
Schmidt zur Handspiel-Debatte: "Spieler müssen sich schützen dürfen"


FCA-Trainer Martin Schmidt äußert sich zu einer Diskussion, die derzeit fast nach jedem Spieltag aufploppt: das Handspiel. Was der 52-Jährige ändern möchte.
Hand oder nicht Hand? Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch die Bundesliga-Saison. Vor dem letzten Saisonspiel des FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg ist das auch ein zentrales Thema bei FCA-Trainer Martin Schmidt.
Dabei beklagt sich der Coach gar nicht über ein vermeintliches Handspiel, sondern mehr darüber, dass ein Spieler die Hand nicht zur Hilfe genommen hat. Schmidt ist der Meinung, durch die Auslegung der Handregel nimmt man auch Verletzungen in Kauf. In seinem Beispielsfall kann er durchaus recht haben. Beim Spiel des FCA zuletzt gegen Hertha bekam Verteidiger Philipp Max aus kurzer Entfernung einen Ball an den Kopf und musste ausgewechselt werden. Schmidt zählt dessen Verletzungen auf: Halswirbelprellung, Gehirnerschütterung und Kopfschmerzen.
Philipp Max wurde laut Schmidt Opfer der Handregel
Laut Schmidt wurde Max, der am Samstag in Wolfsburg nicht spielen kann, Opfer der Handregel. "Philipp hatte Angst, Hand zu spielen und hatte deshalb beide Hände hinten am Rücken. Das sieht schon beim Laufen etwas unkoordiniert aus und ist ein anormales Bewegungsbild. Dann kriegt er den Ball seitlich voll an den Kopf", sagt Schmidt. "Das ist ein Auswuchs dieser Regelung, weil es Schutzhand nicht mehr gibt. Aus diesem Grund halten die Spieler den Kopf hin und decken sich nicht mit der Hand ab", so der Coach.
Schmidt befürchtet zukünftig Schlimmeres: "Ich weiß nicht, wie das weitergehen soll, wenn die Spieler in der Box verteidigen sollen. Das geht so lange, bis wir Nasen-, Hals- oder Kopfverletzungen haben. Irgendwann müssen wir mit Helm spielen. Die Spieler müssen sich auch ein bisschen schützen dürfen. Es kann nicht sein, dass Spieler mit den Händen auf dem Rücken über den Platz laufen."
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Insgesamt fehlen dem FCA in Wolfsburg bis zu acht Spieler
Neben Max fehlen dem Trainer weiterhin Rani Khedira, Alfred Finnbogason, Sergio Córdova, Raphael Framberger, Fredrik Jensen, Felix Götze und Ja-Cheol Koo, der nach dem Spiel gegen Hertha über Adduktorenprobleme klagte. Auch der Einsatz von Konstantinos Stafylidis, der nach dieser Saison zur TSG Hoffenheim wechselt, ist noch nicht sicher. Er hat muskuläre Probleme. "Wir spielen mit dem letzten Aufgebot", meint der Coach.
Apropos Stafylidis. Schmidt hätte ihn gerne behalten. Er kann aber auch die Entscheidung des Spielers nachvollziehen: "Das ist ein Fakt, den man als Trainer hinnimmt und akzeptiert. Deswegen weinen wir nicht zu Hause. Wir treffen ja auch manchmal Entscheidungen, dass Spieler gehen müssen. Natürlich hätten wir Stafylidis gerne weiter bei uns gesehen, aber ich kann verstehen, dass er den nächsten Schritt machen will."
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