FC Augsburg: Trainer fordert Kampfgeist
Gegen den Karlsruher SC müssen die Spieler des FC Augsburg wieder mit Kampfgeist, Willen und Leidenschaft spielen fordert Trainer Jos Luhukay. Von Herbert Schmoll
Eigentlich gilt Jos Luhukay ja als ein Fußball-Gourmet. Wenn seine Profis dem Publikum gehobene Spielkultur servieren können, dann fühlt sich der Trainer des FC Augsburg pudelwohl und in seiner Arbeit bestätigt.
Doch von dieser Tugend, die den FCA in vielen Spielen der vergangenen Saison ausgezeichnet hat, musste Luhukay im Herbst 2010 Abschied nehmen. In diesen Wochen sind bei seinen Schützlingen andere Eigenschaften gefragt: Kampfgeist, Wille, Leidenschaft. Mit diesen Attributen fand der Augsburger Zweitligist den Weg aus dem Formtief und ist nun mittlerweile schon wieder fünf Pflichtspiele unbesiegt. Eine Erfolgsserie, die auch am Sonntag (13.30 Uhr/Impuls-Arena) im Heimspiel gegen den Karlsruher SC nicht beendet werden soll.
Doch dazu muss die Mannschaft erneut ihre in den vergangenen Wochen auf dem Rasen gezeigten Qualitäten an den Tag legen. Mit diesen Grundtugenden des Rasensports hat sich auch Luhukay längst angefreundet. Dass seine Truppe diese für sich entdeckt hat, das führt der Fußball-Lehrer auch auf die Wochen des Misserfolgs zurück. "Damals hat die Mannschaft kapiert, dass es derzeit nur mit spielerischen Mitteln nicht reicht, um erfolgreich zu sein." Beim 1:1-Unentschieden vor Wochenfrist in Fürth hat seine Belegschaft Wille und Moral in die Waagschale geworfen. "Nach der Partie waren alle Spieler fix und fertig und konnten auch richtig stolz auf sich sein." Dass diese Spielweise auch von den Augsburger Zuschauern akzeptiert wird, das ist für den Niederländer mittlerweile klar. "Ich glaube, auch dadurch haben wir uns zuletzt in die Herzen unserer Fans gespielt." Doch was gestern war, dies zählt natürlich am Sonntag nicht mehr. "Wir haben uns in den letzten Spielen Selbstvertrauen geholt und wollen dies auch gegen den KSC zeigen", erklärt der Niederländer.
Zumal sich während der Woche die zuletzt doch angespannte personelle Situation verbessert hat. Daniel Baier und Daniel Brinkmann trainieren seit Wochenbeginn wieder mit der Mannschaft und könnten schon gegen den ehemaligen Bundesligisten eine Alternative sein.
Der Traditionsklub hat sportlich wie auch wirtschaftlich schwierige Zeiten hinter sich. Zumindest in der Führungsetage herrscht allerdings seit dem vergangenen Mittwoch Aufbruchstimmung. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ingo Wellenreuther wurde zum neuen Präsidenten gewählt und soll die Gräben innerhalb des Vereins zuschütten.
Letztmals bei den KSC-Profis als Trainer auf der Bank sitzen wird dagegen Interimscoach Markus Kauczinski. Er muss seinen Platz wegen der fehlenden Fußball-Lehrer-Lizenz wieder räumen und kehrt zur U-23-Mannschaft des Vereins in der Regionalliga zurück. Chancenlos sieht er seine Auswahl allerdings im bayerischen Schwaben nicht. "Augsburg hat zwar ein klasse Team, doch warum sollte uns nicht ein Auswärtssieg gelingen?"
Was man bei den Gastgebern allerdings nicht hofft; da haben sie nur ein Ziel: Der vierte Heimsieg der Saison soll gelingen.
Arbeitsintensive Tage haben sie beim FCA auch in der Verwaltung hinter sich. Innerhalb weniger Tage war das DFB-Pokal-Spiel gegen den FC Schalke 04 (Dienstag, 21. Dezember, 20.30 Uhr) ausverkauft. Lediglich Dauerkartenbesitzer können ihre Reservierung noch bis zum 27. November einlösen. Von Herbert Schmoll
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