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Interview mit Jos Luhukay
09.12.2011

"Hätten wir den Betrieb einstellen sollen?"

FCA-Trainer Jos Luhukay.
Foto: dpa

Jos Luhukay spricht über seine Schlaflosigkeit, geplante Wintertransfers, den drohenden Abstieg und Michael Thurk.

Bundesliga-Neuling FC Augsburg durchlebt eine schwierige Saison. Die Schwaben liegen mit der schlechtesten Tordifferenz auf dem letzten Tabellenplatz, müssen viele Ausfälle verkraften und haben wenig Geld für Verstärkungen. Trainer Jos Luhukay stellt sich der fast unlösbar scheinenden Aufgabe und stemmt sich gegen den Abstieg. Mit dapd-Korrespondent Daniel Wehner sprach der 48-Jährige über seine Schlaflosigkeit, Problemfall Michael Thurk und über geplante Wintertransfers.

Augsburgs Präsident Walther Seinsch hat kürzlich angekündigt, mit dem FCA mindestens der zweite 1. FC Kaiserslautern der Bundesliga werden zu wollen. Heißt das, Augsburg steigt in dieser Saison ab, in der nächsten wieder auf und wird dann Deutscher Meister wie Kaiserslautern 1998?

Jos Luhukay: Im Fußball ist alles möglich - auch das. Das beste Beispiel ist Borussia Mönchengladbach. In der letzten Saison hat das Team noch gegen den Abstieg gespielt, jetzt spielen sie vorne mit. Aber Kaiserslautern und Gladbach haben ein Fundament und eine Struktur, von der wir meilenweit entfernt sind.

Gilt ihre Einschätzung noch, dass Augsburg dauerhaft zu den besten 20 Mannschaften Deutschlands zählen wird?

Luhukay: Ja, das ist schon eher realistisch. Denn Augsburg kann nicht in die erste Bundesliga-Saison gehen und direkt einfordern, dort jedes Jahr zu spielen. Man muss auch mal einen Abstieg hinnehmen. Als ich vor drei Jahren mit Gladbach in die Bundesliga aufgestiegen bin, waren in der Zweiten Liga sieben Mannschaften, die jetzt erstklassig spielen. Das waren Traditionsvereine wie Köln, Mainz oder Freiburg, die alle zwischendurch mal abgestiegen sind. Aber dann haben sie den nächsten Schritt gemacht.

Herr Seinsch hat die Ansprüche allerdings noch höher gesetzt und als Fernziel die Top-12 ausgegeben.

Luhukay: Das ist die Vision des Präsidenten. Rein sportlich ist das absolut noch nicht möglich. Wir müssen vorher noch so viele Schritte machen. Dafür sollte der Etat langsam aufgebessert werden. Dann können wir qualitative bessere Spieler verpflichten, in die Infrastruktur investieren und über höhere Ziele sprechen.

"Wir alle haben die Entscheidung getragen"

Von einem "qualitativ besseren" Spieler haben sie sich vor der Saison getrennt. Denken Sie manchmal, daran, wie die Hinrunde verlaufen wäre, wenn Michael Thurk hätte helfen können?

Luhukay: Darüber mache ich mir keine Gedanken. Es war nicht allein meine Entscheidung, die haben wir alle mitgetragen. Und wenn eine Entscheidung getroffen ist, ist sie getroffen.

Hat sich Augsburg vor der Saison zu zögerlich verstärkt?

Luhukay: Man darf nicht vergessen, wo wir herkommen. Ein Aufsteiger wie wir hat nicht die Möglichkeit, Ausnahmespieler zu verpflichten. Ich hätte sicherlich lieber noch andere Spieler nach Augsburg geholt. Aber hätten wir den Betrieb einstellen sollen, nur weil nicht alles nach unseren Wünschen gelaufen ist? Nein. Wir nehmen die Herausforderung an und versuchen - vielleicht noch mit dem einen oder anderen Spieler, der im Winter dazukommt - die Liga zu halten.

Von wie vielen Wintertransfers sprechen wir?

Luhukay: Ich weiß nicht, ob es ein, zwei oder drei werden. Aus unserer Notsituation heraus würden wir auch Spieler ausleihen und sie im Sommer wieder abgeben. Am liebsten wäre uns aber, Spieler zu holen, die über den Sommer hinaus bei uns bleiben wollen.

Diese Kandidaten müssten bereit sein, auch mit in die Zweite Liga zu gehen.

Luhukay: Richtig. Es stellt sich die Frage: Ist ein Spieler bereit, zum Tabellenletzten zu gehen? Nicht jeder ist das, aufgrund der sportlichen Perspektiven.

In der Transferpolitik arbeiten sie eng zusammen mit Manager Andreas Rettig. Bisher sind sie in der Öffentlichkeit mit ihm als Einheit aufgetreten. Jetzt hat er angekündigt, sich in der Winterpause entscheiden zu wollen, ob er seinen auslaufenden Vertrag in Augsburg verlängert. Können Sie sich Ihre Zukunft in Augsburg auch ohne ihn vorstellen?

Luhukay: Zunächst mal: Es ist noch nicht so weit, er hat sich noch nicht entschieden. Unsere Zusammenarbeit in den letzten Jahren war hervorragend und von Respekt und Akzeptanz geprägt. Aber wir sollten unsere Wege nicht voneinander abhängig machen.

Trotz des Tabellenplatzes behält der Verein die Ruhe und die Fans bejubeln das Team auch bei Niederlagen. Ist es eine Art Augsburger Tugend, im Misserfolg auch das Positive zu sehen?

Luhukay: Das ist das, was unsere Fans auszeichnet. Die Stimmung bei den Heimspielen ist unglaublich. Sie könnte in der Rückrunde entscheidenden Anteil daran haben, dass wir das scheinbar Unmögliche schaffen und über dem Strich bleiben.

"Weiß, wie die Mechanismen wirken"

Sie gelten als ein Trainer, dem Niederlagen besonders nahe gehen. Wie lange schlafen Sie vor einem Bundesligaspiel?

Luhukay: Vor dem Spiel schlafe ich meistens gut, nur nach dem Spiel habe ich Probleme. Nach einer Niederlage gehören schlaflose Nächte auf jeden Fall dazu.

Nach dem Rücktritt von Ralf Rangnick bei Schalke 04 wegen Burnouts ist viel über die Belastung der Trainer diskutiert worden. Hatten Sie schon mal das Gefühl, dass die Belastung für Sie zu hoch wird? Sascha Mölders für Gladbach fraglich

Luhukay: Ich hatte noch nicht das Gefühl, dass mir alles zu viel wird. Im Fußball erleben wir seit zwei bis drei Jahren das, was wir aus dem ganz normalen Leben auch kennen: dass wir alle  Menschen sind, die mit bestimmten Situationen weniger gut zurechtkommen. In solchen Situationen braucht man einen guten Ausgleich. Ich versuche zum Beispiel, zwei bis dreimal die Woche zu joggen, besuche meine Familie in den Niederlanden oder treffe Freunde.

Ist die Belastung bei Augsburg weniger hoch, da der Verein Ihnen auch in Zeiten des sportlichen Misserfolgs eine Jobgarantie gegeben hat?

Luhukay: Die Belastung ist dieselbe, auch mit Jobgarantie. Ich gehe zur Arbeit und versuche, das Bestmögliche zu erreichen. Doch letztlich ist jeder Trainer vom Erfolg abhängig. Das gilt auch für mich.

Sie wollen sich also nicht auf ihre Jobgarantie verlassen?

Luhukay: Überhaupt nicht, weil ich weiß, wie die Mechanismen im Fußball wirken. Ich schätze dieses Vertrauen, aber mir ist klar, dass ein Trainer nie sagen kann, wie lange sein Job sicher ist.

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