ERC Ingolstadt: Die erste Niederlage

Villach Sommer, Sonnenschein, ein traumhaftes Alpenpanorama und jede Menge Seen zur Abkühlung. Für viele Touristen und Urlauber war Kärnten in den vergangenen Tagen ein Paradies. An eines dachten sie dabei aber vermutlich als Allerletztes: an Eishockey. Ganz anders die Profis des ERC Ingolstadt, die sich gestern auf den Weg ins rund 400 Kilometer entfernte Villach aufgemacht hatten, um dort am Abend – bei draußen immer noch über 30 Grad – zu ihrem dritten Testspiel in diesem Sommer gegen den Villacher SV anzutreten.

Mit einem netten Ausflug ins schöne Kärnten hatte die Partie schließlich aber so gut wie gar nichts mehr zu tun. Im Gegenteil, auf dem Eis ging es richtig zur Sache. Nur ein paar Beispiele: Rangeleien, Strafzeiten wegen übertriebener Härte, ein aus der Nase blutender Tyler Bouck (wurde mit dem Schläger getroffen und anschließend mit vier Stichen genäht) und eine zehnminütige Disziplinarstrafe gegen Jeff Likens wegen eines Checks gegen den Kopf eines Gegenspielers.

Doch es wurde auch munter Eishockey gespielt. ERC-Trainer Rich Chernomaz vertraute dabei nahezu auf die gleichen Reihen, wie er sie schon beim Gäuboden-Cup in Straubing aufs Eis geschickt hatte. Für Chris Heid durfte der zuletzt leicht angeschlagene Prestin Ryan als Verteidiger ran und im Angriff bekamen für Michael Waginger und Rick Girard die beiden Probespieler Jeff LoVecchio und Luciano Aquino die Chance, sich zu beweisen.

Die Panther starteten selbstbewusst in die Partie und durften in der achten Minute bereits das erste Mal ein Tor bejubeln. Allerdings nur kurz, denn der Schiedsrichter hatte kurz zuvor bereits abgepfiffen und gab den Treffer von Christoph Gawlik nicht. Insbesondere Gawlik und seine beiden Sturmkollegen Thomas Greilinger und Jeremy Reich ließen sich davon allerdings nicht beeindrucken und nahmen immer wieder das Tor der Österreicher ins Visier. Ein Treffer sollte ihnen an diesem Abend jedoch nicht gelingen. Anders die Villacher: In der 18. Minute brachte Tomaz Razingar den VSV in Führung, die Derek Damon auf 2:0 ausbaute (47.).

Doch der ERC gab sich nicht geschlagen und blies im Schlussdrittel zur Aufholjagd. Den Anfang machte Neuzugang Jared Ross mit einem Alleingang (52.) und dem Anschlusstreffer, den Ausgleich erzielte dann Jeff LoVecchio per Abstauber (56.). Das sollte es dann aber gewesen sein mit Ingolstädter Toren. Denn sowohl Joe Motzko als auch Thomas Greilinger vergaben ihre Chancen beim anschließenden Penaltyschießen, während Marco Pewal und Derek Damon den Sieg für Villach sicherstellten. Panthertrainer Rich Chernomaz war nach der Partie dennoch zufrieden: „Insgesamt waren wir heute die bessere Mannschaft. Besonders positiv war, dass die Jungs nicht aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft haben.“

ERC Ingolstadt: Gordon – Périard, Hambly; Ryan, Likens, Pettersson, Retzer – Schütz, Hahn, Bouck; Greilinger, Gawlik, Reich; Motzko, Ross, Sparre; LoVecchio, Aquino, Fical. – Tore: 1:0 Razingar (18.), 2:0 Damon (47.), 2:1 Ross (52.), 2:2 LoVecchio (56.), 3:2 Pewal (P).