Neuner jagt nach Gold
Die deutschen Biathleten sind bei der WM im russischen Chanty-Mansijsk auf Erfolgskurs. Es hagelt Medaillen und schon heute kann es das nächste Edelmetall geben.
Beim Klassiker über 15 Kilometer (13.15 Uhr/ZDF_und Eurosport) gehören Magdalena Neuner und Andrea Henkel zu den Topfavoriten. "Eine Medaille im Einzel wäre schön, die habe ich noch nicht", sagte Neuner. Mit der ihr eigenen Gelassenheit macht die Doppel-Olympiasiegerin am Mittwoch Jagd auf die noch fehlende Auszeichnung. "So richtige Erwartungen habe ich nicht. Ich möchte eigentlich das wiederholen, was ich die letzten Wettkämpfe gemacht habe. Dann wäre ich eh schon ganz gut dabei", sagte die Doppel-Olympiasiegerin und inzwischen achtfache Weltmeisterin. Dass sie in einer sehr guten Verfassung ist belegen die drei Medaillen (einmal Gold, zweimal Silber), die sie bislang schon im fernen Sibirien gewonnen hat.
Pausieren müssen heute Kathrin Hitzer und Miriam Gössner. Für sie setzt der Deutsche Skiverband auf Tina Bachmann und Sabrina Buchholz.
Neuner wird heute mit der Nummer 12 auf die Strecke gehen, Henkel läuft in dem Einzelwettkampf mit der Startnummer 28. Bachmann geht mit der 57 und Buchholz mit der 68 ins Rennen. Insgesamt sind 101 Skijägerinnen am Start.
Durch die Erfolge bei der WM und auch im Weltcup deutet sich eine frühzeitige Entscheidung in der Trainerfrage an: Ricco Groß und Gerald Hönig werden wahrscheinlich auch in der neuen Saison bleiben. "Wir planen weiter mit unserem stabilen Trainerteam", sagte Thomas Pfüller, der DSV-Sportdirektor. Auch die Männer-Trainer Mark Kirchner und Fritz Fischer sollen neue Verträge erhalten.
Abgehakt ist nach offizieller Darstellung die peinliche Nazi-Panne beim Medienempfang. Zeitungskopien aus der Nazi-Zeit hatten den Weltverband IBU in tiefe Verlegenheit gebracht. Beim IBU-Medienempfang im hatte ein Designer zur Dekoration einen Strauß aus alten Zeitungen in verschiedenen Sprachen zusammengestellt. Die Schlagzeile 2Reichskanzler Hitler" war in Der Angriff zu lesen, "Die Invasion hat begonnen" in der Deutschen Allgemeinen Zeitung. "Das hatte keine politischen Gründe", erklärte Irina Taschenko, die Generaldirektorin des Konzert- und Theatercenters Ugra-Classic. Sie bat wie WM-Organisationschef Wjatscheslwa Schurawlew in einem Schreiben an die IBU mehrmals um Entschuldigung für den Fehlgriff. Die Zeitungen seien versehentlich ausgewählt worden. .
"Mit der Erläuterungen der Betreibergesellschaft der Kongresshalle sowie der Erklärung des Organisationskomitees ist die Sache ausreichend erklärt. Wichtig ist, dass es keinen tieferen Hintergrund gab", sagte Peer Lange, der Kommunikationsdirektor des Weltverbandes. "Allerdings war es eine grobe Fahrlässigkeit, die leicht vermeidbar gewesen wäre", meinte Lange.
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