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Interview
20.10.2021

Bonhof zum Büchsenwurf: "Dieses Spiel darf nicht vergessen werden"

Mit 7:1 hatte Borussia Mönchengladbach das große Inter Mailand besiegt. Weil Inter-Profi Roberto Boninsegna aber von einer Dose getroffen wurde und sich vom Platz tragen ließ, annulierte die Uefa das Spiel.
Foto: Witters

50 Jahre nach dem Büchsenwurf erinnert sich Rainer Bonhof an das legendäre 7:1 gegen Inter Mailand. Der Gladbacher erzählt, warum es nicht zu einer Versöhnung mit Roberto Boninsegna gekommen ist.

Herr Bonhof, Günter Netzer sagt, die Annullierung des 7:1 gegen Inter Mailand fühle sich noch immer an wie Betrug. Wie haben Sie die Ereignisse in Erinnerung?

Rainer Bonhof: Die Sache hatte und hat ein Geschmäckle, wie der Schwabe sagt. Am meisten ärgert mich, dass dieses Spiel ausgelöscht wurde, es dieses Spiel in den Uefa-Annalen einfach nicht gibt.

Wie wurde der vermeintlich übermächtige Gegner entzaubert?

Bonhof: Durch unser Gegenpressing, wie heute gesagt würde, blieb Inter keine Luft zum Atmen. Selbst bei 4:1-Führung hieß es: weiter, weiter, weiter! Wir haben nicht nach hinten gedacht, nur nach vorn! Christian Kulik etwa, mit 18 ein Jahr jünger als ich, spielte Knoten in die Beine von Giacinto Facchetti, obwohl dieser Top-Star von seinem Gegenspieler wohl noch nicht viel gehört hatte. Belohnt wurden wir leider nicht.

Denn es folgte die Ernüchterung: Das Uefa-Urteil als Verbeugung vor dem großen Namen Inter, wie Borussia-Präsident Dr. Helmut Beyer sagte.

Bonhof: Borussia war dagegen ein No Name. Dann jedoch bekam die neben Real Madrid weltweit größte Mannschaft von uns einen solchen Einlauf verpasst. Eine Blamage! Aber damals war der Einfluss des italienischen Fußballs recht groß auf die Uefa. Dort sagte man sich bei der stottrigen Entscheidungsfindung, die drei Wochen dauerte, offenbar: Die Außenwirkung ist uns egal, wir entscheiden lieber zugunsten von Inter.

Wie haben Sie die 28. Minute auf dem Platz erlebt?

Bonhof: Gesehen habe ich nur, dass Roberto Boninsegna sich auf der Erde gewunden hat. Nahe dran war „Luggi“ Müller als Boninsegna-Bewacher – wir spielten ja Mann gegen Mann. „Luggi“ hatte die Dose in der Hand und sagte, da sei nichts gewesen.

TV-Bilder gab es nicht. Eine Übertragung, zeitversetzt ab 21 Uhr geplant, wurde kurz vor Anpfiff abgesagt.

Bonhof: Die Verhandlungen scheiterten, weil Borussia und ARD sich nicht einigen konnten, wer die elf Prozent Mehrwertsteuer zahlen würde, 6600 D-Mark. Mit Fernsehbildern hätte aufgeklärt werden können, ob Boninsegna getroffen wurde und wo: An der Schulter? Tatsächlich am Kopf? Ob schauspielerische Qualität vorlag. Heute würde die Situation mit Sicherheit von einer der vielen Kameras eingefangen.

Das 7:1 hat den No-Name-Verein bekannt gemacht.

Bonhof: Das war wohl der Moment, nach dem der Name Mönchengladbach überall unfallfrei ausgesprochen werden konnte. Natürlich haben wir auch durch andere Spiele für Furore gesorgt. Aber nun wurde weltweit berichtet, dass ein 7:1 nicht zählte. Und am folgenden Samstag gab es gegen Bundesliga-Tabellenführer Schalke ein 7:0. In vier Tagen 14 Tore: Das war schon eine geniale Zeit.

Klingt wie Sehnsucht nach den Zeiten mit fünf deutschen Meisterschaften in den 1970er Jahren. Ein Traum?

Bonhof: Die Fans träumen sicher davon. Wir arbeiten zunächst jeden Tag daran, Stabilität herzustellen, und wissen, woher wir kommen. 2011 musste Borussia noch in die Relegation. 2012/13 haben wir schon Europa League gespielt, 2015/16 und 2020/21 Champions League – großartige Leistungen. Aber ich müsste lügen, wenn ich nicht sagen würde: Es brennt, bald wieder mal eine Trophäe zu holen. Die nächste große Herausforderung auf dem kürzesten Weg dahin über den DFB-Pokal steht am 27. Oktober gegen die Bayern ins Haus.

Gegen den großen Widersacher aus den 1970er Jahren, in denen sich die Begeisterung vieler Fans für die „Fohlen“ entwickelte.

Bonhof: Es ist eine Herausforderung, die in den vergangenen Jahrzehnten erarbeiteten Sympathien zu erhalten. Indem wir weiter pflegen, wofür unser Verein steht: Kontinuität, Geradlinigkeit, Familie, aber auch für Mut und Unbekümmertheit. Und mit dem Borussia-Park: alles unter einem Dach, kurze Wege für Wertigkeit der Arbeit. Was Präsident Rolf Königs in Nachfolge von Adalbert Jordan und Vizepräsident Siegfried Söllner in Verbindung mit der hauptamtlichen Ebene um Geschäftsführer Stephan Schippers und den Direktoren aufgebaut haben, ist außergewöhnlich: Akademie, Campus-Haus, Hotel, Stadion samt Innenleben für Veranstaltungen, Fanshop und Museum „FohlenWelt“, wo auch die Büchse ausgestellt ist.

Heute hat die Dose des Grauens einen Platz im Fußballmuseum von Borussia Mönchengladbach – und Bonhof seinen Frieden mit ihr gemacht.
Foto: Witters

Die hatte Schiedsrichter Jef Dorpmans mitgenommen und dem Museum seines Heimatvereins Vitesse Arnheim zur Verfügung gestellt. Er war zur Uefa-Verhandlung in Genf geladen. Wie verfolgte die Mannschaft das Geschehen?

Bonhof: Über das Urteil wurden wir erst am folgenden Tag von Trainer Hennes Weisweiler informiert: „Männer, wir haben erreicht, in Berlin spielen zu dürfen!“ Aber damit wurde uns endgültig ein Sieg genommen, mit dem wir eigentlich Geschichte geschrieben hatten. Ein Schlag ins Gesicht! Wir wussten, dass über unserem glorreichen Spiel ein Schatten lag und zu befürchten war, dass das 7:1 in dieser Höhe nicht gewertet würde. Aber wir hatten Hoffnung auf ein faires Urteil. Das Jubiläum ist nun eine gute Gelegenheit, all das im Gedächtnis aufzufrischen.

Dem 7:1 gegen Inter folgten ein 2:4 in Mailand und ein 0:0 im Wiederholungsspiel in Berlin.

Bonhof: Die Atmosphäre in Mailand war voller Gift, nicht nur auf dem Platz. Das Berliner Olympiastadion, wo 85.000 Zuschauer das Spiel sahen, wurde als Ausweichspielort gewählt, um einen Finanzausgleich hinzubekommen – wobei Inter die Hälfte der Einnahmen erhielt.

Und vor allem ins Viertelfinale eingezogen ist.

Bonhof: Inter war besser eingestellt auf unser Offensivpressing. Dazu verschoss Klaus-Dieter Sieloff einen Elfmeter. Und am Ende schloss sich der Kreis mit Roberto Boninsegna als Hauptdarsteller: Nach seinem Auftritt am Bökelberg, vor dem er auch das 1:1 erzielt hatte, und seinem weiteren Tor in Mailand verursachte er in Berlin kurz vor Schluss einen Schienbeinbruch bei „Luggi“ Müller.

Das Trikot hat mit Boninsegna eher niemand getauscht?

Bonhof: Aber zu meinem Abschiedsspiel hatte ich 1984 vor, Roberto einzuladen und eine Versöhnung mit „Luggi“ Müller zu arrangieren. Das wurde von Inter abgesagt. Bei einem Schaltgespräch mit ihm anlässlich 40 Jahre Büchsenwurf sagte er: Es war so, wie ich es immer dargestellt habe! Ich wiederum habe klargemacht: Dieses Spiel, das zu einem Mythos wurde, darf nicht vergessen werden!

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