FCA-Trainer Baum zur Kritik von Scholl: Gesunder Mix ist wichtig
Manuel Baum reagiert gelassen auf Scholls Kritik an der Trainerausbildung. Der hatte mit harten Worten sie Zustände beim DFB angeprangert.
Der ehemalige Nationalspieler Mehmet Scholl sorgt mit seiner Kritik an jungen Bundesliga-Trainern und an der Ausbildung der jungen Spieler für große Aufregung. Der Ex-Bayern-Spieler hatte im Bayerischen Rundfunk die heutige Trainergeneration attackiert. „Die Tedescos, die Wolfs – sie sprießen aus dem Boden, und der deutsche Fußball wird sein blaues Wunder erleben“, sagte der 47-Jährige in seiner Radiosendung „Mehmets Schollplatten“. Diese Systemtrainer richteten vor allem im Jugendbereich Schaden an, so Scholl. „Die Kinder dürfen sich nicht mehr im Dribbling probieren. Stattdessen können sie 18 Systeme rückwärtslaufen und furzen.“
Manuel Baum reagiert gelassen auf Kritik von Mehmet Scholl
FCA-Trainer Manuel Baum gilt als Systemtrainer und bevor er im Dezember 2016 zum Bundesliga-Trainer befördert wurde, hatte er als Cheftrainer seit Sommer 2014 das FCA-Nachwuchsleistungszentrum geleitet und dort die Jugendarbeit total umgekrempelt. Er führte extrem methodisches Training ein, das darauf beruhte, dass die jungen Spieler schon früh verschiedene taktische Systeme erfahren und erlernen müssen. Für ihn war wichtig, dass im Jugendbereich durchgängig die gleichen Spielsysteme gelehrt werden, wie auch im FCA-Profibereich. Das sei die FCA-DNA, sagt er früher einmal. Jugend-Trainer, die dem nicht folgen wollten, mussten den Klub verlassen.
Baum konterte die Kritik Scholls an der Ausbildung der jungen Fußballer sachlich und gelassen: „Du musst schon ein gesundes Verhältnis hinbekommen zwischen den Vorgaben und der Kreativität.“ Er sagt: „Die Spieler wollen eine klare Vorgabe haben, aber in der Vorgabe dann frei sein.“ Die Kunst sei dann, „das so hinzubekommen, dass sie das Gefühl haben, man arbeitet in einem Konstrukt zusammen, man kann aber da selbst kreativ sein.“ Die beiden anderen Extreme seien nicht zu 100 Prozent zielführend, so Baum. Eines betonte er aber: In Augsburg stehe immer der Mensch im Vordergrund.
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