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Kitzbühel 2016
21.01.2016

Didier Cuche über die Streif: "Jeder weiß, dass er an seine Grenze kommt"

Didier Cuche beherrschte das Hahnenkammrennen in Kitzbühel wie kein Zweiter. Am Wochenende ist er aber nur noch als Zuschauer vor Ort.
Foto: Georg Hochmuth, dpa (Archiv)

Didier Cuche ist Rekordsieger in Kitzbühel. Inzwischen ist er Sportrentner und Familienvater. Die Streif schaut er sich nur noch von der Ferne an. Ein Gespräch über das härteste Skirennen der Welt.

Sie sind seit Dezember Vater eines Sohnes. Wie sehr hat sich Ihr Leben seitdem verändert?

Cuche: Bis jetzt hat er noch nicht alles auf den Kopf gestellt. Noé ist Anfang Dezember auf die Welt gekommen und da habe ich schon zugesehen, dass mein Terminkalender frei ist. Bis jetzt ist alles gut und schön. Aber jetzt ist der Winter da und ich werde mehr unterwegs sein.

In der Schweiz ist Skifahren extrem populär. Relativiert sich mit Blick auf Ihren Sohn die Wichtigkeit, die dem Sport beigemessen wird?

Cuche: Ja und nein. Jeder Zeit ihre Wichtigkeit. Für mich war es fast 20 Jahre lang das Skifahren. Jetzt sind die Prioritäten andere. Ich wäre auch nicht mehr so bereit für das, was ich vorher gemacht habe. Ich trainiere ja nicht mehr gezielt. Priorität hat jetzt die Familie.

In Ihrem Sportlerleben hatte das legendäre Rennen in Kitzbühel meist Priorität. Mit fünf Erfolgen sind Sie dort Rekordsieger. Am Wochenende ist es wieder so weit. Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an Kitzbühel denken?

Cuche: Ich habe natürlich sehr viele schöne Erinnerungen daran. Gute Erfolge, super Stimmung und Atmosphäre. Und dass ich das Glück hatte, dort nie gestürzt zu sein.

Würden Sie einen Ihrer fünf Siege auf der Streif herausheben wollen?

Cuche: Es sind alle speziell gewesen. Der erste natürlich, weil er der erste war. Gleichzeitig war es mein erster Weltcupsieg überhaupt. Vor dem Sieg 2008 hatte es lange gedauert, bis ich nach einer Verletzung wieder ganz oben gestanden bin. 2010 war mein erster Sieg auf der Originalstrecke von ganz oben, das war schon die Krönung. Da dachte ich, besser kann es nicht mehr werden – und dann kam 2011. Da habe ich mit fast einer Sekunde Vorsprung und einer perfekten Fahrt gewonnen. 2012 hatte ich zwei Tage vorher meinen Rücktritt zum Saisonende erklärt. Das hat die ganze Sache noch spezieller gemacht. Ich hatte schon gehofft, dass ich gewinne. Aber eigentlich hat es keine Rolle mehr gespielt, mein Rücktritt stand ja schon fest. Trotzdem war es dann natürlich das perfekte Drehbuch.

Was macht das Rennen in Kitzbühel so besonders?

Cuche: Es ist die schwerste und krasseste Abfahrt. Wenn du da am falschen Ort einen Fehler machst, dann tut es weh. Das hat man ja immer wieder gesehen bei Daniel Albrecht, Hans Grugger oder Scott Macartney. Ich kann mich auch noch an Patrick Ortlieb erinnern am Eingang der Traverse. Es gab schon so viele böse Stürze. Jeder Athlet weiß, dass er dort an seine Grenze kommt. Ich hatte immer das Gefühl, dass in Kitzbühel mein bestes Skifahren zum Vorschein gekommen ist: Weil ich keine andere Wahl hatte, wenn ich – übertrieben gesagt – überleben will. Jeder weiß, wie krass das ist. Die Atmosphäre ist ganz speziell, es sind sehr viele Leute da. Man merkt, dass die Zuschauer das schätzen, was die Athleten leisten.

Als Sie das erste Mal dort oben im Starthäuschen standen: Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen?

Cuche: Das erste Mal war 1995. Ich hatte damals, glaube ich, die Nummer 45. Von den ersten fünf, die gefahren sind, sind vier gestürzt, drei mussten mit dem Helikopter weggebracht werden. Ich dachte nur: Wie soll ich das hinbringen, wenn schon die Guten stürzen. Da hatte ich richtig Angst. Ich bin dann 40 Minuten vor meinem Start in den Startbereich gegangen und habe begonnen, den Betreuern über Funk Witze zu erzählen – das war wohl schwarzer Humor. Alle haben gelacht und dachten, der steigt ganz cool drauf. Aber ich war gar nicht cool. Ich wollte eigentlich nicht mehr starten. Zehn Minuten vor dem Start war ich dann immer noch oben und habe irgendwie resigniert.

(Im Hintergrund schreit das Baby. Cuche beruhigt es und kommt zurück ans Telefon…)

Beim Rennen bin ich dann in die 20er-Ränge gefahren mit nur zweieinhalb Sekunden Rückstand. Ich hatte das Gefühl, ich fliege. Das war sehr schön und ich glaube, da hat es angefangen. Ich habe realisiert, dass man auf der Streif Spaß haben und gesund im Ziel ankommen kann.

War das auch der Grund, dass Ihnen ausgerechnet das schwerste Rennen im Weltcup so perfekt gelegen hat?

Cuche: Das weiß ich nicht. Ich bin dort nie gestürzt, was viel Vertrauen gibt. Spätestens nach meinem zweiten Sieg war ich wie befreit. Ich wusste, wenn ich angreife und nichts schiefgeht, gehöre ich immer zu den besten Fünf.

Wenn jetzt wieder das Rennen ansteht: Verspüren Sie Wehmut oder kribbelt es in den Beinen?

Cuche: Eine gesunde Wehmut ist dabei. Ein Kribbeln in den Beinen eher nicht. Wenn ich mir inzwischen die Strecke bei der Besichtigung anschaue, denke ich mir: Nein, das ist nichts mehr für mich. Da müsste ich im Sommer trainieren, um wieder einigermaßen fit zu werden. Nur so zum Spaß kann man in Kitzbühel nicht fahren.

Würden Sie jetzt als Familienvater auch noch in Kitzbühel fahren wollen?

Didier Cuche
Foto: Robert Parigger, epa/dpa

Cuche: Es gibt ja einige Väter. Adrien Théaux soll kurz nach Kitzbühel Vater werden. Ich hoffe für ihn, dass mit der Geburt alles nach Plan läuft, denn er hat es drauf, zu gewinnen. Aber zurück zu Ihrer Frage. Jetzt im Nachhinein könnte ich mir nicht vorstellen, dass ich in Kitzbühel fahre, während meine Familie zu Hause ist. Aber es gibt auch andere. Didier Defago hat zwei Kinder und hat in Kitzbühel gewonnen. Das ist eine Frage der Einstellung.

Was zeichnet Ihrer Meinung nach einen guten Abfahrer aus?

Cuche: Ein Abfahrer muss Mut haben. Am meisten aber muss er sein Risikomanagement in den Griff bekommen. Und das ist davon abhängig, wie er im Sommer trainiert hat. Das Material ist wichtig. Das Können natürlich auch und es gibt viele Athleten, die das Können haben. Aber die Coolness und skifahrerische Intelligenz sind entscheidend. Es gibt immer wieder Stellen, an denen man taktieren oder eben kompromisslos fahren muss. Das meine ich mit Risikomanagement.

Wenn Sie jetzt als Zuschauer nach Kitzbühel kommen: Können Sie sich unerkannt durch den Ort bewegen?

Cuche: Auf der Straße versuche ich, mich unauffällig zu bewegen. Wenn das klappt, komme ich ohne große Verzögerung von einem Punkt zum anderen. Aber wenn ich erkannt werde, dann gibt es meistens größere Verzögerungen. Ein paar wollen noch ein Autogramm, aber die meisten wollen heutzutage ein Foto mit mir machen.

Wem trauen Sie den Sieg in diesem Jahr zu?

Cuche: Dieses Jahr ist es noch ziemlich offen. Aksel Lund Svindal ist natürlich ein Kandidat für ganz oben. Aber ich weiß, wie das ist. Er hat es schon in den letzten Jahren draufgehabt, aber er hat es noch nie zusammengebracht. Ähnlich wie Bode Miller, der immer wieder hätte gewinnen können. Kitzbühel kann man nicht erzwingen. Dort ist man entweder in der Form und macht eine Siegfahrt oder eben nicht.

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