Warum der FCA gegen Blasmusik und Eisenbahn spielt
Sportlich, sportlich: Der FC Augsburg spielt zur Stadioneröffnung nicht nur gegen eine Schwabenauswahl, sondern gegen etliche große Veranstaltungen in der Stadt. Mitschuld ist ein Komponist. Von Marcus Bürzle
Von Marcus Bürzle, Augsburg
Die Termin-Auswahl wirkt verwegen: Der FC Augsburg sucht sich für die Eröffnung seines schicken Stadions nicht irgendeinen Tag aus, sondern den Super-Sonntag im Juli: Kuhsee-Triathlon, Bahnpark-Fest, Großkonzert der Blasmusiker - am 26. Juli brummt es in Augsburg. Damit es nicht langweilig wird, eröffnet der Zweitligist jetzt auch noch die impuls arena.
Der FC Augsburg spielt an seinem Jubeltag gegen eine Schwabenauswahl - und gegen drei Publikumsmagnete. Das könnte man als Ausdruck eines gewissen Stärke-Gefühls werten, als unglücklich Wahl - oder Ergebnis einer Kette von Ereignissen an verschiedenen Schauplätzen. Das trifft am ehesten zu.
Beginnen wir auf der Baustelle: Im Süden Augsburg wird geschuftet. Ende Juli ist die Arena fertig. Weil Anfang August aber schon die Sommerferien beginnen, lachte den FCA der Samstag, 25. Juli, an. Eine gute Wahl. Die Bauarbeiter haben noch etwas Zeit, die Fans sind noch nicht im Urlaub.
Grüner Hügel statt grüner Rasen
Die Fußball-Bosse haben die Rechnung jedoch ohne ein Ereignis gemacht, das in keinem DFB-Rahmenterminkalender steht: In Bayreuth beginnen am 25. Juli die Wagner-Festspiel. Die bayerische Polit-Prominenz ist an diesem Tag auf dem Grünen Hügel und hat keine Zeit für den grünen Rasen in Augsburg. Fußball-Fans könnten ihr Fernbleiben wahrscheinlich verschmerzen, Ministerpräsident Horst Seehofer will aber auch die Premiere der impuls arena erleben.
Der FCA kann den CSU-Mann auch nur schwer links lassen, denn der Freistaat hat sich mit ein paar Stadion-Millionen eine Ehrenkarte gekauft. Im Wahljahr lässt kein Politiker solch ein Ticket verfallen. So musste der FC Augsburg nach der Pfeife anderer tanzen und auf Sonntag ausweichen. Fußballer kennen das Gefühl.
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