28-minütiger Wahnsinn: Der FCA gewinnt in Darmstadt 6:0
Das Auswärtsspiel des FC Augsburg beim SV Darmstadt 98 wird in der Historie des Vereins einen Platz finden. Für einen Rekord sorgt unter anderem Kapitän Demirovic.
Wegweisend war das Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98. Bot sich dem FC Augsburg doch die Gelegenheit, seine Ambitionen mit Leben zu füllen. Mittelfristig möchte sich der Fußball-Bundesligist unter den besten zehn Teams der Liga etablieren, Erfolge gegen Mannschaften aus den Niederungen der Liga scheinen da unabdingbar. Und die Spieler des FCA haben diese Haltung anscheinend verinnerlicht. In unglaublichen 29 Minuten erzielten sie fünf Treffer und siegten letztlich beeindruckend 6:0 (5:0). Durch den höchsten Auswärtssieg ihrer Bundesligahistorie festigten die Augsburger ihren Platz im Mittelfeld der Tabelle.
Dass Thorup seine Startformation verändern würde, hatte er angekündigt. Für Aushilfskraft Maximilian Bauer kehrte Abwehrchef Jeffrey Gouweleeuw nach seiner Gelbsperre zurück. Mit einem Einsatz vom Anpfiff weg wurde Arne Maier für seine ansteigende Form, seinen Trainingsfleiß und seinen jüngsten "Gamechanger"-Auftritt in Freiburg belohnt. Der 25-Jährige erlebte eine Premiere: Erstmals stand er in dieser Saison in der Anfangself. Für ihn musste Elvis Rexhbecaj weichen.
FC Augsburg führt nach 28 Minuten mit 5:0 beim SV Darmstadt 98
Vor der Partie hatte Phillip Tietz im Mittelpunkt gestanden, der eine emotionale Rückkehr an die alte Wirkungsstätte feierte. Im Spiel sollte es gleich mit reichlich Gefühlen weitergehen. Darmstadts Rechtsverteidiger Jannik Müller vernachlässigte eherne Gesetze des Fußballs – kein Querpass am eigenen Strafraum – und spielte Tietz den Ball in den Fuß. Der FCA-Stürmer schob mühelos zum 1:0 ein (2.) und hob geradezu entschuldigend seine Hände, statt zu jubeln. Im Bewusstsein, dass nur Siege weiterhelfen, wirkten die Spieler des Tabellenletzten Darmstadt wie gelähmt. Nach dem nächsten Katastrophen-Fauxpas hätte Tietz das 2:0 folgen lassen müssen, schob den Ball aber zu lässig neben den linken Pfosten (3.).
Wirklich weh tat das dem FCA nicht, denn es folgten geschichtsträchtige Minuten, die keiner vergessen wird, der im Stadion am Böllenfalltor dabei war. Zwischen der 12. und der 29. Minute sollten die Augsburger weitere vier Treffer erzielen und so den Grundstein für den bislang höchsten Bundesligasieg legen. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schickte Ruben Vargas den Ball in den Lauf von Fredrik Jensen, der Darmstadts Torhüter Marcel Schuhen überwand und zum 2:0 traf (12.). Danach leistete sich Darmstadts Klaus Gjasula einen grausigen Rückpass, den Ermedin Demirovic zum 3:0 und seinem 13. Saisontor nutzte (20.).
Gnadenlos agierten die Augsburger, hilflos und orientierungslos die Darmstädter. Vargas freute sich nicht nur über reichlich Freiräume, er nutzte diese zum 4:0, indem er den Ball oben links in den Knick schickte (25.). Als Demirovic nach Vorlage von Jensen zum 5:0 und damit zum 14. Mal traf (29.), stellte er einen neuen Rekord auf. Öfter hat noch kein FCA-Spieler in einer Bundesligasaison getroffen. Darmstadts Publikum, das mit hohen Erwartungen ins Stadion gekommen war, pfiff und jubelte höhnisch, als Andreas Müller versuchte, Augsburgs Torhüter Finn Dahmen aus großer Distanz den Ball in die Arme schoss.
Ermedin Demirovic stellt mit einem Doppelpack einen Rekord beim FC Augsburg auf
Die Augsburger hatten nach der Pause nicht nur weiter auf dem Feld die Oberhand, sondern auch auf den Rängen. Darmstadts aktive Fanszene packte die Fahnen sein und stelle die bis dahin lautstarke Unterstützung ein. Die unterirdische Vorstellung ihrer Mannschaft hatte sie tief getroffen. Und auf dem Platz? Dort war der FCA in den Verwaltungsmodus übergegangen. Blieb spielbestimmend, drängte aber nicht mit Vehemenz auf weitere Treffer. Die Augsburger wussten, sie würden dieses Spiel gewinnen, die Darmstädter, sie würden dieses Spiel verlieren.
Thorup konnte es sich leisten, Stammkräfte frühzeitig vom Feld zu holen. Jensen war in der Pause schon in der Kabine geblieben, es folgte die Auswechslungen von Kristijan Jakic, Maier und sogar von Kapitän Demirovic sowie Gouweleeuw. Den Schlusspunkt des torreichen Nachmittags setzte Tietz, der mit dem Scheibenschießen auch begonnen hatte. Nach einem langen Pass von Engels setzte er den Ball unten rechts ins lange Eck zum 6:0-Endstand.
Der FCA hat sein erstes wegweisendes Spiel bestritten, souverän gemeistert und Rekorde aufgestellt, nun kann er im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) eine weitere Bestmarke aufstellen. Dreimal in Folge hat er in dieser Saison bislang nicht gewonnen.
Darmstadt Schuhen - J. Müller (27. Zimmermann), Franjic, Maglica, Karic - Gjasula (27. Holtmann), Holland (41. A. Müller)- Sharke, Justvan - Polter (74. Torsiello), Pfeiffer (74. Vilhelmsson)
Augsburg Dahmen - Mbabu, Gouweleeuw (74. Bauer), Uduokhai, Iago - Jakic (60. Dorsch) - Jensen (46. Engels), Maier (60. Pep Biel) - Vargas - Demirovic (71. Beljo), Tietz
Tore 0:1 Tietz (2.), 0:2 Jensen (12.), 0:3 Demirovic (20.), 0:4 Vargas (25.), 0:5 Demirovic (29.), 0:6 Tietz (84.) Schiedsrichter Zwayer (Berlin) Zuschauer 17.810 (ausv.)
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Ich fürchte, dass ich auf die Euphoriebremse treten muss.
So schwach wie die Lilien waren ist diese Begegnung kein Maßstab.
Auch der Sky-Reporter sprach dieser Mannschaft selbst die Zweitligatauglichkeit ab.
Mainz vor 14 Tagen ist ein Maßstab.
Und jetzt kommt HDH. Die werden keine Geschenke verteilen und der Platz in A ist eben, nicht so wie on HDH.
Zwar etwas verspätet,
aber trotzdem noch erwähnenswert der grandiose 6 : 0 Sieg des FCA in Darmstadt, wo es die Abwehr des Heimvereins dem FCA sehr leicht gemacht hat, das die FCAler den 98zigern gleich 5 Tore bis zur 29. Minute einschenken konnten!
Dazu der Bericht von der FCA Homepage: :info:
https://www.fcaugsburg.de/article/tietz-mit-hammerspiel-ein-zeichen-gesetzt-19705
Tietz: "Mit Hammerspiel ein Zeichen gesetzt“
>>Auswärts in Darmstadt gelang dem FC Augsburg ein rekordverdächtiger Sieg – in mehrfacher Hinsicht. Das sind die Stimmen zum 6:0-Erfolg.<<
Revanche eindrucksvoll gelungen.
Die Lilien verteilten Gastgeschenke, der FCA nahm se höflich an und stellte Bestmarken auf. Finn Dahmen wird's besonders freuen, endlich sein zu Nullspiel. Chefknipser Demirovic stellte seinen Tor-Rekord auf 14 zuzüglich 8 Vorlagen, Vargas endlich belohnt er sich und haut das Spielgerät ins Kreuzeck. Tietz macht gegen seine alten Kumpel zwei Buden damit war er maßgeblich am höchsten Sieg des FCA beteiligt.
Nach dem 5:0 Halbzeitstand schaltete unsere Mannschaft einen Gang runter, das reichte aus um die harmlosen Lilien zu kontrollieren.
Ein Ergebnis das so niemand erwarten konnte, der FCA damit auf Kurs, die übrigen Spiele der Konkurrenz liefen auch pro FCA, Jess des bast scho.
Glückwunsch zu einem grandiosen Sieg. Grandios das Ergebnis, ebenso die Effizienz und die Bereitschaft, die Einladungen allesamt anzunehmen. Bei aller berechtigten Euphorie darf nicht vergessen werden, dass ein Gegner auf dem Platz stand, dem die Minihoffnung schon in Minute Eins verhagelt wurde. Da spielten scheinbar limitierte Fussballer gegen Trainer und Präsident; wie anders ist der Auftritt inkl. der individuellen Fehler zu erklären.
Nächste Woche gegen Heidenheim wird es da schon knackiger, die machen auch katastrophale Fehler wie gestern, aber die versuchen zurückzukommen. Ich freue mich auf das Spiel zweier mental starker Mannschaften und sehe die grosse Chance, mal drei Spiele hintereinander zu gewinnen.
Der Auftritt incl. der individuellen Fehler ist durch eine psychologische Überfrachtung zu erklären. Das Wissen um die Notwendigkeit und Bedeutung eines Sieges, das unbedingte Wollen, die Fans nicht zu enttäuschen, das alles kann zu einer Lähmung führen. Ich erinnere mich an das Aufstiegsspiel des FCA gegen Jahn Regensburg noch im Rosenaustadion. War nicht ganz so desaströs. Ein Unentschieden hätte gereicht, plötzlich lag man hinten und von da an ging gar nichts mehr, es wurde aber auch nicht mehr gekämpft, gefightet. Genau das haben die Fans damals übel genommen. Nicht, dass es nicht klappte mit dem Aufstieg, sondern die Art der Darbietung, das sich willenlos Ergeben.
Dass eine Mannschaft, die in Bremen fast (und berechtigt) gewonnen hätte, gegen Trainer und Präsident spielt ist eine eigenwillige Zuschreibung.
Ja, schaumermol wie das mit der mentalen Stärke aussieht. Mainz war nicht ganz so berauschend und die beiden Siege waren ja nun sehr stark begünstigt durch die Umstände.
Ich habe mich auch gefreut bei jedem Tor gestern. Aber man sollte den Umstand, dass man durch die Abwehrreihen marschieren konnte wie durch die Reihen einer Schülermannschaft besser nicht überbewerten, da bin ich der Meinung von Erwin D. und damit gerne Spaßbremse.
Heute darf man noch über den historischen Sieg am traditionellen Böllenfalltor jubeln...Gratulation dafür an das Team...dann sollte die mentale und physische Vorbereitung auf das schwere Spiel gegen den Württembergischen Nachbsrn aus Heidenheim beginnen. Es gilt nun nicht nachzulesen, um möglichst frühzeitig den Klassenverbleib zu sichern.. erst dann darf man weiter schauen oder gar träumen.
Nobby Die Stimme der Rosenau
Endlich mal zu null gespielt;-)
Wahnsinn wie der FCA in den ersten 30 Minuten performt hat. Glückwunsch zum Spiel und dem Sieg.
Besonders gefreut hat es mich für Vargas. Zudem ein feines Tor.
Aber natürlich gebührt der ganzen Mannschaft großes Lob.
Das Spiel heute war super und ich hoffe und wünsche uns, das wir so gut weiterspielen.
Bei dem Spiel heute muss ich aber auch zugeben, daß ich an das Ende unserer letzten Saison denke musste, wo wir auch so wie Darmstadt heute gespielt hat, wir auch mal gespielt haben. Genauso Plan- und Chancenlos.
Ich hoffe das es so bleibt und der Vergangenheit angehört.
Lobenswerter FCA: Das erste mal zuNULL gespielt und gewonnen, das höchste Halbzeitergebnis in der 1. Bundesliga und der 10. Platz. Die nächste Steigerung kann nur heißen: FCA >>Deutscher Meister.
ZickeZackeHoiHoiHoi.....man darf doch wohl mal träumen, oder?
Es hat mal wieder richtig Spass gemacht, dem FCA zuzuschauen. So darf es gerne weiter gehen.