hinzu kommt die saisonale Komponente – Spargel, Pfifferlinge, Kürbis, Wild. Alles zu seiner Zeit.
Kreationen für "Kultur und Küche"
Und Haupt bringt sich ein ins „tolle Ambiente“ und ins Leben von Oberschönenfeld mit Kloster, Volkskundemuseum, Naturparkhaus, Spielplatz und Kunstausstellungen. Für „Kultur und Küche“ realisiert er passende Kreationen – wie „Vergessene Gerichte“ zu den „verschwundenen Dingen“. Da dürfen die Gäste dann Sauerampfersuppe probieren oder eine Vorspeise namens „Himmel & Erde“.
Die Diskussion ist geschlossen.