Mickhauser Bergrennen: Zum 30. Mal röhren die Motoren
Das Mickhauser Bergrennen feiert am Wochenende sein 30. Jubiläum. Die Veranstalter rechnen bei dem Motorsport-Spektakel mit rund 23.000 Zuschauern. Von Milan Sako
Das Mickhauser Bergrennen feiert am Wochenende sein 30. Jubiläum. Die Veranstalter rechnen bei dem Motorsport-Spektakel mit rund 23.000 Zuschauer.
Der "Berg" bei Mickhausen ist nicht hoch, aber er stellt eine große Herausforderung dar, zumindest für Motorsportler. Über 200 Fahrer werden am Wochenende versuchen, den Höhenunterschied von 76 Metern auf der Kreisstraße bei Mickhausen so schnell wie möglich zu bewältigen.
Vom Start geht es vorbei an Antoniusbuche und Kapelle mit bis zu 230 Stundenkilometern zum Ziel. Der Schnellste schaffte die 2200 Meter in 48,896 Sekunden, doch Rekordhalter Lionel Regal fehlt. Der Franzose verunglückte vor wenigen Wochen bei einem Bergrennen tödlich. "Es war ein Schock für uns alle, denn Regal war ein großer Publikumsliebling", sagt Cheforganisator Günter Hetzer vom ASC Bobingen. Als Würdigung des großen Bergfahrers widmete der Motorsport-Klub ihm die Kurve an der Kapelle und nennt sie ab sofort "Regal-S".
Die Sicherheitsvorkehrungen wurden wegen des tödlichen Unfalls nicht verstärkt. "Es war ein Aquaplaning-Unfall, der nichts mit den Vorkehrungen dort zu tun hatte", berichtet Hetzer. Außerdem haben Rennkommissare des Deutschen Motorsport Bundes die Mickhausen-Strecke vor einem Jahr eingehend überprüft. Hetzer: "Wir halten uns an einen detaillierten Plan, der auf einen halben Meter genau festlegt, welche Reifenstapel wo zu liegen haben."
Für die Fahrer wie für die Zuschauer sind die rund 400 Helfer von Verein, Polizei, Feuerwehr und anderen Organisationen fast rund um die Uhr im Einsatz. Zwei Videowände informieren über das Renngeschehen auf der gesamten Strecke und über die Zeiten. An mehreren Ständen wie auch in einem Bierzelt können sich die Besucher verpflegen, die auch aus Schweden, den Niederlanden, der Schweiz und Österreich kommen.
Die 30. Auflage des PS-Spektakels bietet Motorsport zum Anfassen. Der Ortsteil Münster verwandelt sich ab Freitag in ein riesiges Fahrerlager, in dem die Teilnehmer in Höfen, Stadeln und Garagen ihre Boliden parken. "So hautnah kommt man sonst nur selten an die Autos heran", erklärt Hetzer, der sich zwei Dinge wünscht: "Gutes Wetter, denn das hebt die Stimmung bei den Fans, und ein unfallfreies Wochenende." Insgesamt 23 000 Zuschauer (Samstag 8000, Sonntag 15 000) strömten vor einem Jahr nach Mickhausen, was einen neuen Besucherrekord bedeutete.
Auf der Strecke könnte der Schweizer Marcel Steiner eine neue Bestmarke in einem verkleideten Formel-3000-Renner aufstellen. "Wenn es wie erwartet trocken bleibt, könnte er die 48 Sekunden knacken", schätzt Günter Hetzer. Von Milan Sako
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