Vettel nicht zufrieden - Starke Silberpfeile
Budapest (dpa) - Die wieder erstarkten Silberpfeile haben zum Auftakt des Großen Preises von Ungarn für Schlagzeilen gesorgt. Dagegen spielten die derzeitigen Formel-1-Hauptdarsteller Sebastian Vettel und Jenson Button im Training keine große Rolle.
Der deutsche Titelkandidat steigerte sich in Budapest immerhin auf den sechsten Rang, nachdem er sich im ersten Durchgang mit Platz 15 begnügt hatte. "Ich bin noch nicht hundertprozentig zufrieden", sagte Red-Bull-Pilot Vettel. "Wir kämpfen noch, die richtige Balance des Autos zu finden." Dafür glänzte aus deutscher Sicht Nico Rosberg als Zweiter und Dritter. Der britische WM-Spitzenreiter Button landete im BrawnGP zweimal im Mittelfeld.
Weltmeister Lewis Hamilton fuhr im zweiten Durchgang in 1:22,079 Minuten die Tagesbestzeit. Sein Teamkollege Heikki Kovalainen belegte um 0,047 Sekunden geschlagen den zweiten Platz. Am Vormittag war der finnische Vorjahressieger auf dem Hungaroring Schnellster gewesen und hatte damit die Hoffnungen auf den ersten Sieg für McLaren-Mercedes seit zehn Monaten genährt. "Wir waren heute gut unterwegs - unser KERS-Hybrid hilft ganz besonders im ersten Sektor", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hochzufrieden und strich den Anteil des Energierückgewinnungssystems am Erfolg heraus. "In Silverstone waren wir noch im Niemandsland. Jetzt ist ein klarer Aufwärtstrend da."
Vettel stellte auch der Fakt, dass Red Bull erneut vor dem großen WM-Widersacher BrawnGP landete, nicht zufrieden. "Ich hoffe, wir können für die Qualifikation noch einen Schritt nach vorne machen. Hier liegt alles enger beieinander als in den letzten Rennen", sagte der 22 Jahre alte Hesse. Bei seiner schnellsten Runde in 1:22,550 Minuten war Vettel zwar 0,256 Sekunden schneller als Button, aber auch 0,471 Sekunden langsamer als Hamilton. Button wirkte trotz der Niederlage zufrieden: "Das war für uns ein viel besserer Freitag als bei den letzten Rennen. Die höheren Temperaturen sind ein Vorteil für uns und zudem haben wir einige gute aerodynamische Neuerungen."
Nico Rosberg war bei Temperaturen um die 30 Grad flott unterwegs. Der Williams-Toyota-Pilot aus Wiesbaden bestätigte auf dem 4,381 Kilometer langen Berg-und-Tal-Kurs als jeweils knapp geschlagener Zweiter und Dritter den Aufwärtstrend. "Wir haben gute Fortschritte gemacht", sagte Rosberg. "Aber ich bin mit dem Auto noch nicht ganz zufrieden."
"Wir kommen voran, obwohl ich noch nicht zufrieden bin mit der Balance des Autos", kam Nick Heidfeld zu einer ähnlichen Einschätzung. Der Mönchengladbacher schaffte im BMW-Sauber nach zunächst Rang zwölf als Neunter noch den Sprung in die Top-Ten. "Es ist ziemlich warm, das bekommt unserem Auto offenbar ziemlich gut", konstatierte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen.
Timo Glock (Wersau) belegte die Ränge 14 und 10. "Das lief ganz gut", sagte der Toyota-Pilot. Adrian Sutil (Gräfelfing) wurde im Force India 18. und 16. Das mit viel Skepsis beurteilte Debüt des Grand-Prix-Greenhorns Jaime Alguersuari verlief ordentlich und unfallfrei. Der Spanier, der am Rennsonntag mit dann 19 Jahren und 125 Tagen den Neuseeländer Mike Thackwell (19 Jahre und 183 Tage) als jüngsten Formel-1-Fahrer ablösen wird, wurde im Toro Rosso allerdings jeweils Letzter.
Vor dem zehnten Saisonlauf führt Button die WM mit 68 Punkten souverän an. Vettel (47) liegt bereits 21 Zähler zurück. Sein australischer Teamkollege Mark Webber, am Freitag als zweimaliger Vierter jeweils vor dem Deutschen, ist Gesamtdritter (45,5).
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