FCA wirft bei Union Berlin alles rein und holt einen Punkt
Der FCA holt ein 2:2 in Berlin, muss aber mit vielen Rückschlägen klarkommen. Ruben Vargas erhält vor dem Spiel eine positive Nachricht.
Um 20.24 Uhr war es soweit. Die Schals gingen in die Höhe, im gesamten Stadion. Eine Stimme ertönte über die Lautsprecher. Sie sprach von den goldenen 20er Jahren und einem Schlachtruf wie Donnerhall, der all denen, die ihn erstmals hören, das Blut in den Adern gefrieren lässt. Dreimal brüllten die Fans diesen Schlachtruf, danach folgte die Vereinshymne von Union Berlin. Es war eine knisternde Stimmung in der Alten Försterei. Eine, die Knie weich werden lassen kann. Am Ende war die Stimmung etwas gedämpft. Der FC Augsburg holte bei Union Berlin mit dem 2:2 einen Punkt.
Bei Union Berlin hat in dieser Saison schon mancher Fußball-Bundesligist gepatzt. Der FC Augsburg aber wehrte sich wieder mal erfolgreich – trotz vieler Rückschläge. Die Pannenserie begann ausgerechnet bei Rafal Gikiewicz, der eigentlich die besondere Atmosphäre bestens aus seiner Zeit bei Union kennen sollte. Und doch patzte ausgerechnet er bereits in der 7. Minute, als er völlig unnötig nach einem langen Ball von Paul Seguin weit aus seinem Tor herauskam, was Sheraldo Becker zur Berliner Führung nutzte.
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Berisha verletzt, Bauer unsicher: Der FCA wechselt früh zweifach
Auch Maximilian Bauer schien an diesem Abend weiche Knie zu haben. Mehrere Unsicherheiten zeigte der Innenverteidiger, zudem ließ er Kevin Behrens völlig unbedrängt zum zweiten Berliner Treffer einköpfen (22.). Gut, dass auf der Gegenseite Florian Niederlechner sein 100. Bundesligaspiel zu einer besonderen Leistung ausgewählt hatte. Erst traf er flach ins Eck zum 1:1 (8.), später hob er den Ball nach einem Abpraller von der Latte über Berlins Torwart Lennart Grill zum 2:2 ins Tor (39.). Zu diesem Zeitpunkt hatte Enrico Maaßen schon zweimal gewechselt. Nach gut einer halben Stunde kam Fredrik Jensen für den verletzten Mergim Berisha aufs Feld, Felix Uduokhai ersetzte den ausnahmsweise schwächelnden Bauer.
Es war eine temporeiche Partie mit vielen Torszenen. Gikiewicz rettete mehrfach gegen Niko Gießelmann, auf der Gegenseite traf Robert Gumny nach einem Eckball die Latte (13.). Die Teams nahmen sich kaum Auszeiten, die 21.614 Fans kamen viel geboten. Niederlechner hatte neben seinem Wirken als Torjäger noch eine Spezialaufgabe. Meistens kümmerte er sich um die Bewachung von Rani Khedira, dem Gestalter des Berliner Spiels. Der Ex-Augsburger trug an diesem Abend die Kapitänsbinde.
FCA-Profi Ruben Vergas fährt mit der Schweiz zur WM
Maaßen hatte seine Startelf auf drei Positionen umgebaut. Elvis Rexhbecaj ersetzte Arne Maier, Robert Gumny Fredrik Jensen und Ruben Vargas den mit muskulären Problemen fehlenden Mads Pedersen. Vargas hatte bereits am Nachmittag eine positive Nachricht erhalten. Der Schweizer wird für sein Heimatland bei der Weltmeisterschaft in Katar dabei sein. Murat Yakin hat am Mittwoch seinen Kader benannt. Bereits am Montag treffen sich die Schweizer in Zürich, also nur zwei Tage nach dem letzten Bundesligaspiel dieses Jahres gegen Bochum.
Der zweite Durchgang begann gleich wieder spektakulär. In der 48. Minute setzte Seguin einen Freistoß aus gut 20 Metern an die Latte – Gikiewicz wäre wohl nicht an den Ball gekommen. Die Augsburger hatten häufig Probleme mit dem Tempo der Berliner. Und vor allem im Kopfballspiel. So auch in der 68. Minute, als Behrens ein weiteres Mal völlig unbedrängt köpfen konnte, aber nur den Pfosten traf. Uduokhai hatte zwar durch seine Präsenz die Abwehr etwas stabilisiert, dennoch blieben viele Lücken. Berlin gewann mehr und mehr die Oberhand. Maaßen verstärkte gut zehn Minuten vor Schluss mit Reece Oxford die Defensive, er hatte einen Zettel mit Anweisungen für Kapitän Gouweleeuw dabei. Mit Erfolg, der FCA brachte das 2:2 über die Zeit und holte einen wichtigen Punkt.
Die Diskussion ist geschlossen.
In den letzten beiden Spielen hielt Gieki ordentlich, aber nicht fehlerfrei - wie Koubek zuvor ebenso. Auch in Augsburg wird man sich daran gewöhnen müssen, dass ein Torwart gelegentlich einen Fehler macht. Das passiert regelmäßig sogar in München, nur fällt es da nicht so auf.
Der Punkt gegen Union war nicht zu erwarten, wobei ich wegen der "Formschwäche" der Berliner darauf gehofft habe.
Doch Gieki darf man sehr wohl auch kritisieren, wenn der Torwart raus kommt, muss er den Ball haben.
Das Spiel war jedenfalls hochspannend und unterhaltsam, Lattenknaller inklusive. Bin zufrieden.
>>Doch Gieki darf man sehr wohl auch kritisieren, wenn der Torwart raus kommt, muss er den Ball haben.<<
Das ist völlig korrekt. Tomas Koubek hätte das Herauslaufen gemieden. Die Gründe dürften bekannt sein.
Der Punkt war sehr wichtig und gibt hoffentlich einigen Spielern wieder mehr Selbstvertrauen. Bochum am Samstag wird kein Selbstläufer, die haben sich unter ihrem neuen Trainer stabilisiert und bei den beiden Siegen zuletzt gegen eben diese Union Berlin und Dienstag gegen Gladbach überzeugt. Es gilt nun übermorgen nochmals alles zu investieren, um etwas entspannter in die WM/Winterpause gehen zu können.
Nobby Die Stimme der Rosenau
Eine kleine Überraschung die Startelf, keine Dreierkette mehr in diesem Jahr ?? Maxi Bauer bekam den Vorzug vor Uduokhai, vorerst, Baumgartlinger durfte erneut ran, geschuldet seinem guten Auftritt gegen die SGE.
Die Abwehr nicht sattelfest, Iago erneut mit schwacher 1. HZ, Gumny mit Geschwindigkeitsdefizit, auch gedanklich zu langsam; das Zweikampfverhalten des FCA schrie nach Verbesserung. Gikie als Irrläufer unterwegs. Niederlechner mit der Dublette hielt den FCA im Spiel.
Ansonsten fußballerisches Armenhaus, nur Langholz ne, das ist zu wenig. Das Spiel des FCA schreit förmlich nach Spielkultur, nur unser Maier bringt Spielwitz aufs Parkett. Offensiv brachten wir in der 2. HZ kaum was zusammen.
Die Einstellung und die Laufbereitschaft haben gepasst. Mund abwischen, weiter geht's. Es war der erhoffte Punkt für's Gemüt.
Kann ich so fast alles unterschreiben,
nur das mit Maier jedoch nicht, denn der ist für mich eigentlich die größte Enttäuschung bisher. Ist der denn wirklich sooo konditionsschwach, dass den der Trainer nur für eine halbe Stunde brauchen kann? Kämpferisch leider einer der Schwächsten im Team. Ich persönlich habe von dem viel mehr erwartet, als das was er zeigt, denn ich habe ihn eigentlich als Stammspieler gesehen und erwartet und nicht als Einwechselspieler.
Im Mittelfeldspiel heute fast totale Fehlanzeige, zumindest in der 2. HZ. Das Abwehrverhalten wurde erst etwas besser als Udokhai, der insgesamt gefallen konnte, mit Gouwe und Reece zusammen spielten und so doch Gott sei Dank, diesen sehr wichtigen Punkt endlich wieder mal festhalten konnten, mit sehr viel Glück.
Bauer, Gumny und Iago hinten total von der Rolle und Giekie übermotiviert mit 2 saudummen Ausflügen! Aber wichtig mein Tipp wurde mit dem Remis erfüllt und jetzt zuhause unbedingt gegen Bochum mit 3 Punkten nachlegen, dann kann man mit 18 Punkten etwas beruhigter in die Spielpause gehen.
Nun Mund abwischen, denn hinterher fragt kein Mensch mehr, dass man heute mit sehr viel Glück das wichtige Unentschieden rettete. Gegen Bochum jedoch sollte unser Spiel aber bis zum Ende, mit der größerer Spielerauswahl, wieder besser aussehen.
Das war mal ein wirklich kampfbetontes Spiel, auch wenn Giekiwicz am ersten Tor nicht unschuldig war. Diesmal konnte man aber das Ergebnis halten, auch wenn die erste Halbzeit dann inder Zweiten ihren Tribut forderte. Jetzt noch am Samstag drei Punkte gegen Bochum, dann sieht es schon nicht so schlecht aus.
Walter K . also ehrlich gesagt von einem guten oder schlechten Torhüter haben sie keine Ahnung !! bevor man über den Besten Augsburger urteilt sollte man wissen von was man redet !
Herr Friedrich Behrendt....niemand bestreitet hier dass Gilke ein super TW ist. Aber wenn man nicht sieht , dass er am ersten Tor mitschuldig war muss man schon sehr stark in seiner Sicht beeinträchtigt sein. Ich denke, von ihnen kann man sich keine objektive Beurteilung erwarten können.
Wer den "Herkules" des FCA, trotz eindeutigem Fehler nicht in den Himmel lobt, hat bei Brillenträgern schlechte Papiere. Auch ein Nimbus muß immer wieder bestätigt werden.
Gratulation ! Dieser Punkt könnte ein wichtiger im Abstiegskampf werden. Wenn man jetzt zuhause noch gegen Bochum gewinnt
oder zumindest unentschieden spielt, kann man beruhigt in die WM-Pause gehen.
Ein Hinweis, entnommen der Statistik: Der FCA ist wohl führend bei den erhaltenen gelben Karten und auch bei rot ist man voll mit dabei. Allerdings ist der FCA das einzige Team, das in den letzten fünf Spielen nicht einmal gewonnen hat. Wenn man zuhause nicht einmal gegen Bochum gewinnt, dann besteht die Gefahr, dass meine Enkel nächstes Jahr 2. Liga im Rosenaustadion sehen.
Im Rosenaustadion spielt der FCA sicher auch in der zweiten Liga nicht. Und die Gefahr des Abstiegs besteht immer. Das gehört zum Sport und macht den Reiz aus.
Herr Wolfgang L., die letzten Wochen habe ich hier gelesen, dass die Schiedsrichter häufiger den FCA benachteiligt hätten. Ob diese Sicht zurecht besteht, kann ich der Statistik nicht entnehmen. Die hohe Anzahl der gelben und roten Karten gegen FCA-Spieler ist da als Beweis untauglich.
Allerdings der negative Trend des FCA mit fünf aufeinanderfolgenden sieglosen Spielen lässt sich nicht wegdiskutieren. Und gerade ein solcher Trend erhöht die ohnehin immer bestehende Gefahr des Abstiegs.
Als Statistik-Experte, der Sie sind, können Sie das sicher beuteilen. Ich fürchte nur, dass Sie von Fußball nicht die geringste Ahnung haben. Der entzieht sich nämlich gerne der Statistik.
Herr Wolfgang L., hier wo es nur um Fußball und nicht um Deutschlands Zukunft geht, kann ich über Ihre Antwort sogar etwas schmunzeln.
Natürlich kann jeder, was die Statistik angeht, für sich selbst entscheiden, welches Gewicht er ihr beimisst.
Und natürlich kann man seinem Gegenüber jederzeit vorhalten, es habe nicht „nicht die geringste Ahnung“. Dafür muss man sein Gegenüber nicht mal kennen.
(Tatsächlich habe bzw. hatte ich in meinem Leben viele Berührungspunkte zum Fußball. So habe ich über viele Jahrzehnte hinweg selbst Fußball gespielt und während meiner Studentenzeit auch mit meinem damaligen Studienfreund, dem FCA-Spieler Hans Jörg, viel über Fußball diskutiert. Hans Jörg spielte für den FCA auch unter Trainer Max Merkel. Merkel kam vom FCN, worauf ich vor einigen Wochen beim Thema Markus Weinzierl hinweisen wollte, dann aber mit dem falschen Klick abbrach. Natürlich war ich damals auch häufig Zuschauer im Rosenaustadion. In der impuls / SGL / WWK arena war ich allerdings zuletzt 2015 beim 0:1 gegen Ingolstadt. Die Mehrheit der Augsburger Zuschauer stuften dabei die Leistung des FCA in diesem Spiel als unzumutbar ein, aus Ihrer Sicht sicherlich alles Ahnungslose.)
"...dann besteht die Gefahr, dass meine Enkel nächstes Jahr 2. Liga im Rosenaustadion sehen."
H. Eimiller, damit haben Sie zu erkennen gegeben, dass Sie zumindest vom Augsburger Fußball keine Ahnung haben. Aber Sie merken das ja nicht mal...