Entschädigung für die Amateurvereine?
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) denkt über Ausgleichszahlungen an Amateurklubs nach, die durch die geänderten Anstoßzeiten der 1. und 2. Bundesliga finanzielle Einbußen hinnehmen müssen.
Hamburg (dpa, AZ) - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) denkt über Ausgleichszahlungen an Amateurklubs nach, die durch die geänderten Anstoßzeiten der 1. und 2. Bundesliga im Zuge des neuen TV-Vertrages finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. "Wird der Nachweis zweifelsfrei erbracht, sind für betroffene Vereine Ausgleichssysteme denkbar", zitierte die Welt am Sonntag den DFB-Präsidenten Theo Zwanziger.
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hatte am Freitag den ab der Saison 2009/2010 gültigen neuen TV-Vertrag vorgestellt. Der bis 2013 laufende Kontrakt sichert den 36 Vereinen der 1. und 2. Bundesliga durchschnittlich 412 Millionen Euro pro Spielzeit (bisher rund 405 Millionen Euro) zu.
Allerdings wurden dafür die Spieltage zerstückelt: Neu sind am Samstag zwei Zweitliga-Spiele um 13 Uhr und eine Erstliga-Partie um 18.30 Uhr. Am Sonntag werden drei Begegnungen der 2. Bundesliga um 13.30 Uhr angepfiffen, die 1. Bundesliga schließt ihren Spieltag mit Spielen um 15.30 Uhr und 17.30 Uhr. Alle Begegnungen werden live im Pay-TV-Sender Premiere gezeigt.
Vor allem die frühe Live-Berichterstattung am Sonntag sorgt laut Welt am Sonntag für Unmut bei den Amateurvereinen. In dieser Zeit finden zahlreiche Begegnungen in den unteren Spielklassen statt. Die Klubs befürchten zurückgehende Zuschauereinnahmen. "Ich kann die Kritik am Sonntagsspiel um 15.30 Uhr nachvollziehen", meinte DFB-Chef Theo Zwanziger. "Für das Miteinander zwischen Spitzen- und Breitensport muss man aber Verständnis für die andere Seite haben", fügte er hinzu.
Zwanziger wolle dennoch im Verband die Möglichkeit von Ausgleichszahlungen erörtern, schrieb die Welt am Sonntag. Sollte ein Verein nachweisen, dass die Zuschauerzahlen durch die TV-Konkurrenz sinken, könne der DFB helfen.
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