Was gibt der Kader des FCA her? Die Optionen für den neuen Trainer
Umbauen kann der FCA seinen Kader erst wieder im Winter. Zumindest hat er etliche Spieler zur Verfügung, wenn er ein Mannschaftsgerüst aufstellt und eine Achse bildet.
Noch hat der FC Augsburg den künftigen Trainer für sein Bundesligateam nicht verkündet. Nachdem der 1. FC Nürnberg das Testspiel gegen den FCA wegen etlicher Krankheitsfälle absagte, veranstalteten die Augsburger ein internes Spiel: Profis gegen die U23. Beim nächsten Bundesligaspiel in Heidenheim (Sonntag, 22. Oktober, 17.30 Uhr/DAZN) wird ein neuer Trainer an der Seitenlinie stehen. Doch was erwartet ihn? Welche taktischen und personellen Möglichkeiten hat er? Wer bildet die Achse und das Mannschaftsgerüst? Zumindest ist der Kader umfangreich: Ohne die Langzeitausfälle Raphael Framberger (Knie) und Reece Oxford (Long Covid) stehen 30 Profis zur Verfügung.
Die Zeit der Experimente in der FCA-Abwehr ist vorbei
Torhüter Finn Dahmen wollte der FCA bereits im Sommer 2022 verpflichten, weil der Klub in ihm die künftige Stammkraft zwischen den Pfosten sah. Ohne Gegentreffer blieb der 25-Jährige in den bisherigen Pflichtspielen nie, stattdessen kassierte er im Schnitt beinahe 2,5 Tore pro Partie. Gegen Darmstadt leistete er sich einen gravierenden Abspielfehler, bügelte diesen aber wieder aus. Grundsätzlich liegt es nicht am U21-Europameister von 2021, dass der FCA derart viele Gegentreffer kassiert, ihm fehlt jedoch die Ausstrahlung eines unüberwindbaren Rückhalts. Laut einer Kicker-Datenanalyse, die die Qualität der Schüsse bemisst, hätte Dahmen statt 17 bislang 12,4 Treffer kassieren müssen. Tomas Koubeks 2024 auslaufender Vertrag soll nicht verlängert werden, aber womöglich setzt der künftige Trainer auf den 31-jährigen Tschechen, der sich innerhalb der Mannschaft höchster Beliebtheit erfreut.
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Abwehr Die Zeit der Experimente ist vorbei. Trainer Maaßen hat es nicht geschafft, eine solide Abwehrreihe zusammenzustellen. Stabilität kann ein System verleihen, vor allem aber sind die Spieler und Leistungskonstanz gefragt. Mit Jeffrey Gouweleeuw und Felix Uduokhai verfügte der FCA in der Vergangenheit über ein Innenverteidigerduo, das gehobenen Ansprüchen genügte. Beide hätten den Klub im Sommer bei einem entsprechenden Angebot verlassen können, jetzt sind sie erneut Hoffnungsträger und könnten den hinteren Teil der Achse bilden. Stabilität verspricht zudem Leihspieler Japhet Tanganga, der demnächst ins Mannschaftstraining einsteigen sollte. Der künftige Trainer wird zudem das passende System finden müssen. Die Fünferformation in der letzten Reihe führte jüngst dazu, dass das Pressing nicht mehr funktionierte. Mit einer Viererkette ergeben sich zusätzliche Variationen in Mittelfeld und Angriff. Auf der rechten Verteidigerposition wird Kevin Mbabu gesetzt bleiben, links scheint Iago stärker als Mads Pedersen.
Zwei Achsen-Spieler sind im Angriff des FC Augsburg gesetzt
Mittelfeld Womöglich die größte Baustelle in der aktuellen Situation ist das Mittelfeldzentrum. In diesem Bereich fehlte jüngst jegliche Struktur. Keine Kommunikation, keine Abstimmung, kein gegenseitiges Helfen. Die Folge davon waren unkoordiniertes Anlaufen, gewaltige Abstände und ungestörtes Kombinationsspiel des Gegners. Auf dem Platz ist dort Führung gefragt. Unausweichlich wird Niklas Dorsch zurück in den Fokus rücken. Dem 25-Jährigen, der als Kapitän die deutsche U21 vor rund zwei Jahren zum Titel führte, wird zwangsläufig eine verantwortungsvolle Position zukommen. Maaßen hatte ihn zunächst zum Vizekapitän bestimmt, ihm nach den ersten Spielen aber komplett das Vertrauen entzogen. Dorschs Aufgaben könnten defensiver definiert werden, als aufräumende "Sechs". Während Arne Engels, Arne Maier oder Elvis Rexhbecaj, allesamt eher „Achter“, den Ball in die gegnerische Hälfte tragen, nachrücken und bei eigenem Angriff die Offensivspieler unterstützen. Auch eine Variante als defensiv denkender Abräumer vor der Abwehr: Gouweleeuw oder Tim Breithaupt.
Angriff Zwei Achsen-Spieler sind im Angriff gesetzt: Ruben Vargas und Ermedin Demirovic. Der künftige Trainer wird darauf seine Herangehensweise in der Offensive an diesen beiden Spielern ausrichten. Vargas verfügt über Tempo und Technik, steht aber zugleich sinnbildlich für einen hoch veranlagten FCA-Profi, dessen Potenzial keiner der jüngsten Trainer vollends auszuschöpfen vermochte. Kapitän Demirovic, mit vier Treffern bislang erfolgreichster Augsburger, ist anzumerken, wie vorbildlich er auf dem Platz seine Führungsrolle umsetzen möchte, doch ihm fehlen die passenden Nebenleute. Schmerzlich vermisst wird Mergim Berisha, der die ersten beiden Saisonspiele noch für den FCA bestritt, ehe er zur TSG Hoffenheim wechselte. Sollte Demirovic ins Zentrum rücken, wären Irvin Cardona oder Nathanael Mbuku für den linken Flügel eine Alternative. Als Stoßstürmer scheint sich Dion Beljo in der Pole-Position zu befinden, Phillip Tietz und Sven Michel werden sich wohl eher über kürzere Einsätze empfehlen müssen.
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