Welche Leihspieler kehren zum FC Augsburg zurück?
Acht Spieler des FCA sammelten bis zum Saisonende bei anderen Vereinen Spielpraxis. Aber nicht alle werden nach Augsburg zurückkehren.
Insgesamt acht Spieler hatte der FC Augsburg in der vergangenen Saison ausgeliehen. Es werden aber sicherlich nicht alle beim Trainingsstart am 1. Juli beim Bundesligisten beim Diagnostiktag anwesend sein. Unsere Einschätzung, wer zurückkommt und wer geht:
Konstantinos Stafylidis (ausgeliehen an Stoke City)
Wohin die Reise des griechischen Linksverteidigers geht, ist derzeit vollkommen offen. Nach Informationen unserer Redaktion soll sein Berater in Augsburg gewesen sein, um eine eventuelle Vertragsverlängerung über 2019, so lange läuft sein aktueller Kontrakt, auszuloten. Andererseits gibt es Gerüchte, dass es auch Kontakte von Stafylidis zu PAOK Thessaloniki gibt. Ein Wechsel nach Griechenland erscheint derzeit allerdings eher unwahrscheinlich.
Stafylidis war im Winter für ein halbes Jahr an den englischen Premier-League-Klub Stoke City ausgeliehen worden, weil er sich mit der Ersatzrolle hinter Philipp Max nicht mehr zufriedengeben und Spielpraxis sammeln wollte. Allerdings kam Stafylidis in England nur zu fünf Einsätzen, hauptsächlich weil ihn ein Rippenbruch lange außer Gefecht setzte. Stoke stieg am Ende der Saison aus der Premiere League ab. Wie es mit Stafylidis beim FCA weitergehen wird, hängt auch davon ab, ob es dem FCA gelingt, Max weiter in Augsburg halten zu können.
Prognose: Stafylidis ist am 1. Juli da.
Moritz Leitner (ausgeliehen an Norwich City)
Dass der 25-jährige Mittelfeldspieler Talent hat, steht außer Zweifel. Deshalb hat ihn der FCA bei seinem Wechsel im Januar 2017 von Lazio Rom zum FCA auch mit einem Vertrag bis 2021 ausgestattet. Doch in Augsburg blieb er vieles schuldig. Deshalb wurde der Mittelfeldspieler ein Jahr später an den englischen Zweitligisten Norwich City ausgeliehen.
Dort war der deutsche Trainer Daniel Farke sehr zufrieden mit ihm. Schon Mitte April erklärte er, er würde gerne mit Leitner weiterarbeiten. Am Ende hielt Norwich als 14. deutlich die Klasse. Leitner, der Mitte März wegen einer Oberschenkelverletzung vier Wochen ausfiel, war vor und nach seiner Zwangspause gesetzt und absolvierte insgesamt zwölf Punktspiele.
Prognose: Leitner wird in der Vorbereitung wohl erst einmal zum FCA zurückkehren, damit sich Trainer Manuel Baum selbst ein Urteil bilden kann.
Tim Rieder (ausgeliehen an Slask Wroclaw/Breslau)
Der 24-jährige Innenverteidiger wird kommende Saison nicht zum FCA zurückkehren. Rieder spielt in den Planungen des Bundesligisten keine Rolle, obwohl er sich nach seiner Leihe im Januar beim polnischen Erstligisten schnell zum Stammspieler entwickelte. Dreimal fehlte er wegen Verletzung, ansonsten stand er immer in der Startelf.
Zwar gelang Slask nicht der Sprung in die Meisterrunde, doch mit dem Abstieg hatte man nie etwas zu tun. Am vergangenen Wochenende gewann Slask das letzte Saisonspiel bei Arka Gdynia mit 1:0 und belegte am Ende Platz elf. Wohin der Weg von Rieder in der kommenden Saison geht, ist noch offen.
Prognose: Slask würde ihn gerne weiter ausleihen oder sogar kaufen, aber auch ein Wechsel zurück nach Deutschland erscheint möglich. Allerdings nicht zum FCA, auch wenn hier sein Vertrag noch bis 2021 läuft.
Georg Teigl (ausgeliehen an Eintracht Braunschweig)
Eigentlich wäre der Leihvertrag des österreichischen Verteidigers noch bis Sommer 2019 gelaufen. Doch durch den Abstieg der Braunschweiger in die Drittklassigkeit ist der Vertrag, der nur für Liga zwei galt, hinfällig.
Prognose: Der 27-jährige rechte Außenbahnspieler wird erst einmal auf jeden Fall zum FCA zurückkehren und versuchen, sich in der Vorbereitung anzubieten. Denn hier hat er noch Vertrag bis 2020. Danach werden sich beide Parteien zusammensetzen, um zu erörtern, ob es Sinn macht, dass Teigl beim Bundesligisten bleibt.
Takashi Usami (ausgeliehen an Fortuna Düsseldorf)
Der Japaner (Vertrag beim FCA bis 2020) hat nach einigen Startschwierigkeiten bei Fortuna sein Glück gefunden. Mit acht Toren in 28 Punktspielen war der 26-jährige Linksaußen ein Mitgarant für den Aufstieg der Fortuna in die Bundesliga. Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel macht keinen Hehl daraus, dass er den Japaner auch in der kommenden Saison im Kader haben will. Und Usami will auch in Düsseldorf bleiben. Hier fühlt er sich nicht nur auf dem Platz wohl. Hauptgrund: In Düsseldorf leben über 6500 Japaner und bilden die einzige „Japantown“ Deutschlands.
Prognose: Der FCA und Düsseldorf werden sich wohl auf einen Verkauf einigen, der den FCA sicherlich mehr als seine Investitionssumme (rund eine Million Euro) einbringen wird.
Jan-Ingwer Callsen-Bracker (ausgeliehen an den 1. FC Kaiserslautern)
Der Innenverteidiger konnte den Abstieg des Traditionsklubs aus der Pfalz nicht verhindern und kehrt zum FCA zurück. Ziel eins des Leihgeschäftes, Spielpraxis zu sammeln, hat man aber erreicht. Callsen-Bracker stand bei zwölf von 16 möglichen Spielen auf dem Platz. Jetzt will er beim FCA den Kampf um einen Platz im Bundesligakader wieder aufnehmen. „Ich freue mich wieder auf die Jungs und ich werde alles tun, um mich wieder in die Mannschaft zu spielen“, erklärte er vor wenigen Tagen in einem Interview mit unserer Redaktion.
Prognose: Der Vertrag läuft bis 2019. Gut möglich, dass der 33-Jährige nach seiner Karriere anderweitig beim FCA eingebunden wird.
Dong-Won Ji (ausgeliehen an den SV Darmstadt 98)
Bevor der FCA Dong-Won Ji im Januar an den SV Darmstadt für ein halbes Jahr auslieh, verlängerte der Bundesligist den Vertrag des Südkoreaners bis Juni 2019. Ob der 26-jährige Offensivakteur in der kommenden Saison aber wieder für den FCA spielen wird, scheint zumindest fraglich.
Der Ex-FCA-Trainer und jetzige Lilien-Coach Dirk Schuster würde nach dem Klassenerhalt gerne Ji behalten. Denn Ji war ein zentraler Bestandteil des Angriffsspiels der Lilien in den zurückliegenden Monaten, wenn er auch nur zwei Tore erzielte. „Er hat die Erwartungen erfüllt und uns sehr weitergeholfen“, sagte Schuster. Vielleicht finde man ja irgendeinen Weg, „wie man weiter zusammenarbeiten kann“.
Prognose: Die Chancen stehen dafür ganz gut, wenn man sich auf eine Ablöse einigen kann.
Julian Günther-Schmidt (ausgeliehen an Carl-Zeiss Jena)
Der wuchtige Mittelstürmer setzte sich in der 3. Liga gut in Szene. In 32 Punktspielen erzielte er für den Tabellen-Elften acht Tore. Und am Sonntag hatte Julian Günther-Schmidt noch einmal richtig Grund zum Feiern. Mit Jena gewann der Mittelstürmer das Endspiel um den Thüringenpokal gegen den klassentieferen BSG Wismut Gera klar mit 5:0. Günther-Schmidt bereitete ein Tor für den Drittligisten vor.
Damit ist Jena für die erste Hauptrunde im DFB-Pokal in der kommenden Saison qualifiziert. Ob der 23-Jährige da allerdings noch für den Jena spielt, ist völlig offen.
Prognose: Auch wenn die Leihe am 30. Juni endet, hat der gebürtige Pforzheimer trotz Vertrages bis 2020 beim FC Augsburg keine Zukunftsaussichten.
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