St.-Pauli-Trainer Lienen wettert gegen 1860 München
Nach dem Unentschieden des FC St. Pauli gegen die Münchner Löwen hadert Ewald Lienen mit den Schiedsrichtern und nennt 1860 "schlimmer als RB Leipzig".
Auch Minuten nach dem Schlusspfiff des Zweitligaspiels zwischen dem FC St. Pauli und 1860 München konnte Pauli-Trainer Ewald Lienen sich nicht beruhigen. Zweimal hatte sein Team in Führung gelegen, beide Male kamen die Löwen zurück und erkämpften sich ein 2:2.
Lienen haderte mit den Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, das in einem leidenschaftlichen Spiel viele strittige Szenen zu lösen hatte. Eine dieser Szenen war der Zweikampf von 1860-Mittelfeldspieler Karim Matmour und Bernd Nehrig im Pauli-Strafraum. Matmour fiel, der Schiedsrichter pfiff, 1860 erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich (1:1).
Ewald Lienen: "Eine krasse Fehlentscheidung"
Lienen nannte den Elfmeter eine "krasse Fehlentscheidung", Matmour fasste die Aktion aus seiner Sicht trocken zusammen: "Ich wollte schießen, er trifft meinen Fuß."
Später wollte Lienen einen Strafstoß zugesprochen bekommen, die Pfeife von Schiedsrichter Robert Kampka blieb allerdings stumm, als Löwen-Verteidiger Maximilian Wittek Angreifer Aziz Bouhaddouz mit einem Tackling im Strafraum vom Ball trennte.
Gegen Ende der Partie wurde es immer hitziger, es wurden Ellbogenschläge, Würgegriffe und Schubser ausgetauscht, vom Platz stellte der Schiedsrichter jedoch niemanden.
Auch St. Pauli hätte sich nicht über Rot beschweren dürfen
Ewald Lienen fühlte sich nach dem Spiel von den Entscheidungen des Unparteiischen benachteiligt. "Wir haben in diesem Jahr nicht viel Glück mit Schiedsrichterentscheidungen", klagte Lienen später vor den Fernsehkameras. Dabei hätte auch er sich nicht beschweren können, hätte Pauli-Verteidiger Lasse Sobiech für seinen Tritt gegen Löwen-Kapitän Jan Mauersberger die Rote Karte bekommen. Weil der Schiedsrichter die Szene übersehen hat, könnte es für Sobiech noch ein Nachspiel geben.
Lienen: 1860 schlimmer als RB Leipzig
Nach der Schiedsrichter-Kritik holte Lienen dann zum Rundumschlag gegen den TSV 1860 München aus. Vor allem die Investitionen der Löwen in der aktuellen Transferphase (rund sechs Millionen Euro) sind dem St.-Pauli-Trainer ein Dorn im Auge. "Da wird irgendeine Schatulle geöffnet und schnell mal drei Millionen Euro für Stefan Aigner auf den Tisch gelegt. Das ist viel Geld für einen Zweitligisten", polterte Lienen bei Sky. 1860 habe sich von Investor Hasan Ismaik abhängig gemacht und sei seiner Meinung nach auf dem falschen Weg. "Was bei 1860 passiert, ist für mich schlimmer als bei RB Leipzig", sagte Lienen. lare
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