Niko Kovac nach dem Spiel gegen Nürnberg: "Damit rechnet keiner"
Das Spiel in Nürnberg zeigt: In der Schlussphase gibt es kaum Gewissheiten. Für die Bayern spricht, dass sie bald auf erprobte Titelsammler zurückgreifen können.
Wäre Kingsley Coman mit dem Ball am Fuß einfach an Torwart Christian Mathenia vorbeigerannt, hätte der Weg des Franzosen erst in der Kurve der Bayern-Fans sein Ende gefunden. Zwischen Torwart und Anhängern hätte er nur noch den Ball in das dann leere Tor schieben müssen. Vier Punkte Vorsprung auf Dortmund, die Meisterschaft so gut wie entschieden. Es kam anders. Verzweiflung statt Jubel. Coman nämlich schoss in der letzten Minute der Nachspielzeit den Torwart an. Statt sich feiern zu lassen, verschwand er nach dem Schlusspfiff sofort in der Kabine.
Die spannungsgeladene Schlussphase erwies sich diesmal als gerechter Richter über die Partie. Sie machte zwar Münchnern wie Nürnbergern Hoffnung auf einen Sieg – sprach diesen aber dann doch keiner der beiden Seiten zu.
Für Coman war das natürlich kein Trost. Auch, dass seine Mitspieler ihm gut zuredeten, vermochte ihn an diesem Abend nicht aufzurichten. „Niemand ist ihm nur ansatzweise böse. Er hat tausendprozentigen Rückhalt von jedem aus der Mannschaft. Er trägt eine unglaubliche Last in der ganzen Saison“, sagte beispielsweise Mats Hummels.
Auf der anderen Seite versuchten die Nürnberger Tim Leibold aufzubauen. Dem Linksverteidiger eröffnete sich noch vor Coman die Chance, das Spiel zu entscheiden. Er setzte allerdings den Elfmeter in der ersten Minute der Nachspielzeit an den Innenpfosten. Es war bereits der dritte Strafstoß in Folge, den die Nürnberger vergaben.
Das 1:1 hilft den Bayern mehr als Nürnberg
Weil beide Mannschaften ihre ultimativen Möglichkeiten vergaben, stand ein 1:1, das den Münchnern im Meisterkampf mehr hilft als den Nürnbergern im Tabellenkeller. „Es gibt zum Saisonende Ergebnisse – damit rechnet keiner“ griff Niko Kovac in den Fundus bewährter Fußballweisheiten. Am kommenden Spieltag treffen die Münchner auf den Tabellenletzten Hannover.
Bis dahin sollten sich die Bayern gestrafft haben. In Nürnberg verloren sich zu viele Angriffsversuche zwischen ungeeigneten Pass- und Stoppversuchen. Für etwas Spielkultur sorgte der eingewechselte James Rodriguez. Der musste allerdings kurz darauf auch schon wieder angeschlagen ausgewechselt wurde. Ob ihn seine Wadenverletzung längere Zeit außer Gefecht setzt, ist noch nicht endgültig abgeklärt.
Dafür rückt Arjen Robben immer näher an die Mannschaft heran. Erstmals seit fünf Monaten stand der Niederländer am Sonntag wieder im Kader. Am Montag absolvierten zudem der zuletzt verletzte Franck Ribéry und der von seinem Kreuzbandriss genesene Corentin Tolisso mit den Ersatzspielern die Einheit auf dem Trainingsplatz.
Anders als in manch anderer Saison scheint sich der Kader des FC Bayern zum Ende der Saison wieder zu füllen. Anders als in manch anderer Saison kann dass der FC Bayern auch gut gebrauchen.
Tore 1:0 Pereira (48.), 1:1 Gnabry (75.) Besondere Vorkommnisse Leibold (1. FC Nürnberg) verschießt Foulelfmeter (90.+1) Zuschauer 50.000 (ausverkauft)
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Der Bayern hat schon eine Top-Mannschaft und Robben und Ribery sind mir auch lieb, aber trotzdem wünsche ich den Dortmundern die Meisterschaft (obwohl sie letztens gegen Schalke verloren haben und die Situation natürlich ausnützen hätten können). Ist ja schon langweilig wenn immer die Bayern gewinnen...da muss mehr Konkurrenz her in der Bundesliga. Leider ist es das Geld, dass den Bayern immer wieder dazu verhilft die guten Spieler abzukaufen und somit ihre Position immer zu stärken.