Rettig nimmt Schuld auf sich
Nachdem er sich nach dem Debakel gegen den TSV 1860 Münchennicht über das Missverständnis in Sachen Stadionsprecher-Durchsageäußern wollte (¿ich hatte da einfach keinen Nerv mehr¿), ging AndreasRettig jetzt in die Offensive. Er schilderte die Dinge aus seinerSicht.
Von Herbert Schmoll
Nachdem er sich nach dem Debakel gegen den TSV 1860 München nicht über das Missverständnis in Sachen Stadionsprecher-Durchsage äußern wollte (¿ich hatte da einfach keinen Nerv mehr¿), ging Andreas Rettig jetzt in die Offensive. Er schilderte die Dinge aus seiner Sicht.
Nachdem er auf einem Fernsehmonitor auf der Laufbahn des Stadions die strittigen Szenen gesehen hat, habe er zu seinem Assistenten Felix Jäckle gesagt: ¿Das müssen wir aufklären.¿ Worauf Jäckle, so Rettig, ¿in vorauseilendem Gehorsam¿ sofort zum Stadionsprecher nach oben sei, während er, Rettig, gemeint habe, er werde das in der Pause persönlich mit Schiedsrichter Kinhöfer besprechen. Rettig nahm Jäckle und Sprecher Rolf Störmann nochmals ausdrücklich in Schutz: ¿Es tut mir für beide leid, sie können nichts dafür.¿ Rettig weiter: ¿Ich nehme das alles auf meine Kappe.¿
Auf diesen Vorfall hätte Rolf Störmann allerdings gerne verzichtet. Auch nach dem Spiel stand das Telefon bei dem beruflich als Rundfunkmoderator beim Augsburger Lokalsender Hitradio RT.1 beschäftigten Stadionsprecher des FC Augsburg nicht still. Seine Halbzeit-Stadiondurchsage (¿es war definitiv kein Tor¿) beim Derby gegen den TSV 1860 München sorgte in der bundesdeutschen Medienlandschaft für ein enormes Echo. Die Rheinische Post in Düsseldorf berichtete auf ihrer Internet-Seite, dass Störmann in der Halbzeit seinen Platz in der Sprecherkabine habe räumen müssen. Was natürlich nicht stimmte.
Er habe sich zuerst geweigert, diese Durchsage, die ihm von FCA-Mitarbeiter Felix Jäckle aufgetragen wurde, zu machen, erklärte Störmann, ¿aber nachdem er es zwei Mal gesagt hat, habe ich mich breitschlagen lassen¿. Dass dies ein Fehler war, sei ihm jetzt auch klar.
Sonderbericht liegt beim DFB vor
Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) ging der Sonderbericht von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) ein. Der DFB leitete den Fall an seinen Kontrollausschuss weiter. Dies bestätigte ein Sprecher in Frankfurt, der zur weiteren Vorgehensweise des Verbandes keine Stellung beziehen wollte. ¿Es handelt sich um ein schwebendes Verfahren.¿ Etwas gesprächiger zeigte sich Chefankläger Horst Hilpert. ¿Von einer Geldstrafe für den Verein bis zu einer Sperre für den Stadionsprecher ist alles möglich¿, sagte Hilpert gegenüber dem Deutschen Sportfernsehen.
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