"Stehaufmännchen" RWO
Es war zu Zeiten, als es noch "müllerte", Der Bayern-Stürmer Gerd Müller hatte praktisch ein "Abo" auf die Torjägerkanone. Doch in der Saison 1971/72 musste er sich diese teilen mit einem, der es auf die gleiche Trefferanzahl (24) brachte.
Lothar Kobluhn war dabei mit 24 Toren die Überraschung dieser Spielzeit. Auch deshalb, weil der Akteur von RW Oberhausen als Mittelfeldspieler und nicht als Stürmer den Torhütern der Bundesliga die Bälle um die Ohren ballerte. Doch jene großen Tage, als Kobluhn, Wolfgang Sühnholz, Franz Krauthausen oder der Augsburger Gert Fröhlich noch in der Bundesliga für Furore sorgten, sind schon lange vorbei. Vier Jahre konnte sich der Klub in den siebziger Jahren in der Beletage halten. Negative Schlagzeilen produzierte der Verein, weil er auch in den damaligen Bundesliga-Skandal verwickelt war.
1988 schien Rot-Weiß Oberhausen als damaliger Zweitligist durch einen Lizenzentzug am Ende zu sein. Der Verein wurde anschließend bis in die Verbandsliga Niederrhein durchgereicht und hatte ein Jahr später Glück, dass er aufgrund des besseren Torverhältnisses nicht sogar in die Landesliga abstieg. Es dauert bis 1998, als sich RWO wieder in der 2. Liga zurückmeldete. Unter Trainer Jörn Andersen kehrte bei RWO in der Spielzeit 2003/04 wieder der Erfolg zurück. Mit dem Norweger wurden die Oberhauser Herbstmeister, verpassten aber am Ende wegen zwei Punkten den Aufstieg in die Bundesliga. Aber bereits ein Jahr später befand sich RWO auf Sinkflug und stieg, nachdem man Andersen entlassen hatte, mit Eugen Hach wieder ab. Aber das war erneut nicht alles. Wieder ging es weit nach unten, und im Mai 2006 rutschte RWO in die Oberliga Nordrhein durch.
Doch das "Stehaufmännchen" überwand auch diesen Rückschlag. Mit dem langjährigen Bundesliga-Profi Günter Bruns marschierte RWO erneut in die 2. Bundesliga durch. In der vergangenen Saison gelang es dem Team dann unter Trainer Jürgen Luginger ein guter neunter Platz. In dieser Saison bewegt sich die Mannschaft am unteren Tabellenrand. Mit 21 Punkten steht die Luginger-Truppe auf Platz 15 und wartet seit 490 Minuten auf einen Torerfolg. Dennoch hat der FCA keinen Grund, Oberhausen auf die leichte Schulter zu nehmen, schließlich entführte RWO in der Vorrunde mit einem 2:2 einen Punkt aus der neuen Arena. (wla)
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