Wenig Aufschlussreiches im Geisterspiel
Überraschend hat der FC Augsburg heute ein Testspiel gegen den österreichischen Fußball-Zweitligisten Austria Salzburg absolviert. Der FCA siegte mit 2:1.
Man stelle sich vor, der FC Augsburg spielt Fußball und keiner schaut zu. In diesen seltsamen „Genuss“ kamen am Donnerstag sieben handgezählte Personen, inklusive Reporter. Außerdem kam zwischendurch eine Stadionführung mit rund 15 Leuten, die ebenfalls dem Treiben auf dem Rasen ein paar Minuten zuschauten. Der Bundesligist testete gestern unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen den österreichischen Zweitligisten Austria Salzburg und gewann mit 2:1 (1:1).
Vor allem aus Kostengründen (Personal, Ordnungsdienst usw.) hat sich der Tabellenletzte der Bundesliga in der Länderspielpause für ein Geisterspiel entschieden. FCA-Trainer Markus Weinzierl konnte dabei die Möglichkeit nutzen, Spieler zu testen, die zuletzt wenig zum Einsatz kamen. Wie zum Beispiel Daniel Opare, der schon als Phantom bezeichnet wurde, weil man ihn seit seiner Verpflichtung vom FC Porto außer in einem Freundschaftsspiel (FCA gegen die eigene U 23) bisher noch nie gesehen hat. Was natürlich auch mit einer langwierigen Verletzungsgeschichte zu tun hatte.
Spiel erinnerte eher an Trainingseinheit
Auch der griechische Verteidiger Konstantinos Stafylidis war nach seiner Sprunggelenksverletzung erstmals wieder am Ball. Am Ende siegte der FCA nach einem unaufgeregtem Spiel, das eher an eine intensive Trainingseinheit erinnerte.
Die Österreicher, die vom ehemaligen Frankfurt-Profi Jörn Andersen trainiert werden, waren in der Anfangsphase etwas spritziger und belohnten sich dafür, als Bingöl aus gut 20 Metern Entfernung zum 1:0 für Salzburg traf. In der Folgezeit wurde der FCA besser und Torwart Hidajet musste nach Distanzschüssen von Alexander Esswein (18.) und Stafylidis (19.) zweimal eingreifen. Dann dauerte es auch nicht lange, ehe Piotr Trochowski (28.) den Ausgleich erzielte.
Nach dem Wechsel hatte der FCA das Spiel ziemlich im Griff und Tim Matavz, der in der 60. Minute eingewechselt wurde, traf drei Minuten später zur 2:1-Führung für den FCA. Es wird schwierig sein, aus diesem Spiel eine Schlussfolgerung für kommende Aufgaben zu ziehen.
Das war aber sicher auch nicht wirklich der Sinn und Zweck dieser Begegnung. Entscheidend für Trainer Weinzierl war eher, dass er Daniel Opare einmal über die volle Distanz testen konnte. Der zeigte ganz ordentliche Ansätze und spielte eine fehlerfreie Partie.
Allerdings war Austria Salzburg, das sich nach Kräften wehrte, auch nicht unbedingt ein Maßstab. Entscheidend wird sein, wie sich das Bundesliga-Schlusslicht FC Augsburg am Samstag in einer Woche verkauft. Dann heißt der Gegner VfB Stuttgart.
FC Augsburg Manninger; Opare, Callsen-Bracker (46. Kohr), Janker, Stafylidis (60. Max) – Feulner (60. Matavz), Moravek, Esswein, Trochowski (60. Verhaegh), Werner – Altintop
Tore 0:1 Bingöl (17.), 1:1 Trochowski (28.), 2:1 Matavz (63.)
Die Diskussion ist geschlossen.