FC Augsburg: Das Rätsel Fußball
Vor zwei Wochen kriselte es beim FC Augsburg noch kräftig. Nach drei Siegen in Folge melden sich die Schützlinge von Trainer Luhukay wieder zurück. Dafür gibt es fünf Gründe. Von Herbert Schmoll
Die Stimmung am Sonntagvormittag war am Niederrhein trist und grau, es goss teilweise wie aus Kübeln. Als Schiedsrichter Steuer wenige Stunden später die Zweitligapartie zwischen Rot-Weiß Oberhausen und dem FC Augsburg beendete, da blinzelte tatsächlich die Sonne zwischen den Wolken hervor.
Eitel Sonnenschein herrschte nach dem 3:0-Sieg mitten im Ruhrpott auch beim FC Augsburg. Die Augsburger Fans, teilweise in Halloweenkostümen angereist, feierten ihre Mannschaft.
Balsam auf die in den vergangenen Wochen doch arg geschundenen Seelen der FCA-Profis. Zwar war auch bei diesem klaren Erfolg noch nicht alles Gold, was da glänzte, doch nach drei Siegen in Folge stieg das Gute-Laune-Barometer bei den Schützlingen von Trainer Jos Luhukay wieder sprunghaft nach oben. Was sind die Gründe für diese allerdings doch noch zarte Leistungsexplosion?
Das Glück "Da sehen Sie mal, was der Duselsieg gegen Union Berlin alles bewirkt hat", sagte Andreas Rettig nach der Partie im Westen. "Das war offenbar die Initialzündung", fügte der Augsburger Manager an, "denn heute haben wir ganz souverän gewonnen."
Das Selbstvertrauen Durch den mit toller Moral erkämpften 4:2-Pokalsieg nach Verlängerung bei der SpVgg Greuther Fürth hat das Team offenbar wieder zu altem Selbstvertrauen zurückgefunden. Vor zwei Wochen, nach der bitteren 0:1-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf, schien der letztjährige Tabellendritte noch ganz schweren Zeiten entgegenzugehen, jetzt läuft es plötzlich wieder. Rettig: "Das ist eines der großen Rätsel des Fußballs und macht dieses Spiel auch so interessant."
Die Aufstellung Zuletzt hat Jos Luhukay immer wieder umgestellt und experimentiert. Mittlerweile scheint der Fußball-Lehrer zumindest in großen Teilen seine Idealformation gefunden zu haben. Im Defensivverbund agierte bisher nur Axel Bellinghausen auf konstant hohem Niveau, jetzt haben sich auch Paul Verhaegh, Uwe Möhrle und Gibril Sankoh kontinuierlich gesteigert. Mit dem lange verletzten Jonas de Roeck steht zudem eine zuverlässige Alternative parat.
Das Mittelfeld In der Schaltzentrale ist der Trainer offenbar noch auf der Suche. Derzeit favorisiert Luhukay die eher offensiver ausgerichtete Variante mit Sören Bertram, Stephan Hain und Ibrahima Traore, sowie Marcel de Jong oder zuletzt Moritz Nebel im defensiven Bereich. In Fürth begann Hain auf rechts, Tobias Werner links, sowie Daniel Brinkmann und Kees Kwakmann im defensiven Bereich. In Oberhausen vertraute Luhukay dem aus der A-Jugend gekommenen Moritz Nebel, der das Vertrauen auch rechtfertigte.
Die Offensivabteilung Michael Thurk (3 Tore), Nando Rafael (3) und Stephan Hain (2) demonstrierten gegen Union Berlin, in Fürth und bei RWO ihre Klasse und Selbstsicherheit. Vor allen Dingen Thurk marschiert voraus, zeigt sich für seine Kollegen als Vorbild in Sachen Laufbereitschaft und Einsatz.
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