Nur ein Problem
Die beiden deutschen Stars Sabine Lisicki und Angelique Kerber erreichen in New York souverän die zweite Runde. Dort treffen sie auf Kontrahentinnen, die ihnen unbekannt sind
New York Sabine Lisicki und Angelique Kerber plagte eigentlich nur ein Problem. Die beiden besten deutschen Tennis-Damen stehen in der zweiten Runde der US Open vor Duellen gegen zwei Unbekannte. „Die kenne ich wirklich gar nicht“, sagte Wimbledon-Finalistin Lisicki über ihre nächste Gegnerin Paula Ormaechea aus Argentinien. „Ich hab keine Ahnung, was da auf mich zukommt“, sagte Kerber. Sie bekommt es am heutigen Mittwoch mit Eugenie Bouchard aus Kanada zu tun. Auch hier lautet die Bilanz im direkten Duell 0:0.
„Das sind zwei junge, respektlose Spielerinnen, die sehr selbstbewusst auftreten“, sagte Bundestrainerin Barbara Rittner über die Aufgaben ihrer beiden Frontfrauen. Die 20 Jahre alte Ormaechea wird in der Rangliste auf Platz 71 geführt, die 19-jährige Bouchard auf Position 59.
Lisicki und Kerber hatten am Montag ihre Auftakthürden souverän gemeistert. Lisicki mit einem 6:2, 7:6 (7:3) gegen die russische Qualifikantin Vera Duschewina, Kerber mit einem überzeugenden 6:1, 6:1 gegen Lucie Hradecka aus Tschechien.
Und so waren die 23 Jahre alte Berlinerin und die zwei Jahre ältere Kielerin zum Turnierstart in all ihrer Unterschiedlichkeit vereint. Hier die dauerlächelnde Lisicki, die in diesem Sommer die Tenniswelt mit ihren Wimbledon-Auftritten verzückte und das Rampenlicht und die großen Bühnen genießt wie wenige andere. Dort die zurückhaltendere Kerber, die vor zwei Jahren völlig überraschend das US-Open-Halbfinale erreicht hatte und sich anschließend bis auf Platz fünf der Weltrangliste vorkämpfte. Während Lisicki nach ihrem verlorenen Endspiel in London einen wahren Interviewmarathon absolvierte, war es um Kerber zuletzt recht still geworden. In Wimbledon scheiterte sie bereits in der zweiten Runde, in Washington schaffte sie es ins Viertelfinale, in Toronto und New Haven verlor sie nach Freilosen zum Auftakt jeweils ihr erstes Match. Zwischendurch verzeichnet die Bilanz noch ein Achtelfinale in Cincinnati. In den vergangenen Wochen hat sie hart an sich gearbeitet und vor allem ihren Aufschlag verbessert. So verwunderte es nicht, dass Bundestrainerin Rittner am Montagabend nach Kerbers 55-minütiger Galavorstellung bester Laune den Platz verließ. „Das hätte ich nicht gedacht. Hut ab“, sagte die Fed-Cup-Chefin und wagte die hoffnungsfrohe Kerber-Lisicki-Prognose: „Ich glaube, dass beide hier von Runde zu Runde gefährlicher werden.“
Petkovic scheitert, Kohlschreiber problemlos weiter
Einen unerwarteten Rückschlag erlebte dagegen am gestrigen Dienstag Andrea Petkovic: Die ehemalige Weltranglisten-Neunte scheiterte in der ersten Runde nach einer enttäuschenden Vorstellung mit 2:6, 4:6 an der Serbin Bojana Jovanovski. Annika Beck aus Bonn verlor ihre Erstrunden-Partie gegen die Russin Jelena Wesnina mit 1:6, 1:6 ebenso wie Julia Görges (Bad Oldesloe) gegen Christina McHale aus den USA mit 4:6 und 3:6.
Philipp Kohlschreiber dagegen hat die zweite Runde problemlos erreicht. Der 29-Jährige aus Augsburg gewann am Dienstag gegen den amerikanischen Wildcard-Starter Collin Altamirano mit 6:1, 6:3, 6:1. Nächster Gegner ist nun entweder der Spanier Albert Montanes oder Edouard Roger-Vasselin aus Frankreich. (dpa)
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