Bierhoff: Löws Zukunftspläne schwer einzuschätzen
Port Elizabeth (dpa) - Für Oliver Bierhoff ist eine Vertragsverlängerung des DFB mit Bundestrainer Joachim Löw kein Automatismus. Der Teammanager der deutschen Fußball-Nationalelf ist sich nicht so sicher, ob Löw auch über die Fußball-WM in Südafrika als Chefcoach weitermachen will.
"Er hat klare Vorstellungen und verlässt sich sehr auf sein inneres Gefühl. Er hatte in den vergangenen Wochen die größte Last zu tragen, der Druck bei ihm während eines solchen langen Turniers ist enorm hoch. Deshalb ist es derzeit schwer einzuschätzen, ob er weitermachen will oder nicht", sagte Bierhoff der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Der Manager erinnerte an die Entscheidung von Vorgänger Jürgen Klinsmann vor vier Jahren, dem wie jetzt Löw ganz Deutschland zu Füßen gelegen hatte: "Und er hat aufgehört, weil er merkte, dass er nicht mehr die Kraft für die Aufgabe hat." Nach dem erreichten Halbfinale, das gegen starke Spanier 0:1 verloren wurde, hatte Löw zwar Signale für ein Weitermachen ausgesendet. Aber konkret will er sich mit seiner Zukunft erst nach der Rückkehr in die Heimat beschäftigen. DFB-Präsident Theo Zwanziger hatte zuletzt von "guten Chancen" auf eine Vertragsverlängerung gesprochen.
Auch mit Bierhoff hat Löw bisher nicht gesprochen. "Ich weiß nur, dass wir alle bei der Nationalmannschaft viel Spaß haben und von allen die nötige Unterstützung bekommen. Aber Jogi und ich sind an der Front, das ist manchmal sehr aufreibend. Andererseits ist es natürlich auch eine interessante Herausforderung", verwies der Manager auf zwei wichtige Argumente pro und kontra einer Weiterbeschäftigung. Ob er selbst weitermachen will, hat Bierhoff noch nicht entschieden: "Ich weiß es selbst nicht. Es fällt mir derzeit schwer, das Gefühl dafür zu entwickeln."
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