Augsburg gegen 1860 München: FCA geht im Skandalspiel unter

Von Herbert Schmoll, Augsburg
So hatte man sich beim FC Augsburg den Saisonauftakt nicht vorgestellt. Statt eines erfolgreichen Einstandes in die neue Saison erlebten die mit großen Erwartungen gestarteten Gastgeber gegen den TSV 1860 München ein Debakel. Die Löwen revanchierten sich eindrucksvoll für die beiden 0:3-Schlappen der vergangenen Spielzeit und siegten in der Rosenau mit 6:2. Hochverdient, denn die Schützlinge von Trainer Marco Kurz agierten wesentlich zielstrebiger als die müde wirkenden Hausherren.

Eigentlich war alles für ein echtes Fußballfest gerichtet. Herrliches Wetter und tolle Stimmung unter den 28.000 Besuchern auf den Rängen, doch feiern konnten am Ende nur die Gäste, die von ihren Fans begeistert bejubelt wurden. Es war ein Derby mit Haken und Ösen, einem Platzverweis und einer dann aufgeheizten Stimmung. Für die vor allen Dingen Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer mit einigen umstrittenen Entscheidungen gesorgt hatte.

Nach einem Freistoß von Berkant Göktan, der deutlich vor der Torlinie aufsprang, entschied sein Assistent auf Tor ­ die Löwen führen mit 1:0. Ein Treffer, der vielleicht spielentscheidend gewesen sein könnte. Als der Unparteiische nach 27 Minuten auf den Strafstoßpunkt deutete und zudem Benschneider mit Rot in die Kabine schickte, war diese die zweite umstrittene Entscheidung, doch Tormann Neuhaus parierte den schwachen Schuss von Torben Hoffmann. Kein Schock für die Gäste, die gegen die völlig desolate Augsburger Hintermannschaft nach genau einer halben Stunde durch Toni di Salvo auf 2:0 erhöhten.

Nur einige Minuten später keimte bei den Gastgebern nochmals Hoffnung auf, als Kinhöfer nach einem Handspiel des Münchners Schwarz nochmals auf den Punkt deutete. Ebenfalls eine sehr harte Entscheidung, Mourad Hdiouad verkürzte auf 1:2. Doch noch vor der Halbzeit stellte der TSV 1860 München die Weichen wieder auf Sieg. Löwen-Heimkehrer Daniel Bierofka zog aus 22 Metern ab ­ 1:3.

Nach der Pause geriet das Match dann zum Schaulaufen der Gäste. Sie kontrollierten Ball und Gegner, sprühten nur so vor Spielfreude und kamen durch Toni di Salvo (2) und Lars Bender zu drei weiteren Treffern. Das zwischenzeitliche 2:5, das Hdiouad per Freistoß gelang, war nur noch Ergebniskosmetik.

Wer nicht im Stadion sein konnte, kann auch hier im Liveticker nachlesen, wie der 6:2-Sieg der Löwen zustande kam.