Horror-Verletzung in Tschechien: Und dann steckt der Puck im Torwart-Helm
Daniel Kral ist Torhüter beim tschechischen Eishockey-Klub Liberec – und bangte kurzzeitig um sein Augenlicht: Ein Puck hatte das Visier seines Helms durchschlagen.
Den Eishockeyspieler per se zeichnet seit Beginn aller Zeitrechnung ein recht eigentümliches Verhältnis zu seinem Körper aus, insbesondere wenn es um das Schmerzempfinden geht. In den Finalspielen der NHL etwa musste Floridas Matthew Tkachuk die letzte Niederlage gegen die Las Vegas Golden Knights vom Krankenbett aus verfolgen, weil er sich das – Achtung, zarte Gemüter sollten die folgenden Zeilen überspringen – Brustbein gebrochen hatte. Das Besondere daran: Mit dieser Verletzung hatte Tkachuk noch ein Spiel in der Finalserie bestritten und erst danach die potenziell eindringlichen Bitten der Ärzte erhört, es doch mal etwas langsamer anzugehen.
Bedeutet also: Wenn die Neymars dieser Welt nach einem Rettungshubschrauber rufen, ist das für die Freunde des gepflegten Eishackelns nicht mehr als ein lässlicher Kratzer. Umso beeindruckender wirken die Worte von Daniel Kral. Der 20-Jährige ist Torwart beim tschechischen Erstligisten Bili Tygri Liberec und gibt zu, dass ihn eine Szene im Vorbereitungsspiel gegen HC Ambri-Piotta mit "großer Angst" erfüllt hat.
Torwart Kral: "Ich war völlig weggetreten und dachte, ich sei getroffen worden"
Während des Spiels durchschlug ein Schlagschuss das Gitter seiner Maske, der Puck blieb zwischen den Metallstreben stecken, nur wenige Millimeter von seinem Auge entfernt und von seinem Jochbein gebremst. Der Verein veröffentlichte ein Bild des Pucks, der in Krals Helm feststeckte. "Es gab einen Schuss, den ich nicht gesehen habe. Im letzten Moment bewegte sich ein Spieler vor mir", sagte der Goalie im Interview danach. "Ich war völlig weggetreten und dachte, ich sei getroffen worden." Erst nach längeren Untersuchungen stellte sich heraus: Kral hatte großes Glück im Unglück, kam im wahrsten Sinn des Wortes mit einem blauen Auge und ohne Schädigungen seiner Sehkraft davon. Etwas durch den Wind zu sein, dürfte aber selbst in Eishockey-Kreisen angesichts dieser Umstände in Ordnung gehen.
Aber so ganz ohne Flachs geht es selbst in so einer Situation nicht. Denn als klar war, dass alles in Ordung ist, habe es "schon ein paar Witze" auf seine Kosten gegeben, so Kral. Ist aber auch bisschen schwach, nach so einem Kratzer das Spielen einzustellen.
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