1860: Ude kritisiert Werbung für Wettanbieter
München (dpa/lby) - Münchens Oberbürgermeister und "Löwen"- Aufsichtsrat Christian Ude hat den Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München für den Vertragsabschluss mit dem Sportwettenanbieter "betandwin" gerügt. Von diesem Geschäft hätte der Verein "besser die Finger gelassen", er komme in ein "rechtliches und politisches Zwielicht", sagte Ude. Durch den Millionen-Deal mit dem neuen Hauptsponsor hat der TSV 1860 unterdessen einen weiteren Schritt Richtung Lizenzerteilung für die kommende Saison gemacht.
"In dem Augenblick, in dem 1860 für 'betandwin' wirbt und eine strafbare Handlung beginge, kann ich nicht länger meine schützende Hand über den Club halten."
Nach der Präsentation des neuen Hauptsponsors hatte das bayerische Innenministerium am Freitag angekündigt, ein Verbot der von 1860 geplanten Werbung für den Wettanbieter zu prüfen. Auf der Basis eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts werde der Freistaat "konsequent und ohne Ausnahme" gegen alle Tätigkeiten von "betandwin" und anderer privater Sportwettenanbieter vorgehen. Das Karlsruher Gericht hatte im März strengere Vorgaben zum Kampf gegen die Spielsucht verlangt. In der derzeitigen Form seien die Regeln für die Sportwetten verfassungswidrig, hatten die obersten Richter festgestellt.
Durch den Millionen-Deal mit dem neuen Hauptsponsor hat der TSV 1860 unterdessen einen weiteren Schritt Richtung Lizenzerteilung für die kommende Saison gemacht. Der Verein ist "praktisch durch", sagte Geschäftsführer Stefan Ziffzer.
Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), fordert nach der veränderten Sponsorensituation beim TSV 1860 München und der Ankündigung der bayerischen Staatsregierung klare Regelungen. "Ich erwarte, dass diesen Worten jetzt auch das Handeln folgt. Wir brauchen eine klare Linie. Es muss deutlich gezeigt werden, wie es weiter geht. Entweder es besteht ein kontrolliertes Wettangebot oder es gibt eine klare Gleichbehandlungsposition", sagte Koch.
Die Diskussion ist geschlossen.