Serdar Tasci: Die beste Notlösung
Der Wechsel von Serdar Tasci zum FC Bayern wird skeptisch begutachtet. Zurecht. Trotzdem ist der ehemalige Nationalspieler die beste Lösung für den FC Bayern.
Karl-Heinz Rummenigge hat es selbst gesagt: In der Winterpause bekommt man kaum eine vernünftige Verstärkung. Der FC Bayern hat nun trotzdem einen neuen Spieler verpflichtet: Serdar Tasci. Nicht etwa, weil man nun doch eine Verstärkung des Luxus-Kaders gefunden hätte. Sondern weil man von der Not getrieben wurde. Aus dieser Perspektive haben die Bayern das bestmögliche aus der Situation gemacht.
Der FC Bayern musste handeln. Nachdem sich mit Javi Martinez nach Jerome Boateng ein zweiter Innenverteidiger von Format in den Krankenstand verabschiedete, läuteten bei den Münchnern die Alarmglocken. Trainer Pep Guardiola würde am liebsten zehn Mittelelfeldspieler aufbieten. Der Coach weiß aber auch, dass selbst von ihm trainierte Mannschaften ab und an mal einen gegnerischen Stürmer stoppen müssen. Dass irgendjemand dann mal den Ball an einen der Mittelfeldspieler weiterleiten muss.
Verletzte Innenverteidiger zwangen Bayern zum handeln
Mit Holger Badstuber und Medhi Benatia hat er zwei Spieler in seinem verbliebenen Kader, die das ganz gut können. Dummerweise ist auf die Sehnen, Muskeln und Bänder der beiden nicht allzuviel Verlass. Dass sie bis zum Ende der Saison verletzungsfrei bleiben, ist wünschenswert - aber unwahrscheinlich. Die Münchner waren also gezwungen, nachzulegen.
Das Problem der Münchner beim Durchforsten der Datenbanken bestand darin, einen Spieler zu finden, der den Ansprüchen Guardiolas genügt. Das sind nicht allzu viele Akteure. Erschwerend kommt hinzu, dass derjenige noch in der Champions League spielberechtigt ist und ihn sein Verein auch noch gewillt war, ihn abzugeben. Das engt die Auswahl arg ein. Wahrscheinlich spuckte das System dann auch eine Treffermenge aus, die knapp unter eins lag.
Ob Tasci zum FC Bayern passt? Unmöglich, jetzt zu sagen
Der FC Bayern musste einen Kompromiss eingehen. Und hat mit Serdar Tasci den besten gefunden. Der 28-Jährige war mal deutscher Nationalspieler. Das wird man nicht, wenn man den Ball mit dem Spitz dribbelt. Er spricht deutsch und hat Bundesligaerfahrung. Tasci gilt zudem nicht als verletzungsanfällig. Bundestrainer Joachim Löw schwärmte vor einigen Jahren noch von der guten Spielauslösung des Innenverteidigers. Das ist für Guardiola noch ein Stück wichtiger, als dem Spieler den Ball mit einer beherzten Grätsche den Ball abzuluchsen.
Ob Tasci fit ist, ob er schnell das System von Guardiola verinnerlicht, ob er den Ansprüchen der Bayern halbwegs genügt - es wird sich erst herausstellen. In der Kürze der Zeit haben die Bayern allerdings die beste Lösung gefunden. Die beste Notlösung. time
Die Diskussion ist geschlossen.