Diese Niederlage ist besonders schmerzhaft für den FCA
Nach dem 1:4 gegen Bayer Leverkusen ist beim FC Augsburg Ernüchterung eingekehrt. Freude gibt es beim FCA aber darüber, dass der Chefscout des FC Bayern kommt.
Die Stimmung nach der Niederlage gegen Leverkusen hätte man am besten mit allgemeiner Ernüchterung umschreiben können. Vielleicht waren auch die Erwartungen der Mannschaft und der Verantwortlichen zu groß. Schließlich überschlugen sich die guten Kritiken auf den FC Augsburg nach der Verpflichtung des neuen Trainers Martin Schmidt. Das war durchaus nachvollziehbar nach den beiden grandiosen Siegen, dem 3:1 in Frankfurt und dem 6:0 gegen den VfB Stuttgart.
Dabei war es gerade Schmidt, der sich von dieser Euphorie nicht richtig anstecken ließ. Der 52-jährige Schweizer blieb immer besonnen. Deshalb wirkte die Frage eines Reporters auf ihn eher befremdlich, als der wissen wollte, ob er am Samstagabend feiere, wenn Borussia Mönchengladbach beim VfB Stutttgart gewinnt. Dadurch hätte der FC Augsburg drei Spieltage vor dem Saisonende den Klassenerhalt geschafft.
"Was gibt es da zu feiern? Das ändert ja nichts daran, dass wir schlecht gespielt haben", sagte Schmidt und zuckte mit den Schultern. Ihn scheint das Gerede um den Klassenerhalt zu nerven, nachdem dieser nicht in trockenen Tüchern ist: "Wir sind nicht gesichert uns fehlen noch Punkte. Ich habe das bereits nach dem 6:0 gegen Stuttgart angesprochen. Und der bessere Ratgeber ist, dass wir das selber machen, als auf irgendetwas zu hoffen."
Schmidt machte auch noch einmal deutlich, warum ihm die Euphorie nach den beiden Siegen zuvor eher ungelegen kam: "So wie wir durchgelobt wurden und was da alles geschrieben wurde. Das geht an Spielern und vor allem an jungen Spielern nicht spurlos vorbei."
FC Augsburg verlor gegen Leverkusen schnell den Mut
Leverkusen war eine andere Hausmarke als der VfB Stuttgart. Die Gäste spielten phasenweise brillanten Fußball und die Kugel lief oft wie an der Schnur gezogen durch die Reihen. Selbst deren Trainer Peter Bosz war hochzufrieden und ließ anklingen, dass dieser Stil seiner Philosophie ziemlich nahe komme. Vor allem das 1:2 von Kai Havertz war ein tolles Tor, als er den Ball über FCA-Keeper Gregor Kobel schnibbelte. "Wenn er das so gewollt hat, dann war es Weltklasse", sagte FCA-Manager Stefan Reuter hinterher.
Dabei begann der FCA recht eindrucksvoll und bereits nach 12 Minuten köpfte Kevin Danso Augsburg in Führung. Zu diesem Zeitpunkt war Schmidt mit seiner Truppe auch noch zufrieden: "Da haben wir sehr mutig gespielt. Den Mut haben wir uns dann durch viele Fehler selber wieder genommen." Von einer unverdienten Niederlage sprach an diesem Abend keiner beim FCA.
Auch Stefan Reuter erkannte die Leistung von Leverkusen neidlos an: "Ich habe eine extrem starke Mannschaft von Leverkusen gesehen. Die haben schon eine enorme Qualität und da hat viel funktioniert." Obwohl die Ausgangslage des FCA im Abstiegskampf noch sehr komfortabel ist, merkte man auch Reuter die Enttäuschung an: "So eine Niederlage tut schon weh, weil wir auch wenig Chancen hatten, das anders zu gestalten, aber man muss dann auch die Leistung des Gegners anerkennen und die war top."
Daran hat auch die frühe Führung des FCA nichts geändert. "Wir haben schon gut begonnen, aber wenn man gesehen hat, wie gut bei Leverkusen der Ball gelaufen ist, dann weiß man schon, dass es nur ein Frage der Zeit ist, wann du zu spät kommst."
Timon Pauls wird Technischer Sportdirektor beim FC Augsburg
Einen Neuzugang gibt es schon beim FCA für die neue Saison. Allerdings ist das kein Spieler, sondern der Nachfolger des Technischen Sportdirektors Stephan Schwarz, der zuletzt zusammen mit Trainer Manuel Baum und Co-Trainer Jens Lehmann freigestellt wurde. Wie schon spekuliert wird das Timon Pauls sein. Der 26-jährige, gebürtige Australier, war zuletzt Chefscout beim FC Bayern München.
Bisher hat der FCA diese Personalie nicht öffentlich gemacht. Reuter geht aber sehr offen damit um. Auf die Frage ob Pauls schon in die Kaderplanung für die kommende Saison involviert ist, antwortete er nur: "Das entscheiden wir, wenn er da ist."
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